Bian Zushan: Lasst uns ein Konzert für Mozart veranstalten! | |
Bis heute hat Bian seinen ersten Kontakt mit Mozart noch frisch in Erinnerung. "Erst mit 13 Jahren habe ich das erste Mal ein Klavier gesehen und in diesem Jahr fing ich auch mit Klavierspielen an. Damals war "Modern Thompson" das Lehrbuch. Es kam auch eine Melodie von Mozart vor. Die Tochter meines Lehrers hat das Lehrbuch übersetzt und es dann meinen Kindern geschenkt. Man kann sagen, dass "Modern Thompson" meine Kinder mit Mozart in Berührung gebracht hat. Mozart hat zwei Generationen meiner Familie beeinflusst." Die Herrlichkeit, Märchenhaftigkeit und Natürlichkeit von Mozarts Musik hat starke Gefühle bei Bian hervorgerufen. "Unter den Klaviersonaten von Mozart gefällt mir das Konzert in A-Moll am besten; seine Traurigkeit hat mich tief berührt, als ich es zum ersten Mal hörte. Später habe ich erfahren, dass diese Traurigkeit vom Tod seiner Mutter kommt, der ihn schwer getroffen hatte. Solche Traurigkeit ist selten in den Werken von Mozart. Gerade seine Depressionen, sein Zorn und sein Widerstand haben ihn dazu gebracht, als erster Musiker der Kontrolle durch Aristokratie und Kirche zu entfliehen. Mit dem Wunsch nach Selbständigkeit trat er von seinem Amt in Salzburg zurück und kam nach Wien, um sich weiterzuentwickeln." Tief beeindruckt von Mozarts Charakter zeigte Bian seine Ergriffenheit: "Ich halte ihn für naiv und natürlich. Seine Musik hört sich an wie ziehende Wolken und fließendes Wasser. Ich meine, seine Werke sind in sich schon Ausdruck von Natürlichkeit und Vollkommenheit." Bian sagte einmal, dass Mozart ein Komponist war, der keine Musik "macht". "Viele Komponisten von heute "machen" Musik im wahrsten Sinne des Wortes. Sie bearbeiten die Musikinstrumente und probieren auf dem Klavier ihre Melodien. Aber Mozart hat eine Vollkommenheit in der Melodie, der Harmonie und sogar in der musikalischen Struktur erreicht. Laut Mozart selbst machte er Musik mit dem Kopf, er probiert es nicht mit einzelnen Musiknoten und Akkorden. Das ist erst richtige Musik", erklärte Bian weiter. In dem Interview erinnerte sich Bian noch an eine Szene vor 15 Jahren. "Im Jahr 1991 feierte man den 200. Todestag von Mozart. Da mussten wir etwas tun. Ich rief einige Musiker auf, für Mozart und für die Musik ein Konzert zu veranstalten. Sie stimmten alle zu und wir studierten ein Konzert ein und führten es auf. Für dieses Konzert habe ich auch den bekannten Violinisten Sheng Zhongguo und seine japanische Frau Seta Hiroko, die Pianistin ist, eingeladen. Mit zwei Vorführungen hatten wir großen Erfolg und das Echo war gut." Mit Begeisterung fügte Bian hinzu: "Es ist leicht zu erkennen, dass die Musiker tiefsten Respekt vor Mozart haben. Dieses Jahr werden wir auch ein Konzert zum 250. Geburtstag von Mozart spielen. Wir veranstalten noch mal unter dem Motto: Für Mozart und für die Musik ein Konzert." Informationen zu Bian Pushan 1936 wurde Bian Zushan in der Provinz Jiangsu geboren. Seit seinem Studienabschluss an der Musikhochschule Shanghai 1961 ist Bian bis heute als Dirigent tätig. Zurzeit ist Bian Vorstandsmitglied des Chinesischen Musikervereins, stellvertretender Leiter des Instituts für Sinfonieliebhaber, Sondervorstandsmitglied des Chinesischen Film- und Musikinstituts. Er ist staatlicher Dirigent erster Klasse und genießt eine Sonderzuwendung der Regierung. (China.org.cn, Xinhua, 21. August 2006) |