Auswärtige Öffnungspolitik
Außenhandel


Die Politik der Öffnung nach außen hat den Außenhandel Chinas enorm gefördert. Das Import- und Exportvolumen steigerte sich im Vergleich zu 1950 von 1,13 Milliarden auf 360,6 Milliarden US-Dollar 1999, ein 318facher Zuwachs. Im Vergleich zu 1978 vermehrte es sich um das 16,5fache. Damit rückte Chinas Außenhandel vom 32. Platz des Welthandels im Jahr 1978 auf den 9. Platz im Jahr 1999 vor.

In den letzten 21 Jahren hat sich Chinas Import und Export radikal geändert. Erstens wurde die Struktur der Im- und Exportwaren weiter verbessert. Der Anteil der Primärprodukte am Export wie Nahrungsmittel, Agrar- und Nebenprodukte sowie Rohöl ist stark gesunken. 1978 machte er 53% des gesamten Exportvolumens aus, im Jahr 1999 nur noch 10,2%. Der Anteil industrieller Fertigerzeugnisse am Export steigerte sich von 46,5% im Jahr 1978 auf 89,8% im Jahr 1999. Der Anteil der Maschinenbau- und elektrotechnischen Produkte am Export erhöhte sich besonders schnell. Er steigerte sich von 1,41 Milliarden US-Dollar im Jahr 1980 auf 77 Milliarden US-Dollar im Jahr 1999. Zweitens trugen Unternehmen mit ausländischen Investitionen wesentlich zum Wachstum des chinesischen Außenhandels bei. 1981 machte das Exportvolumen der Unternehmen mit ausländischen Investitionen 0,1% des gesamten Exportvolumens Chinas aus, während das betreffende Importvolumen bei 0,5% lag. 1999 hatte das Importvolumen der Unternehmen mit ausländischem Kapital einen Anteil von 45,5% und das Exportvolumen von 51,8%. Drittens entwickelt sich ein weltweit vielfältiger Handel mit China. 1980 hatte China Handelsbeziehungen mit 180 Ländern und Gebieten, 1999 erreichte diese Zahl 228. Mit der Wiederbelebung der Wirtschaft in Asien 1999 nahm der Export Chinas in asiatische Länder wieder zu, während der Export nach Nordamerika, Europa, Ozeanien und Afrika sich ständig steigerte. Viertens wurde dank flexibler und vielfältiger Handelsmethoden der Bereich des Außenhandels immer mehr erweitert. Der Handel im Bereich der Verarbeitung und der Grenzhandel sind stark gestiegen; der normale Handel und die Bearbeitung bzw. das Montieren gelieferter Werkstoffe sowie der Grenzhandel entwickeln sich gemeinsam.


Wachstum des Import- und Exportvolumens

(in Mrd. US-Dollar)

1999/194,93
1990/62,09
1985/27,35
1978/9,75
1950/0,55

1999/360,65
1990/115,44
1985/69,6
1978/20,64
1950/1,13

1999/165,72
1990/53,35
1985/42,25
1978/10,89
1950/0,58

Gesamtvolumen von Import und Export

Exportvolumen

Importvolumen

Mit der Einrichtung der Wirtschaftssonderzonen hat China eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um das Außenhandelssystem zu reformieren. Dazu gehören die Erweiterung der Befugnisse der lokalen Ebenen hinsichtlich der Genehmigung der Warenausfuhr und der Selbstentscheidungsrechte der Außenhandelsunternehmen. Das alte System, daß der Staat das Außenhandelmonopol hatte, die Kompetenzen von Regierung und Unternehmen nicht voneinander getrennt waren und die Verantwortung für Gewinn und Verlust vom Staat getragen wurde, gehört der Vergangenheit an. Der Staat hat schrittweise seine Direktivpläne für den Außenhandel und die Außenhandelsunternehmen reduziert. Ein Verwaltungssystem der indirekten Kontrolle durch Zollgebühren, Wechselkurse, Kredite, Steuerrückerstattungen und andere wirtschaftliche Mittel wurde allmälich etabliert.

Um den internationalen Gepflogenheiten hinsichtlich des Außenhandels zu entsprechen, stellte China 1986 offiziell den Antrag zur Wiederherstellung seines Status als Mitglied des GATT. Als die Welthandelsorganisation (WTO) 1995 gegründet wurde, beantragte China erneut seinen Beitritt. Inzwischen hat China mehrmals seine Zollsätze gesenkt, ferner wurde der Umtausch von Renminbi in laufender Zahlungsbilanz verwirklicht. Seit 14 Jahren hat sich China unablässig darum bemüht, dem GATT bzw. der WTO beizutreten. China hat seine Versprechen eingehalten. Als ein Entwicklungsland hat es entsprechend den Vereinbarungen der Gesprächsrunden von Uruguay die seinem Entwicklungsniveau angemessenen Pflichten erfüllt, konstruktiv an den Verhandlungen mit den USA, den EU-Ländern und anderen Mitgliedsstaaten der WTO teilgenommen. Heute befinden sich die bilateralen und multilateralen Verhandlungen über den Beitritt Chinas an die WTO in der letzten Phase. Der Tag, an dem China Mitglied der WTO wird, ist nicht mehr fern. Gleichzeitig beteiligt sich China intensiv an den Aktivitäten der Asiatisch-pazifischen Organisation für wirtschaftliche Kooperation (APEC) und hat dabei eine unersetzliche Rolle gespielt. Die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen China und den USA, den EU-Ländern, Rußland und Japan haben sich ständig verstärkt.