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Landwirtschaft
Landwirtschaft
1949 betrug
die Getreideproduktionsmenge Chinas nur 113,18 Millionen t und die
Baumwollproduktion 444 000 t. Die Grundlage der Landwirtschaft war
sehr schwach. Nach der Bodenreform von 1950 bis 1953 bekamen die
Bauern Boden zugewiesen, woraufhin die landwirtschaftliche Produktion
eine stabile Entwicklung erfuhr. Während des 1. Fünfjahresplans
(1953ß1957) nahm der landwirtschaftliche Bruttoproduktionswert
jährlich im Durchschnitt um 4,5% zu. Diese Periode war für
Chinas landwirtschaftliche Entwicklung die "erste goldene Zeit".
Von da an bis 1978 entwickelte sich die Landwirtschaft Chinas jedoch
sehr langsam. In dieser Zeit wurden Produktionsgenossenschaften
und das Volkskommunesystem eingeführt. Zwar wurde die Konzentration
in der Bewirtschaftung und Verwaltung verstärkt, aber der Nutzeffekt
und die Einsatzeffizienz von Ressourcen verringerten sich und die
Initiative der Bauern wurde dadurch sehr beeinträchtigt. Das
jährliche Durchschnittswachstum des landwirtschaftlichen Bruttoproduktionswerts
lag nur noch bei 2,3%.
1978 begann die chinesische Regierung, ein vertragsgebundenes Verantwortlichkeitssystem
auf der Basis der Haushalte durchzuführen. Das Volkskommunesystem
wurde abgeschafft, das Machtorgan und das Wirtschaftsorgan wurden
voneinander getrennt. Die Regierungen überließen den
Bauern das kollektiv-eigene Ackerland vertraglich für die Bestellung
und die Einkommensverteilungsformen wurden geändert. Dadurch
wurde die Initiative von Millionen von Bauern entfacht. 1985 wurde
die zweite Reform durchgeführt: Das System des einheitlichen
Ankaufs und Verkaufs von Agrarprodukten, das jahrelang bestanden
hatte, wurde abgeschafft und durch das System des vertraglichen
Ankaufs ersetzt. Der Markt spielte fortan die entscheidende Rolle
hinsichtlich der Regulierung von Angebot und Nachfrage landwirtschaftlicher
Produkte und dem Ressourceneinsatz. Damit entwickelten sich die
Produktion und der Handel in einem beispiellosen Umfang und Tempo.
Nach den mehr als zehn Jahre langen Umstellungen vervollständigte
sich gleichzeitig die ländliche Gewerbestruktur Tag für
Tag. Der Anteil der Landwirtschaft am Bruttosozialprodukt sank erheblich,
während sich der Anteil der Industrie und des Dienstleistungsbereichs
steigerte. Bei der Landwirtschaft sank ferner der Anteil des Ackerbaus
erheblich zugunsten des Anteils der Viehzucht und der Fischerei.
Beim Ackerbau nahm der Anteil der Industriepflanzen zu und der Anteil
der Getreidekulturen ab. In den nichtlandwirtschaftlichen Gewerben
verringerte sich der Anteil des industriellen Sektors, während
der Anteil des Sektors Dienstleistung stieg.
In den vergangenen 21 Jahren wuchs der landwirtschaftliche Bruttoproduktionswert
Chinas jährlich im Durchschnitt um 6,5% an. Das höchste
Wachstum erfolgte im Jahr 1984, als es 12,3% erreichte und gleichzeitig
das durchschnittliche landwirtschaftliche Entwicklungsniveau der
Welt übertraf. Bis 1999 entwickelte sich die Landwirtschaft
allseitig weiter. Die Produktionsmengen von Getreide, Baumwolle
und Ölpflanzen beliefen sich in diesem Jahr jeweils auf 508,39,3,831
bzw. 26,012 Millionen t, ein Wachstum um jeweils 66,7%, 76,7% bzw.
das 4fache gegenüber 1978. Die gesamte Fleischproduktionsmenge
erreichte 59,61 Millionen t, eine Zunahme um das 6fache gegenüber
1978. Die Produktionsmenge von Wasserprodukten betrug 41,224 Millionen
t, eine Steigerung um das 7,8fache gegenüber 1978. Derzeit
entfallen auf jeden Bürger in China im Durchschnitt jährlich
über 50 kg Fleisch, 17 kg Eier und 6,6 kg Milch, was das durchschnittliche
Weltniveau bereits überschritt bzw. ihm nahekommt. Das Ernährungsproblem,
das China in vergangenen Zeiten so sehr bedrängte, wurde endlich
gelöst.
Die Entwicklung der ländlichen Unternehmen förderte die
allseitige Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. 1987 übertraf
der Bruttoproduktionswert der ländlichen Unternehmen erstmals
den der Landwirtschaft. 1990 beliefen sich die Deviseneinnahmen
durch Exporte ländlicher Unternehmen auf über 13 Milliarden
US-Dollar, was 23,8% der gesamten Deviseneinnahmen durch Export
in diesem Jahr ausmachte. Zehntausende von kleinen Gemeinden spielen
eine wichtige Rolle dabei, die Differenz zwischen Stadt und Land
zu beseitigen. Das jährliche durchschnittliche Nettoeinkommen
der Bauern stieg von 134 Yuan 1978 auf 2210 Yuan 1999.
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