Von Yang Ling
Die Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas ist eine demokratische Partei, die hauptsächlich aus medizinischen Experten und Gelehrten besteht. Während der 4. Tagung des 9. Landeskomitees der PKKCV wies Yan Hongchen, Mitglied des Landeskomitees der PKKCV und Vizevorsitzender des ZK der Demokratischen Partei der Bauern und Arbeiter Chinas, darauf hin, daß man dem Problem der Gesundheit der Bevölkerung der armen Gebiete Westchinas Aufmerksamkeit schenken muß.
Er sagte, ein wichtiger Grund für das Zurückbleiben der wirtschaftlichen Entwicklung der Westgebiete hinter der der Ostgebiete in den letzten 20 Jahren seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik liege darin, daß der Gesundheitszustand der lokalen Bevölkerung schlecht sei. Viele Bauern seien wegen Krankheit verarmt worden, was die Entwicklung der Wirtschaft schwer behindere. Deshalb könne sich die Wirtschaft schwer entwickeln, wenn die Medizin nicht entwickelt würde.
Yan führte den schlechten Gesundheitszustand der Bevölkerung der Westgebiete auf die folgenden vier Gründe zurück:
1. Wegen der schlechten medizinischen und hygienischen Bedingungen kann die Gesundheit der Bevölkerung der Westgebiete nicht garantiert werden. Dies soll die Aufmerksamkeit des Staatsrates und der medizinischen Abteilungen erregen. Die meisten Westgebiete sind arme Gebiete. Der Index der Gesundheit ihrer Bevölkerung liegt viel niedriger als der Landesdurchschnitt. Die Lebenserwartung z. B. ist in Tibet 9 Jahre, in Qinghai 8 Jahre und in Xinjiang 6 Jahre kürzer als der Landesdurchschnitt, während die Mütter- und Säuglingssterblichkeit viel höher als der Landesdurchschnitt liegt.
2. In den Westgebieten kommen Infektionskrankheiten und Endemien häufig vor. Den landesweiten medizinischen Untersuchungen von 1998 zufolge liegt die Morbidität von Infektionskrankheiten und die Sterblichkeit der Westgebiete höher als der Durchschnitt der Ostgebiete und der ländlichen Gebiete des ganzen Landes. Außerdem werden die Westgebiete von einigen Endemien, die die Gesundheit der Bevölkerung schwer gefährden, heimgesucht. Endemien wie Fluovergiftung, Kaschin-Beck-Krankheit und Jodmangel beeinrächtigen ernsthaft die Arbeitsfähigkeit und die Intelligenz der lokalen Bevölkerung. Darüber hinaus liegt die prophylaktische Arbeit der Westgebiete immer auf einem niedrigen Niveau.
3. Die Verbreitungsrate der medizinischen Kenntnisse ist niedrig. Untersuchungen zeigen, daß nur 20% der Bauern der Westgebiete die elementarsten medizinischen Kenntnisse besitzen. Viele Bauern in den entlegenen Gebirgsgegenden gehen, wenn sie krank sind, nicht zum Arzt, sondern schlachten Haustiere, um Teufel zu vertreiben. Als Folge können ihre Krankheiten nicht geheilt werden, und sie sind noch ärmer geworden.
4. Die medizinischen Bedingungen der Westgebiete sind schlecht. Ein medizinisches Netz auf Kreis-, Gemeinde- und Dorfebene ist noch nicht zustande gekommen, und über die Hälfte der Kleinstädte hat keine Krankenstation. Die meisten medizinischen Einrichtungen sind in alten und baufälligen Häusern beherbergt und sind mit primitiven Anlagen ausgestattet. In den Krankenhäusern auf Gemeindeebene herrscht eine Knappheit an notwendigem Personal, die Zahl der medizinischen Mitarbeiter, die einen akademischen Titel von der Mittelstufe aufwärts haben, beträgt nur ein Viertel des Durchschnitts der ländlichen Gebiete des ganzen Landes. Die medizinischen Mitarbeiter in den Gemeinden und Dörfern haben ein niedriges Niveau, die meisten von ihnen sind „Barfußärzte“, die vor 30 Jahren eine kurzfristige Ausbildung gehabt haben, oder ihre Kinder. Da sie keine systematische Ausbildung genossen haben, können sie die Bedürfnisse der Bauern nach der medizinischen Betreuung nicht befriedigen.
Aufgrund der o. g. Umstände unterbereitete Yan die folgenden Vorschläge:
1. Er schlug dem ZK der KP Chinas und dem Staatsrat vor, eine Vorzugspolitik auszuarbeiten, um den Studenten und Aspiranten der medizinischen Hochschulen des ganzen Landes zu ermutigen, nach derer Absolvierung zu einem kurzfristigen Praktikum oder zur Arbeit in die ländlichen Gebiete Westchinas zu gehen, und um die erfahrenen medizinischen Mitarbeiter der Ost- und Zentralgebiete zu ermutigen, in Krankenhäusern oder medizinischen Forschungsinstitutionen der Westgebiete zu arbeiten.
2. Die medizinischen Hochschulen sollen durch die gerichtete Aufnahme, Ausbildung und Verteilung von Studenten die Absolventen, die im Auftrag der Westgebiete ausgebildet worden sind, veranlassen, in die Westgebiete zurückzukehren, um lebenslang den dortigen Bauern zu dienen.
3. Die zuständigen medizinischen Abteilungen sollen in den Westgebieten Ausbildungskurse für dörfliche Ärzte veranstalten, und die großen Krankenhäuser sollen unter Ausnutzung ihrer technischen Stärken die lokalen dörflichen Ärzte ausbilden.
4. Die Ärzte der großen städtischen Krankenhäuser sollen turnusmäßíg in die Kreise, Gemeinden und Kleinstädte gehen, um medizinische Vorträge zu halten oder dort über ein halbes Jahr zu arbeiten. Auf diese Weise können sie einerseits Kranke behandeln, andererseits die lokalen Ärzte ausbilden.
5. Die zuständigen medizinischen Abteilungen sollen die medizinischen Hochschulen, Forschungsinstitute und großen Krankenhäuser des ganzen Landes, besonders der Ost- und Zentralgebiete, aufrufen, den ländlichen Gebieten Westchinas ihre brachliegenden medizinischen Instrumente zu schenken, damit diese dort ihre Rolle spielen können.
6. Man soll mit Hilfe von Massenmedien und durch Vorträge und ambulante Behandlung Kenntnisse über Medizin, Hygiene und Ernährung unter der Bevölkerung verbreiten, damit noch mehr Menschen Kenntnisse über die Gesundheitspflege, Ernährung, Vorbeugung gegen Krankheiten und Epidemieschutz besitzen. Auf diese Weise kann man den Bauern der Westgebiete helfen, ihre Gesundheit zu schützen, und zugleich die gesellschaftlichen Kräfte mobilisieren, an der Entwicklung des Gesundheitswesens teilzunehmen.
(CIIC/13. März 2001)