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China: Schon bald Offshore-Markt für Yuan

german.china.org.cn          Datum: 21. 08. 2008

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China will einen Offshore-Markt für die chinesische Währung Yuan einrichten, da der Einfluss der Währung und der Wirtschaft des Landes immer mehr zunehmen.

Obwohl die Entscheidungsträger bisher noch nicht über den Standort des Marktes entschieden haben, zählt Tianjin zu den Favouriten. Berücksichtigt man allerdings die hoch entwickelte Finanzinfrastruktur Shanghais, könnte auch Shanghai als Gewinner hervorgehen. Hong Kong, auf dass viele Marktbeobachter spekuliert haben, scheint nicht in Erwägung gezogen zu werden.

Die People's Bank of China, die Zentralbank Chinas, hat mitgeteilt, dass sie eine Abteilung für Wechselkurspolitik eingerichtet habe, die einen Offshore-Markt für den Yuan entwickele, um mit dem Prozess der Internationalisierung der Währung Schritt zu halten.

Die Abteilung konzentriere sich auf den Entwurf der Devisenpolitik, während das staatliche Devisenamt die politischen Richtlinien umsetzen werde, erklärte Ma Ming, leitender Ökonom beim Beijinger Institut für Technik.

Die nicht frei konvertierbare chinesische Währung soll zwischen aus- und inländischen Unternehmen und Institutionen, die entsprechende Steuervorteile erhalten, gehandelt werden.

Diese Maßnahme zeige, dass der Yuan an Einfluss gewonnen habe, meinen Analysten. "Er wird zu einer globalen Währung", sagt Ma. "Die Einrichtung eines solchen Marktes ist der erste Schritt in diese Richtung."

Der Offshore-Markt für den Yuan könnte in einer Zollverschlusszone in Tianjin entstehen, berichtete das Wirtschaftsmagazin Caijing.

Eine ungenannte Quelle aus dem Umfeld des Entscheidungsprozesses erklärte gegenüber der Zeitung China Daily, das Tianjin eine mögliche Wahl und der Antrag für den Markt eingereicht sei. Allerdings könnten die Entscheidungsträger den Prozess wieder einstellen, da sich das Wachstum des Yuan in der letzten Zeit verlangsamt habe, erklärte die Quelle weiter.

Auf Hong Kong, das allgemein als günstiger Standort gilt, da die Stadt bereits über einen informellen Offshore-Markt für den Yuan verfügt, werde die Wahl vermutlich nicht fallen, da es für das Festland schwierig sei, den Markt dort angemessen zu managen.

Obwohl Hong Kong eine Sonderverwaltungszone Chinas ist, gibt es Gesetze, die bestimmen, dass die chinesische Zentralbank nicht in die wirtschaftlichen Angelegenheiten der Stadt eingreifen darf. Aus diesem Grund sei Shanghai einer der beiden möglichen Standorte, erklärt Zhao Xijun, Professor für Finanzen an der Volksuniversität.

Die People's Bank of China, die Zentralbank Chinas, hat in der Stadt Shanghai eine Vertretung eingerichtet, um den Kapitalmarkt der Stadt zu verwalten.

Sowohl der Interbankenmarkt als auch der Devisenmarkt befinden sich in Shanghai, was der Stadt einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Tianjin verschaffe, sagt Zhao. "Auch seine Finanzinfrastruktur ist stärker und bietet damit eine bessere Grundlage für den Markt."

Die Wirtschaft des Landes ist weiterhin stabil und werde in der zweiten Jahreshälfte trotz der sich abschwächenden globalen Nachfrage und den Naturkatastrophen im Inland wieder Fahrt aufnehmen, hatte die Zentralbank mitgeteilt.

Allerdings müsse die Inflation eingegrenzt werden. Das Inflationsrisiko sollte dabei nicht unterschätzt werden, teilte die Zentralbank weiter mit.

Quelle: China Daily

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