System der administrativen Einteilung
Die Sonderverwaltungszone Macao


Das Gebiet Aomen (Macao) liegt am westlichen Ufer im Mündungsbereich des Perlflusses in der Provinz Guangdong, 40 Seemeilen von Hongkong entfernt. Es umfaßt die Halbinsel Macao und die Inseln Taipa und Coloan und ist insgesamt etwa 24 qkm groß.
Aomen gehört seit alters zum chinesischen Territorium. Seit der Vereinigung Chinas durch Kaiser Qin Shi Huang im 3. Jahrhundert v. Chr. wurde Aomen offiziell China eingegliedert und wurde ein Teil des Kreises Panyu, Präfektur Nanhai. Später kam es zum Kreis Xiangshan (heute Stadt Zhongshan). 1553 erlangten die Portugiesen durch Bestechung von lokalen Beamten in Guangdong die Erlaubnis, am Kai von Macao anzulegen, um Handel zu treiben. 1557 begannen sie, in Macao in ganzen Gruppen einzuwandern. Nach dem Opiumkrieg von 1840 nutzten die Portugiesen die Niederlage der Qing-Regierung aus und besetzten Taipa und Coloan südlich der Halbinsel Macao. 1887 zwang die portugiesische Regierung die Regierung der Qing-Dynastie, das "Protokoll der Chinesisch-Portugiesischen Konferenz" und den "Chinesisch-Portugiesischen Vertrag von Beijing" zu unterzeichnen, in dem geschrieben stand: "Portugal bleibt für ewig in Macao und verwaltet Macao und die Macao angehörigen Orte". Seitdem hielt Portugal Macao besetzt.

Das chinesische Volk hat die genannten ungleichen Verträge niemals anerkannt. Die Regierung der Volksrepublik China hat mehrfach erklärt, daß Aomen (Macao) seit alters zum chinesischen Territorium gehört und daß die Macao-Frage zu den von der Geschichte hinterlassenen Fragen zählt, und ist konsequent dafür eingetreten, sie in angemessener Zeit durch Verhandlungen friedlich zu lösen. Bei der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Portugal im Jahre 1979 erkannte die portugiesische Regierung Macao als ein Teil des chinesischen Territoriums an, und beide Seiten kamen überein, die Macao-Frage in angemessener Zeit durch Verhandlungen der beiden Regierungen zu lösen. Von Juni 1986 bis März 1987 fanden zwischen Delegationen der chinesischen und der portugiesischen Regierung vier Verhandlungsrunden statt mit dem Ergebnis, daß am 13. April 1987 die "Gemeinsame Erklärung der Regierung der Volksrepublik China und der Regierung der Republik Portugal über die Macao-Frage" in Beijing unterzeichnet wurde. In der Gemeinsamen Erklärung ist eindeutig festgelegt: Die Regierung der Volksrepublik China wird ab dem 20.
Dezember 1999 die Souveränität über Macao wieder ausüben.
Am 20. Dezember 1999 veranstalteten die Regierungen Chinas und Portugals termingemäß die Zeremonie der Übergabe der Verwaltung Macaos, die Sonderverwaltungszone Macao wurde gleichzeitig als gegründet erklärt. Damit ist das "Grundgesetz der
Sonderverwaltungszone Macao der Volksrepublik China", das auf der 1. Tagung des VIII. Nationalen Volkskongresses angenommen wurde, in Kraft getreten.

Nach der Gründung der Sonderverwaltungszone Macao wird die chinesische Regierung die grundlegenden Richtlinien "Ein Land, zwei Systeme", "Macaoer regieren Macao" und "Weitgehende Autonomie" verfolgen. Die Sonderverwaltungszone Macao besitzt hohe Autonomie, die politische Struktur, das Wirtschaftssystem sowie das Kultur- und Bildungssystem, die in Macao durchzuführen sind, sind ähnlich wie die in Hongkong. Der erste Verwaltungsdirektor von Macao ist Edmund Ho (He Houhua).