Von Guo Xiaohong
Der 16. Parteitag der KPCh ist den chinesischen privaten
Geschäftsleuten wohlgesonnen. Der Bericht des Generalsekretärs
Jiang Zemin vor dem Kongreß zeigte, daß die Partei und die
chinesische Regierung dem privaten Sektor große Aufmerksamkeit und
Unterstützung zuteil werden lassen. Private Unternehmer werden mit
großem Enthusiasmus unterstützt, und das Vertrauen des Volkes in
die Zukunft des Privatsektors in China wird gefestigt.
Jiang Xipei, Präsident der Far East Co. Ltd., eines privaten, 1,2
Milliarden Yuan schweren Unternehmens mit Sitz in Jiangsu, ist
Abgeordnete des Parteitages. Er ist einer der wenigen
Repräsentanten der Unternehmer mit privaten Unternehmen unter den
2.114 Abgeordnete des Kongresses, von denen die Mehrheit aus
verschiedenen Ministerien, Behörden, dem Militär, den
Provinzregierungen, den Universitäten und Forschungseinrichtungen,
öffentlichen Einrichtungen und ländlichen Gebieten entsandt sind.
Obwohl seine Gruppe die kleinste ist, sind sie gewiß nicht die
unwichtigste, denn es ist das erste mal, daß bei einem Parteitag
Vertreter nichtstaatlicher Unternehmen teilnehmen.
„Der Bericht Jiangs ist sehr anregend“, sagte Jiang in einem
Interview mit china.org.cn ergriffen. „Die Partei will die
Entwicklung des nichtöffentlichen Sektors stark ermutigen,
unterstützen und anleiten.“ Jiang Xipei ist im Jahr 1991 als
Privatunternehmer der Partei beigetreten, ein bisher nicht
dagewesener Vorgang in der Partei. „Wir sind uns der Politik der
Regierung nun sicherer, und mein Unternehmen wird sicher
voranschreiten. Ich glaube, es wird bessere Wachstumsbedingungen
geben.“
Der Bericht zeigt, daß die Kommunistische Partei Chinas eine
führende Partei ist, die mit der Zeit geht. Jiang Xipei sagte, der
Beitritt zur Partei von privaten Unternehmern wie ihm selbst zeige,
daß der private Sektor auch als eine Kraft im Aufbau des
Sozialismus wahrgenommen werde. „Partei und Volk vertrauen uns, und
ich als Parteimitglied und Unternehmer werde mich zweifellos beim
Volk und der Gesellschaft erkenntlich zeigen“, sagte Jiang, dessen
Firma zahlreiche soziale Wohlfahrtsprojekte gegründet hat,
einschließlich der Einrichtung von Hoffnung-Schulen, dem Bau von
Straßen, der Unterstützung armer Collegestudenten und der
Errichtung von Altersheimen.
In
Jiang Zemins Bericht hieß es, daß es nicht in Ordnung sei, die
politische Fortschrittlichkeit oder Rückständigkeit einer Person
nur an seiner finanziellen Situation festzumachen. Der jetzige
Parteitag wird formell darüber diskutieren, daß private
Geschäftsleute der Partei beitreten dürfen.
Zhan Shengda, ein weiterer Privatunternehmer aus Jiangsu, ist
Abgeordneter und Manager der Jiangsu Zongyi Gruppe. Er sagt, der
Bericht wird ein goldenes Zeitalter für Privatunternehmer
einläuten.
„Ich habe bemerkt, daß bei einem Parteibericht zum ersten Mal das
Wort „stark“ benutzt worden ist, um die privaten Geschäfte zu
beschreiben,“ sagte Zhan. „Ich glaube, daß alle privaten
Unternehmer durch den Bericht stimuliert werden. China wird ein
sichereres und schnelleres Wachstum der Privatwirtschaft
erleben.“
Private Unternehmen haben im Wettbewerb mit staatseigenen Betrieben
de facto die selben Rechte auf vielen Gebieten. Zusätzlich werden
viele Gebiete für den privaten Sektor geöffnet. Zhan sagte, er
wolle die gute Gelegenheit nutzen, die Entwicklung seiner Firma
voranzutreiben. „Als Parteimitglied,“ fügte er hinzu, „werde ich
mich weiterhin bemühen, mehr Arbeitsplätze zu schaffen und den
Menschen helfen, ihren Lebensstandard zu verbessern. Ich hoffe, ich
kann vielen Menschen helfen, Millionäre oder sogar Milliardäre zu
werden.“
Die chinesische Regierung hat auf allen Ebenen Maßnahmen ergriffen,
unter anderem mehr Kredite zur Verfügung gestellt, den Marktzugang
erweitert und die Steuern gesenkt, um die Entwicklung privater
Unternehmen zu unterstützen. Zeng Peiyan, Vorsitzender der
staatlichen Entwicklungs- und Planungskommission, gab am 10.
November bei einer Presseerklärung bekannt, daß der Staat private
Unternehmen mit gutem Kredibilität Pfandbriefe ausstellen lassen
wird, um Fonds gründen zu können.
Private Unternehmen haben beim Aufbau des Sozialismus beigetragen
und viele Arbeitsplätze für das Volk geschaffen. Diese erfolgreiche
Erfahrung kann der Reformierung der SOEs dienen, sagte Zhan.
Liang Baohua, Vizegouverneur der Provinz Jiangsu, sagte, daß
Jiangsu eine flexible Vorzugspolitik für Privatunternehmen
eingeführt hat, unter anderem das Recht zum Landbesitz, Steuer und
Außenhandel. Sie werden außerdem dazu ermutigt, große Schritte in
ihrer Entwicklung zu unternehmen, und sogar ins Ausland zu gehen,
um größere Märkte zu erschließen.
Jiangsu ist eine Bastion privater Unternehmen in China. Hier sind
267.000 private Firmen ansässig, die meisten in ganz China, mit
einem registrierten Wert von 180 Milliarden Yuan. Sie machen ein
Viertel der wirtschaftlichen Komponente der Provinz aus.
(www.china.org.cn/19. November 2002)
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