Von Zhang Yan
Als Teil des Antrags zur Rettung des Sees Ulansuhai Nur hat ein von den Mitgliedern der Demokratischen Bauern- und Arbeiterpartei Chinas zum Schutz des Sees Ulansuhai Nur in Nordchina unterbreiteter Vorschlag die Aufmerksamkeit der Mitglieder der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) gewonnen.
Auf der Konferenz wurde berichtet, dass Ulansuhai Nur, der größte See im Tal des Gelben Flusses in China und einer der größten Seen in China, ein Feuchtgebiet mit großer Artenvielfalt und einst wichtiges Zuzugsgebiet und Brutplatz für 6 Millionen Zugvögel und 192 Vogelarten in Nordchina, zu einem stinkenden Sumpfgebiet mit toten Fischen geworden ist.
Rund 288 000 Tonnen Düngemittel und Speisesalz aus benachbarten Gebieten wurden in den See gekippt, was dazu führte, dass der See durch die Schadstoffe zu Sumpfgebiet wurde, die das Wachsen von 2,3 Millionen Tonnen Wasserpflanzen jährlich fördern. Schilf und andere Pflanzen schwimmen in riesigen Mengen an der Wasseroberfläche, so dass die faulenden Pflanzen das Seebett um jährlich 6-9 mm ansteigen lassen.
Die Demokratische Bauern- und Arbeiterpartei Chinas verkündete vor den Mitgliedern der PKKCV, dass wenn dieser Entwicklung nicht Einhalt geboten werde, der See in den nächsten 20 oder 30 Jahren all seine Funktionen verlieren würde, zu einem Ort für Schilf und letztendlich zu einer Wüste werden würde. Jiang Tianlin, Sprecher der Gruppe, erklärte, dass der Ulansuhai Nur zum nächsten Juyan Nur werden könnte. Dieser See war in den 80-er Jahren voll mit Wasser und umgeben von üppigem Weideland, wurde aber in den 90-er Jahren zu einer Wüste, die genau wie seine benachbarten Gebiete für die Frühlingsstürme in Beijing verantwortlich ist. Da der Ulansuhai Nur näher an Beijing liegt als der See Juyan Nur, würde er im Falle eines Austrocknens und letztendlich als Wüste Produktion und Leben in Nordchina gefährden.
Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, hat die Staatliche Verwaltungsbehörde für Forstwirtschaft Gelder in Höhe von 12,03 Millionen Yuan (1,45 Millionen USD) bereitgestellt und ein dreijähriges Umweltschutzprojekt des Feuchtgebietes Ulansuhai Nur ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist die Beseitigung der Wasserpflanzen, die Aushebung des Sees und die Kontrolle des Schilfes, mit dem Ziel einer Reduzierung der Mineralisierung und der Wiederherstellung der Artenvielfalt.
Laut Jiang Tianlin sind im Rahmen des Antrages sieben Vorschläge unterbreitet worden:
1. Das Projekt hat bisher von chinesischer Seite keinerlei Gelder erhalten, was zu einer Verzögerung des Projektes führt, da die Nutzbarmachung des Ulansuhai Nur ein internationales Gemeinschaftsprojekt ist, bei dem die Schweiz und Norwegen gemäß eines Vertrages notwendige Gelder und Technologie bereitgestellt haben. Es besteht die Hoffnung, dass entsprechende Ministerien in der Inneren Mongolei wissenschaftliche Forschungsgelder für den reibungslosen Verlauf dieses Projektes bereitstellen können.
2. Die Regierungen auf allen Ebenen werden zum Bau einer Kläranlage mit dem Ziel der Beseitigung der Verschmutzung des Sees angehalten.
3. Staatliche und regionale Regierungen sollen den Schutz und die Überwachung des Sees verstärken. Derzeit wird die Wasserqualität nur einmal pro Jahr untersucht und über die Situation der dynamischen Verschmutzung herrschen wenige Kenntnisse. Die Errichtung eines Systems zur Überwachung der Wasserqualität wird gefordert.
4. Die Kontrolle der Schadstoffablassungen nahegelegener Betriebe und die diesbezügliche Ergreifung erforderlicher Standards.
5. Dem Wachstum des Schilfs Einhalt gebieten und eine weitere Ausdehnung des Sumpfgebietes mittels eines Ökoplanes verhindern.
6. Anpflanzung von Gräsern und Bäumen entlang der östlichen Bänke des Sees, um zu verhindern, dass Schlamm bergabwärts fließt.
7. Die Erforschung der Wasserpflanzen durch die Errichtung einer Produktionsbasis für Futter mit hohem Proteingehalt.
(www.china.org.cn/12. März 2002)
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