Wissenschaft und Technologie
Zehn große wissenschaftlich-technische Fortschritte Chinas 1999


1. Erfolgreicher Flug des ersten Versuchsraumschiffs im Rahmen des bemannten Raumfahrtprojekts Chinas

Um 6:30 Uhr am 20. November 1999 wurde das erste bemannte Versuchsraumschiff "Heiliges Boot" auf dem neugebauten Startplatz des Satellitenstartzentrums Jiuquan in den Orbis geschickt. Dies war der erste Probeflug im Rahmen des bemannten Raumfahrtprojekts Chinas und ein wichtiger Durchbruch. Das für diesen Start verwendete Proberaumschiff und die Trägerrakete neuen Typs wurden von China selbst entwickelt.

2. Wichtige Fortschritte in der Erforschung von mit Wasserstoff gelagertem Nanometer-Karbonrohr
Die Forschungsgruppe für fortschrittliche Karbonmaterialien unter Leitung von Cheng Huiming aus dem Institut für Metall der Chinesischen Akademie der Wissenschaften führte als erste im Inland Versuche zur Herstellung von Nanometer-Karbonfasern in großer Zahl mit gelagertem Wasserstoff durch. Anfang 1999 fing diese Gruppe mit Forschungen zur Herstellung und Wasserstofflagerung von Monowand-Nanometer-Karbonrohren an. In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Labor für schnellerstarrte und ungleiche Legierungen und dem Massachusetts Institut of Technology hat die Forschungsgruppe mittels einer besonderen Plasmawasserstoffbogenmethode Monowand-Nanometer-Karbonrohre mit relativ hohem Reinheitsgrad und einem Durchschnittsdurchmesser von 1,85 Nanometern in großer Menge hergestellt. Nach angemessener Behandlung kann man solche Monowand-Nanometer-Karbonrohre großen Durchmessers mit Wasserstoff unter Raumtemperatur lagern.

3. Chinesische Wissenschaftler entdeckten ein "Ozontal" über dem Qinghai-Tibet-Hochplateau

Durch von Satelliten gelieferte Daten und Untersuchungen vor Ort machten chinesische Wissenschaftler eine erstaunliche Entdeckung: Über dem Qinghai-Tibet-Hochplateau existiert im Sommer ein "Ozontal". Nach der Entdeckung des Ozonlochs über dem Südpol 1985 hat diese neue Entdeckung die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Kreise der Welt auf sich gelenkt.

4. China hat der Welt älteste Vertebratenfossilien entdeckt.
Die Fossilien des Kunming-Fisches (Myllokunmingia) und des Haikou-Fisches (Haikouichthus), die Professor Shu Degan, Leiter des Forschungsinstituts für Frühlebewesen bei der Xibei-Universität, und einige andere Wissenschaftler entdeckt haben, sowie die Fossilien des Haikouella, die die Forschungsgruppe von Chen Junyuan, Forscher aus dem Institut Nanjing für Geobiologie bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, gefunden hat, sind nach Textuntersuchungen 530 Mio. Jahre alt und stammen damit von den ältesten bisher bekannten Wirbeltieren. Die Fossilien wurden in einer Erdschicht des Frühkambrium, die 530 Mio. Jahre alt ist, im Gebiet Haikou bei der Stadt Kunming, Provinz Yunnan, gefunden. Diese Entdeckungen lassen nicht nur das Gesamtbild der Evolution in der kambrischen Periode besser als bisher erkennen, sondern liefern neue Erkenntnisse über den Ursprung der Wirbeltiere.

5. Die Entstehungszeiten alter chinesischer Dynastien wurden neu bestimmt.

Das Projekt zur Bestimmung der Entstehungszeiten der Xia-, der Shang- und der Zhou-Dynastie hat erste Erfolge erzielt. Chinesische Wissenschaftler konnten die Zeiten dieser drei Dynastien durch Schlußfolgerungen neu festlegen. Der Übergang von der Xia- zur Shang-Dynastie sei danach zwischen 1600 und 1500 v. Chr. erfolgt, der Übergang von der Shang- zur Zhong-Dynastie zwischen 1050 und 1020 v. Chr.

6. Erfolge bei Untersuchungen am Nordpol
Die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen Chinas am Nordpol wurden zwischen Juni und September 1999 ausgeführt. Es waren die ersten umfassenden wissenschaftlichen Untersuchungen am Nordpol, die von Regierungsabteilungen Chinas direkt organisiert wurden, und es war auch die erste Fahrt chinesischer Forschungsschiffe zum nördlichen Polarmeer. Die Untersuchungen am Nordpol waren ein neuer Durchbruch bei den Poluntersuchungen Chinas, die seit 15 Jahren andauern. China zählt zu den wenigen Ländern, die an beiden Polen Untersuchungen ausführen. Am Nordpol wurden wichtige Erfolge erzielt.

7. Geburt des ersten Transgen-Retortenrindes
Durch Anwendung einer von China selbst entwickelten neuen Technik bei Transgen-Schafen hat das Forschungsinstitut Shanghai für medizinische Vererbung das erste Transgen-Retortenrind geschaffen. Die Experten haben dabei noch eine neue Methode zur dynamischen Erhöhung des Genausdrucksniveaus erprobt, um den Gehalt des medizinischen Eiweisses in der Milch von Transgen-Tieren um mehr als das 30fache zu erhöhen. Das Transgen-Retortenrind namens "Taotao" wurde am 19. Februar 1999 geboren und wog bei der Geburt 38 Kilo.

8. China hat seinen ersten Satelliten zur Auffindung von Bodenschätzen erfolgreich gestartet.

Um 11:16 Uhr am 14. Oktober 1999 hat China den Fernabtastungssatelliten "Ressourcen Nr. 1", der von China und Brasilien gemeinsam entwickelt worden war, in die vorgesehene Umlaufbahn geschickt. Auch ein kleiner brasilianischer Satellit für wissenschaftliche Zwecke wurde gleichzeitig gestartet. Der Satellit "Ressourcen Nr. 1" kann für China, Brasilien und weitere empfangsfähige Länder und Gebiete direkte Abtastungsbilder und -informationen senden.

9. Wissenschaftler der Chinesischen Akademie der Wissenschaften haben Pandabären erfolgreich geklont.

In Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Fuzhou für Panda-Embryos hat das Forschungsinstitut für Tiere bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften erstmals eine Reihe von Panda-Embryos dadurch geklont, daß sie Zellen von Pandabären in entkernte Hasenzellen transplantierten. Dies beweist, daß die Forschung bezüglich Pandabären in China weiterhin an der Spitze der Welt steht.

10. Die Erforschung und Entwicklung von Menschenblutersatz erreichte das fortschrittliche Niveau der Welt.

Die Erforschung und Entwicklung von Menschenblutersatz wurde im Plan "863" der chinesischen Regierung als wichtiges Projekt im Biobereich bezeichnet. Die Beijing Kaizheng Biology Development Co. führte diese Forschungen mit Hämoglobin von Tieren aus. Dabei hat sie eine Technologie entwickelt und sich patentieren lassen, Hämoglobin von Tieren in sicheren und wirksamen Menschenblutersatz umzuwandeln. Damit gewann sie drei Patentrechte in wichtigen Technologien und erreichte das fortschrittliche Weltniveau in diesem Forschungsbereich. Das Unternehmen will sein Verfahren nun bald kommerziell nutzen.