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Industrie
Industrie
Im alten China hatte
die Industrie eine äußerst schwache Grundlage. 1949 beliefen
sich die Anlagevermögen der Industrie im ganzen Land nur auf
12,4 Milliarden Yuan. Die Industrieprodukte waren erbärmlich
wenig. Die Produktionsmenge von Baumwollgarn betrug 327 000 t und
die Fördermenge von Rohkohle 32 Millionen t. Die meisten industriellen
Produkte wurden vom Ausland importiert.
Nach der Gründung des Neuen China 1949 führte die chinesische
Regierung planmäßig einen umfangreichen Wirtschaftsaufbau
durch. Dadurch wurde die Grundlage der Industrie verstärkt und
das Produktionsniveau stark erhöht. Es entstanden zahlreiche
neue Industriezweige: Hüttenanlagen- und Bergwerksanlagenbau,
Energiewirtschaftsanlagen, Flugzeug- und Automobilwerke, Werke der
petrochemischen Industrie, Computer- und Telekommunikationsindustrie
sowie Werke der Luffahrt- und Raumfahrtindustrie. Von 1978 bis 1999
hat die chinesische Industrie mit einer jährlichen Durchschnittswachstumsrate
von 11,1% weltweit anerkannte Erfolge erzielt. Die umfassende industrielle
Stärke hat erheblich zugenommen. Im Jahr 1999 wurde ein Produktionswert
der Industrie von 3535,7 Milliarden Yuan verwirklicht, eine Steigerung
um das 9,2fache gegenüber 1978.
Chinas industrielle Reform erfolgte erst durch die Übergabe von
Befugnissen an die Unternehmen, das Überlassen von Gewinnen,
den Ausbau der Selbstbestimmungsbefugnisse der Betriebe in ihrer Betriebsführung
und durch die Einführung des vertragsgebundenen Verantwortlichkeitssystems.
Damit wurden die Initiative und die Kreativität der Betriebe
und ihrer Belegschaften angespornt. Es entstand ein gutes Klima für
die selbständige Bewirtschaftung von Betrieben. Zum anderen wurde
Chinas Industrialisierung durch die Nutzung ausländischen Kapitals
und die Öffnung nach außen beschleunigt. Die Gründung
zahlreicher industrieller Gemeinschaftsunternehmen und Unternehmen
mit ausschließlich ausländischem Kapital haben neben Kapital
auch fortgeschrittene Anlagen und moderne Managementsmethoden ins
Land gebracht.
Durch die Reform seit 21 Jahren hat die Industrie Chinas ihren rückständigen
Zustand mit wenigen Produktsorten und niedrigem technischen Niveau
verbessert. Die Produktion der Industrieprodukte nahm in großem
Maßstab zu. 1999 beliefen sich die
Produktionsmengen von Stahl, Rohkohle, Zement und Stromerzeugung auf
jeweils 124, 1045 und 573 Millionen t bzw. 1239,3 Milliarden kWh,
ein Wachstum jeweils um das 2,9fache, 69% und das 3,8fache gegenüber
dem Jahr 1978. Die Produktionsmengen wichtiger Erzeugnisse wie synthetische
Fasern, chemische Düngemittel, Äthylen, Plastik und Fensterglas
wurden mehr als verdoppelt. Zahlreiche Konsumgüter haben sogar
um über das Hundertfache zugenommen, dazu zählen Farbfernseher,
Kühlschränke, Waschmaschinen, Klimaanlagen, Fotoapparate,
Videorekorder, Video-CD-Geräte, DVD-Geräte und Stereoanlagen.
Eine Reihe von hoch- und neutechnischen Produkten wie programmgesteuerte
Vermittlungsschränke, integrierte Schaltungen und Computer entwickelten
sich in raschem Tempo. Auch die Produktionsmenge von Autos steigerte
sich in großem Ausmaß.
Die Reform der staatseigenen Industriebetriebe, vor allem der großen
und mittelgroßen Betriebe, ist nach wie vor das zentrale Kettenglied
der Reform des chinesischen Wirtschaftssystems. Die Betriebe werden
entsprechend dem modernen Betriebssystem, in dem die Eigentumsrechte
unmißverständlich festgelegt, die Befugnisse und Pflichten
genau umrissen und die Kompetenzen von Regierung und Unternehmen getrennt
sind und in dem eine wissenschaftliche Verwaltung erfolgt, umgestaltet.
Durch Übernahme und Fusion sind in den letzten Jahren mehrere
Unternehmensgruppen gegründet worden. Berühmte Unternehmensgruppen
sind die China Petroleum & Natural Gas Group, die Eisen- und Stahlgruppe
Baoshan in Shanghai, einige Unternehmensgruppen im Sektor elektronische
Haushaltsgeräte wie die Gruppen Changhong, Haier, Konka, Kelon
und TCL sowie im Computerbereich die Gruppen Legend und Founder. Diese
Großunternehmen beteiligen sich zunehmend auch an der internationalen
Konkurrenz auf dem Weltmarkt.
Chinas Industrie hat zwar eine große Entwicklung erfahren, dennoch
bestehen einige Probleme hinsichtlich ihrer Struktur. Außerdem
ist die Entwicklung der Wirtschaft zwischen verschiedenen Regionen
nicht ausgewogen. Die Reform der staatseigenen Betriebe hat gerade
erst begonnen, es ist noch eine schwere Aufgabe zu bewältigen.
Zunahme wichtiger Industrieprodukte
(1952-1999)
Produkte Einheit 1952 1978 1999
Rohkohle Mio. t 66 618 1045
Rohöl Mio. t 0,44 104,05 160
Stromerzeugung Mrd. kWh 7,3 256,6 1239,3
Stahl Mio. t 1,35 31,78 124,26
Zement Mio. t 2,86 65,24 573
Traktoren St. ? 113 500 65 400
Kfz. Mio. St. ? 0,1491 1,58
Farbfernseher Mio. St. ? 0,0038 42,62
Chemiefasern Mio. t. ? 0,2846 6
Baumwollgarn Mio. t. 0,656 2,382 5,67
Baumwollstoff Mrd. m 3,83 11,03 25
Zucker Mio. t 0,45 2,27 861
Schwefelsäure Mio. t 0,19 6,61 23,56
Kunstdünger Mio. t 0,039 8,693 32,51
Chemische Pflanzenschutzmittel 1000 t 2 533 625
Integrierte Schaltungen Mrd. St. ? ? 4,15
Programmgesteuerte Vermittlungsschränke Mio. Anschlüsse
? ? 47,26
Mobiltelefone Mio. St. ? ? 32,03
Computer Mio. St. ? ? 4,05
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