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System
der administrativen Einteilung
Die Sonderverwaltungszone Hongkong
Hongkong befindet sich an der südostchinesischen Küste
östlich der Mündung des Perlflusses. Es grenzt an die
Stadt Shenzhen in der Provinz Guangdong, umfaßt die Insel
Hongkong, die Halbinsel Kowloon und die "New Territories"
und hat eine Gesamtfläche von 1095 qkm. Hongkong gehört
seit alters zum chinesischen Territorium. Nach dem Opiumkrieg im
Jahr 1840 wurde die Insel von Großbritannien besetzt. Gemäß
der Gemeinsamen Erklärung über die Hongkong-Frage, die
die Regierung der Volksrepublik China und die Regierung des Vereinigten
Königreichs von Großbritannien und Nordirland am 19.
Dezember 1984 unterzeichnet hatten, hielten die Regierungen der
beiden Länder am 1. Juli 1997 die Zeremonie der Machtablösung
ab. Damit wurde der langgehegte Wunsch des chinesischen Volkes,
Hongkong zurückzuholen, in die Tat umgesetzt. Gleichzeitig
wurde die Sonderverwaltungszone Hongkong der Volksrepublik China
offiziell eingerichtet. Das Grundgesetz der Sonderverwaltungszone
Hongkong, das im April 1990 auf der 3. Tagung des VII. Nationalen
Volkskongresses angenommen worden war und in dem die weitgehende
Autonomie, die politische Struktur, das Wirtschaftssystem, das Kultur-
und Bildungssystem usw. Hongkongs deutlich vorgeschrieben sind,
trat in Kraft.
Weitgehende Autonomie Die chinesische Regierung führt in Hongkong
die grundlegenden Richtlinien ¾ "Ein Land, zwei Systeme",
"Verwaltung Hongkongs durch Hongkonger" und "Weitgehende
Autonomie" durch. Unter "Ein Land, zwei Systeme"
versteht man, daß innerhalb des vereinheitlichten China auf
dem Festland der Sozialismus praktiziert wird, während Hongkong
das bestehende kapitalistische System und die jetzige Lebensweise
beibehält. Dies wird 50 Jahre lang unverändert so bleiben.
Mit "Verwaltung Hongkongs durch Hongkonger" ist gemeint,
daß die Hongkonger selbständig Hongkong verwalten und
die Zentralregierung keine Beamten in die Regierung der Sonderverwaltungszone
schickt. "Weitgehende Autonomie" bedeutet, daß die
Sonderverwaltungszone Hongkong das Recht genießt, selbständig
die Angelegenheiten hinsichtlich der exekutiven und der legislativen
Gewalt, der unabhängigen judikativen Gewalt und der endgültigen
Urteilsgewalt zu regeln. Für die auswärtigen Angelegenheiten
und die Verteidigung der Sonderverwaltungszone ist jedoch die Zentralregierung
verantwortlich.
Politische Struktur In der Sonderverwaltungszone Hongkong wird eine
demokratische Politik praktiziert. Zu den wichtigsten Organen der
Sonderverwaltungszone gehören der Verwaltungsdirektor, die
Regierung, der Gesetzgebungsrat und das Oberste Appellationsgericht.
Darüber hinaus gibt es einen Exekutivrat, der dem Verwaltungsdirektor
bei wichtigen Entscheidungen hilft, eine unabhängige und dem
Verwaltungsdirektor verantwortliche Kommission gegen Korruption
und einen Rechnungshof. Der Regierung der Sonderverwaltungszone
Hongkong unterstehen ein Verwaltungsamt, ein Finanzamt und ein Justizamt
sowie verschiedene ihnen untergeordnete Abteilungen. Gemäß
den in Gesetzen festgelegten Bedingungen und Verfahren hat der Verwaltungsdirektor
das Recht, die legislativen Organe aufzulösen, und die legislativen
Organe können ihrerseits Anklage gegen den Verwaltungsdirektor
erheben; die exekutiven Organe sind den legislativen Organen verantwortlich.
So können der Verwaltungsdirektor, die exekutiven und die legislativen
Organe sowohl koordiniert zusammenwirken als auch einander kontrollieren.
Der Verwaltungsdirektor der Sonderverwaltungszone Hongkong ist der
Leiter der Sonderverwaltungszone und zugleich ihr Regierungschef.
Er verfügt somit über weitreichende Befugnisse. Der Verwaltungsdirektor
wird durch Wahlen oder durch lokale Konsultation bestimmt und von
der Zentralregierung ernannt. Seine Amtszeit beträgt fünf
Jahre und kann einmal verlängert werden. Der erste Verwaltungsdirektor
der Sonderverwaltungszone Hongkong ist Tung Chee-hwa.
Das Wirtschaftssystem In der Sonderverwaltungszone Hongkong wird
eine freie und offene Wirtschaftspolitik praktiziert. Das Privateigentum
ist gesetzlich geschützt, das unabhängige Finanzsystem
wird beibehalten. Die Einnahmen der Sonderverwaltungszone werden
nicht an die Zentralregierung abgeführt, sondern sämtlich
für eigene Zwecke eingesetzt. Die Zentralregierung erhebt in
der Sonderverwaltungszone keine Steuern. In Hongkong werden ein
unabhängiges Besteuerungssystem und eine Politik der niedrigen
Steuersätze praktiziert. Gesetzliche Bestimmungen über
Steuerarten, Steuersätze und über Steuererlaß und
-nachlaß sowie andere Steuerangelegenheiten werden alle selbständig
erarbeitet. Hongkong wird seine Stellung als internationales Finanzzentrum
beibehalten, selbständig seine Finanz- und Währungspolitik
formulieren und die Geschäftsfreiheit der Finanzunternehmen
und -märkte gewährleisten.
Hongkong verfolgt keine Politik der Kontrolle des Devisenumtauschs.
Der Hongkong-Dollar darf frei gewechselt werden. Die Devisen- und
Goldmärkte, die Wertpapier- und Termingeschäfte werden
weitergeführt und der freie Umlauf und die freie Ein- und Ausfuhr
der Geldmittel werden geschützt. Hongkong behält den Status
eines Freihafens bei.
Die Politik des Freihandels wird weiter durchgeführt, die freie
Zirkulation von Gütern, immateriellen Vermögenswerten
und Kapital wird gesichert. Als ein internationales Schiffahrtszentrum
kann Hongkong selbständig diesbezügliche Befugnisse und
Verantwortlichkeiten festlegen.
Hongkong wird weiter als ein internationales und regionales Luftfahrtzentrum
funktionieren und für alle Geschäfte sowie die technische
Verwaltung der Zivilluftfahrt selbstverantwortlich sein.
Als ein unabhängiges Zollgebiet kann die Sonderverwaltungszone
Hongkong unter dem Namen "Hongkong China" der Welthandelsorganisation
und anderen internationalen Organisationen bzw. Handelsabkommen
beitreten.
Das Kultur- und Bildungssystem Die Sonderverwaltungszone Hongkong
arbeitet selbständig ihre Politik hinsichtlich des Bildungswesens,
der Kultur sowie der Wissenschaft und Technik aus. Hochschulen jeglicher
Art können weiterhin Lehrkräfte von außerhalb Hongkongs
engagieren und Lehrmaterialien von außerhalb Hongkongs benutzen.
Schüler und Studenten genießen die Freiheit, Schulen
bzw. Hochschulen selbst auszuwählen und Schulen außerhalb
Hongkongs zu besuchen. Die Regierung der Sonderverwaltungszone gewährt
volle Glaubensfreiheit und mischt sich nicht in die inneren Angelegenheiten
religiöser Organisationen ein. Religiöse Organisationen
und Gläubige dürfen mit religiösen Organisationen
und Gläubigen in anderen Orten Beziehungen pflegen und entwickeln.
Religiöse Organisationen dürfen religiöse Schulen
bzw. andere Schulen, Krankenhäuser sowie andere Wohlfahrtsinstitutionen
einrichten. Massenorganisationen im Bereich des Bildungswesens,
der Wissenschaft und Technik, der Kultur und Kunst, des Sports sowie
des Gesundheitswesens dürfen mit entsprechenden Gemeinschaften
und Organisationen in anderen Ländern und Gebieten bzw. mit
betreffenden internationalen Organisationen Kontakte pflegen und
unter dem Namen "Hongkong China" an diesbezüglichen
Aktivitäten teilnehmen.
Die exekutiven, legislativen und judikativen Organe der Sonderverwaltungszone
Hongkong können neben Chinesisch auch Englisch verwenden. Englisch
gilt in Hongkong ebenfalls als offizielle Sprache.
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