Die Motive Huhn und Affe aus Stoff nehmen eine besondere Stellung in der Volkskunst ein. Nach der chinesischen Tradition ist das Huhn ein Symbol des männlichen Geschlechts. In den ländlichen Gebieten wie in der Provinz Shaanxi gibt es auch heute noch den Brauch, daß die Braut mit einem Huhn auf dem Arm dem Bräutigam das Ja-Wort geben muß. Damit die Zeremonie ungestört abläuft, ersetzt im modernen China ein Stoffhuhn das lebendige Federvieh. Außerdem war es in einigen Gebieten Sitte, daß die Ehefrau ihren jungen Schwägerinnen ein Paar Stoffaffen (ein männliches und ein weibliches Exemplar) geschenkt haben und diese gut aufbewahrt werden mußten. Mit dieser Geste wurde eine Sexualaufklärung auf chinesischer Art praktiziert.

Das originelle Behältnis für Aromastoffe kam speziell während des Drachenbootfestes am 5. Mai nach dem trditionellen chinesischen Mondkalender zum Einsatz. Diese Behältnisse gab und gibt es in unzähligen Formen, die vor der Brust getragen werden und böse Geister vertreiben. An diesem Tag wird auch der Drachenboot-Wettkampf veranstaltet und man ißt Zongzi (in Bambus- oder Schilfblätter eingewickelte Klebereisklößchen). In dieser Zeit herrscht eine festliche Atmosphäre und alle Chinesen sind guter Stimmung.

Die Decke mit den Motiven von fünf giftigen Tieren, darunter auch eine Schlange, ist zu einem Gebrauchsartikel des täglichen Lebens für Kinder geworden. Im Mai jedes Jahres, wenn die Insekten wieder zum Vorschein kommen, nähen Mütter zum Schutz ihrer Kinder vor Epidemien Stoffprodukte mit diesen Motiven. Die Decke dient somit als Symbol zur Abwehr vor bösen Krankheiten. All diese Kunsthandwerke versinnbildlichen die Liebe der Frauen für die Menschheit.