Wissenschaft und Technologie
Wissenschaftlich-technisches Forschungssystem


Das wissenschaftlich-technische Forschungssystem Chinas besteht hauptsächlich aus der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, den Forschungsinstitutionen, die den Ministerien und Abteilungen des Staatsrats und lokalen Regierungen unterstehen, den Forschungsinstitutionen der Universitäten und Hochschulen und den Forschungsinstitutionen der Landesverteidigung sowie der großen Betriebe und Bergwerke. Sie haben eine rationelle Arbeitsteilung und arbeiten miteinander zusammen. Ferner gibt es über 160 nationale wissenschaftlich-technische Verbände, die der Chinesischen Gesellschaft für Wissenschaft und Technik unterstehen, mit Zweigstellen in Groß- und Mittelstädten.

Die Chinesische Akademie der Wissenschaften (Hauptsitz in Beijing) ist Chinas bedeutendste akademische Institution auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und dient dem Land als umfassendes naturwissenschaftliches Forschungszentrum. Ihr unterstehen die akademischen Abteilungen für Mathematik und Physik, für Chemie, für Geowissenschaft, für Biologie und für technische Wissenschaften. Sie verfügt über 123 Forschungsinstitutionen mit rund 60 000 Wissenschaftlern in verschiedenen Landesteilen. In einigen Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten, die verhältnismäßig viele Forschungsinstitutionen haben, wurden Zweigstellen eingerichtet. Die Akademiemitglieder sind hervorragende Wissenschaftler, Professoren und Ingenieure. Von den derzeit 633 Mitgliedern sind 156 Seniormitglieder und 36 weibliche Mitglieder. Die Mitgliederkonferenz der Chinesischen Akademie der Wissenschaften ist das höchste Beratungsorgan Chinas im Bereich Wissenschaft und Technik.

Im Juni 1994 wurde die Chinesische Akademie für Ingenieurwesen in Beijing ins Leben gerufen, das höchste akademische Organ Chinas im Bereich des Ingenieurwesens. Sie zählt derzeit 547 Akademiemitglieder.

Das Komitee des Staatlichen Fonds für Naturwissenschaften wurde im Februar 1986 mit Genehmigung des Staatsrats gegründet. Seine Aufgabe liegt darin, Basisforschungen und einen Teil der angewandten Forschungen mit Hilfe staatlicher Geldzuweisung und entsprechend den staatlichen Richtlinien zugunsten der Entwicklung von Wissenschaft und Technik zu unterstützen. In den vergangenen mehr als zehn Jahren hat das Komitee rund 40 000 Projekten geholfen. Das 4. Komitee des Staatlichen Fonds für Naturwissenschaften besteht aus 26 Mitgliedern.
Nach Genehmigung des Staatsrats wurde im Dezember 1999 das Staatliche Auszeichnungskomitee für Wissenschaft und Technik zusammengesetzt. Es ist dafür zuständig, Experten zu engagieren und damit die Kommission zur Überprüfung der staatlichen Auszeichnungen in den Bereichen Wissenschaft und Technik zu bilden, Entscheidungen über Preisträgerkandidaten, Preissorten und -klassen der staatlichen Preise zu treffen, politikorientierte Vorschläge zur Vervollkommnung der staatlichen Auszeichnungen zu machen sowie andere wichtige diesbezügliche Fragen zu klären.

Die Vergabe der Staatlichen Preise für Wissenschaft und Technik für 1999 wurde am 20. Januar 1999 veröffentlicht. Der Jagdbomber FBC-1 und ein neuer Raketenzerstörer gewannen Sonderpreise für wissenschaftlich-technische Fortschritte. Außerdem wurden weitere 602 Projekte ausgezeichnet. Vier Personen gewannen Preise für internationale wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit. Die Anzahl der preisgekrönten jungen Wissenschaftler und Techniker nahm deutlich zu. Der Anteil der Preisträger unter 45 lag bei 46,5%.

In den 80er Jahren ging es bei der Reform des wissenschaftlich-technischen Forschungssystems in China vor allem darum, eine bessere Zusammenarbeit zwischen Forschung und Produktion zu organisieren. In den 90er Jahren wurde die Reform des wissenschaftlich-technischen Forschungssystems hinsichtlich der Verteilung von Fachkräften und bezüglich Umstrukturierungen weiter vorangetrieben. In den über 20jährigen Reformbemühungen wurde das einseitige und geschlossene Planungssystem schließlich überwunden. Wissenschaft, Technik und Wirtschaft fanden zu einer engeren Kooperation. Das sozialistische Marktwirtschaftssystem spielt nun eine zunehmende Rolle für das Funktionieren des wissenschaftlich-technischen Forschungssystems. Die meisten der mit technischen Entwicklungen befaßten Institute haben einen Weg eingeschlagen, auf dem sie entsprechend dem Marktmechanismus und orientiert am wirtschaftlichen Aufbau arbeiten und sich selbständig weiterentwickeln. So wirkten sich wissenschaftlich-technische Fortschritte immer stärker auf die wirtschaftliche Entwicklung und auf die Umwandlung des wirtschaftlichen Wachstumsmodus aus.