Ein alter unterirdischer Palast wurde am Morgen des 12. März auf
der Bergspitze Leifeng in der Nähe des Westsees in Hangzhou, der
Hauptsstadt der ostchinesischen Provinz Zhejiang, entdeckt.
Der unterirdische Palast liegt etwa 2,6 m unter dem Fundament der
Leifeng-Pagode. Eine Steintafel, die den Eingang zu dem
unterirdischen Palast bedeckte, wurde nachdem ein riesiger
Felsblock, der mehr als 750 kg wog, beiseite geschaffen worden war,
freigelegt.
Sobald die Steintafel entfernt worden war, wurde der schaftähnliche
unterirdische Palast sichtbar. Eine buddhistische Statue, einige
Bronzespiegel, Dutzende von Münzen, eine verrostete Eisenkiste, die
buddhistische Relikte und andere Gegenstände von historischem und
kulturellem Wert enthalten soll, wurden bei den anfänglichen
Freilegungsarbeiten des Palastes gefunden.
„Einer Inschrift auf einer Steintafel, die früher dieses Jahres
bereits entdeckt worden war, zufolge soll die Eisenkiste in dem
unterirdischen Palast das Haar von Sakyamuni, dem Gründer des
Buddhismus, enthalten“, sagte Cao Jinyan, Direktor des Institutes
für Archäologische Studien von Kulturrelikten der Provinz
Zhejiang.
Die Ausgrabung des unterirdischen Palastes wurde von einem
Archäologenteam des Institutes durchgeführt.
Die Leifeng-Pagode wurde im Jahre 976 während der frühen Nördlichen
Song-Dynastie (960-1127) fertiggestellt. Während der Qing-Dynastie
(1644-1911) verfiel sie allmählich.
Die Lokalbevölkerung begann dann, sich an den Steinen der Pagode zu
bedienen, da geglaubt wurde, daß denjenigen, die ein Stück der
Pagode besaßen, Glück und ein großes Vermögen bevorstehen würden.
Dennoch hatte diese Vorgehensweise nicht zur Entdeckung des
unterirdischen Palastes geführt.
Nach Jahrhunderten der Vernachlässigung stürzte die Pagode am 25.
September 1924 zusammen. Die Stadtregierung Hangzhou entschied,
nach jahrzehntelangen Debatten über die Zukunft des Bauwerks und
dessen umliegenden Geländes, im Oktober 1999 die Pagode zu
renovieren.
Ein Renovierungsplan, eingereicht von Guo Daiheng, ein Architekt
der Tsinghua-Universität, wurde genehmigt.
(CIIC/15. März 2001)