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Bildungswesen
Hochschulbildung
Nach fortwährenden Reformen seit 1978 hat sich in China ein Hochschulsystem
herausgebildet, das verschiedene Stufen und Arten und vielerlei Fachrichtungen
umfaßt und der volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Entwicklung entspricht. Die Zahl der allgemeinen Hochschulen und Universitäten
nahm von 598 im Jahr 1978 auf 1071 im Jahr 1999 zu. Mit der weiteren
Vertiefung der Reform des Hochschulverwaltungssystems hat die Hochschulbildung
eine große Entwicklung erfahren. Seine Effizienz wurde erheblich
erhöht, die Fachrichtungen vervollkommnen sich ständig.
Eine große Anzahl hochqualifizierter Spezialisten wurde bereits
ausgebildet.
In den letzten Jahren erlebten die von Hochschulen betriebenen Unternehmen,
die sich auf die wissenschaftliche Forschung stützen, einen schnellen
Aufschwung. Ihre Produkte von hohem technischen Niveau haben bereits
auf dem Weltmarkt Fuß gefaßt. Der Staat setzte seine Kräfte
dafür ein, das "Projekt 211" in die Tat umzusetzen,
d.h. bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts 100 Schwerpunkt-Hochschulen
aufzubauen,die das fortschrittliche Weltniveau erreichen.
Inzwischen ist die erste Phase des "Projekts 211" fast abgeschlossen.
Aufgrund gemeinsamer Überprüfungen durch die zuständigen
Abteilungen wurden in den vergangenen fünf Jahren 100 Hochschulen
und Universitäten aus dem ganzen Land ausgewählt und fast
600 wissenschaftliche Schwerpunktprojekte auf den Weg gebracht. Es
sind dies Projekte der Bereiche Geisteswissenschaft, Gesellschaft,
Basiswissenschaft, Ressourcen und Umwelt, elementare Industrie, Spitzentechnologie,
Pharmazie und Gesundheitswesen. Die zweite Phase des Projekts soll
in den kommenden fünf Jahren verwirklicht werden. In dieser Zeit
werden die Investitionen in diese Hochschulen und Universitäten
weiter ausgebaut, um den Aufbau einiger nach internationalem Standard
erstklassigen Hochschulen und Universitäten zu schaffen. Dieses
Ziel soll um das Jahr 2010 erreicht werden.
Mit der Errichtung des sozialistischen Marktsystems und der Vertiefung
der Reformen wird das Hochschulbildungssystem in der Weise reformiert,
daß Aufbau und Verwaltung des Hochschulsystems zwar vom Staat
einheitlich geplant und kontrolliert werden, die Hochschulen aber
entsprechend den Bedürfnissen der Gesellschaft eigenverantwortlich
handeln. Nach jahrelangen Bemühungen wurden inzwischen Fortschritte
im Bildungsbetrieb, in der Verwaltung, im Investitionssystem sowie
im Personalsystem und Verteilungssystem der Hochschulen gemacht.
Nachdem das Zentrale Institut für angewandte Kunst 1999 in die
Qinghua-Universität integriert worden war, wurden 2000 die Peking-Universität
mit der Beijinger Medizinischen Hochschule vereinigt und die neue
Peking-Universität gegründet. Anfang 2000 veröffentlichte
der Staatsrat den "Standpunkt über die weitere Beschleunigung
der Reform der vergesellschaftlichten Logistik der Hochschulen",
in dem festgestellt wurde, daß die Logistik der meisten Hochschulen
von 2000 an innerhalb von ca. drei Jahren von der Gesellschaft getragen
werden soll. Der Schwerpunkt der Reform liege in der logistischen
Reform des Lebens von Studenten. Hinsichtlich des Kapitaleinsatzes
für den Neubau von Studentenheimen und anderen Dienstleistungseinrichtungen
solle man sich hauptsächlich auf die öffentlichen Kräfte
stützen und sie in vollem Maße nutzen. Die Zentralregierung
und die Regierungen der Provinzen und Städte sollen dabei notwendige
finanzielle Unterstützungen gewähren. Alle Studentenheime
und anderen
Dienstleistungseinrichtungen müssen nach einem neuen Mechanismus
betrieben und verwaltet werden. Weit gediehen sind die Reformen des
Zulassungssystems und hinsichtlich der Beschäftigung von Absolventen.
Zur Zeit wird das Zulassungssystem dahingehend reformiert, daß
nun die neuen Studenten unterschiedslos einheitlich aufgenommen werden
und Studiengebühren zahlen. Die Hochschulen gewähren armen
Studenten Studienkredite. Mit der Vervollständigung des Personalsystems
wird bezüglich der Beschäftigung von Absolventen hauptsächlich
die Methode angewendet, daß die Hochschulen und die betreffenden
Stellen, die Absolventen aufnehmen wollen, miteinander direkt in Verbindung
treten, damit beide Seiten eine freie Wahl haben. Ein Beschäftigungssystem,
bei dem die Absolventen unter der Anleitung der Beschäftigungspolitik
des Staates selbständig ihre Arbeitsplätze wählen,
wird schrittweise in die Tat umgesetzt. Daneben gibt es weiterhin
Studenten, z.B. Stipendiaten, die nach dem Studium an spezielle Dienststellen
vermittelt werden.
Die Ausbildung der Postgraduierten hat eine beispiellose Entwicklung
erlebt. Vor 1949 war die Ausbildung hochrangiger Fachkräfte in
China vor allem auf das Ausland angewiesen. Der Umfang der Ausbildung
von Postgraduierten im Inland war sehr gering. Nur ganz wenige Hochschulen
und Universitäten konnten eine sehr beschränkte Anzahl von
Postzugraduierenden aufnehmen. Zusammengerechnet wurden etwa an 200
Studenten Magister- und Diplomtitel vergeben. Es gab damals keinen
Doktortitel. 1979 wurden dann akademische Grade in China eingeführt.
Ein Jahr später wurden die Bestimmungen über akademische
Grade veröffentlicht und eine Kommission für akademische
Grade, die aus namhaften Wissenschaftlern besteht, ins Leben gerufen.
Die Ausbildung von Postgraduierten trat Schritt für Schritt in
eine neue Periode dynamischer Entwicklung. 1978 gab es 63 000 Bewerber
für ein Postgraduierten-Studium, und nach strenger Prüfung
wurden 10 000 davon aufgenommen. 1998 wurden in China 8957 Doktor-
und 38 051 Magistertitel vergeben. Im Jahr 2000 werden im ganzen Land
ca. 120 000 Postzugraduierende aufgenommen, das bedeutet eine Zunahme
von 30% gegenüber dem vorigen Jahr.
An chinesischen Hochschulen studieren nicht wenige ausländische
Studenten. 1998 wurden 43 084 Studenten aus 164 Ländern aufgenommen.
Zugleich schickt China auch jährlich Studenten ins Ausland. 1998
wurden 23 000 chinesische Studenten ins Ausland geschickt.
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