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Bevölkerung
und Nationalität
Sprachen und Schriften
Die Han-chinesische Sprache gehört zum sino-tibetischen Sprachstamm
und ist in China die landesweit allgemein gebrauchte Sprache und auch
eine der international gebräuchlichen Sprachen. Die Han-Schrift
ist etwa 6000 Jahre alt. Ihre Urform waren einfache Piktogramme. Die
heutigen Han-Schriftzeichen entstanden aus Orakelknocheninschriften
(1600-1100 v. Chr.) und den etwas späteren Bronze-Inschriften.
Sie bestehen zumeist aus einem semantischen Teil und einem phonetischen
Teil. Darunter sind jene Zeichen, bei denen der Sinnträger links
und der Lautträger rechts stehen, am häufigsten.
Ausländer haben den Eindruck, daß die chinesische Schrift
aus einer verwirrenden Fülle von Schriftzeichen besteht. Auch
kein Chinese kennt alle Schriftzeichen. Das Kangxi-Wörterbuch
aus dem Jahr 1716 listet mehr als 47 000 Schriftzeichen auf, und Das
Große Wörterbuch der Chinesischen Sprache, das zwischen
1986 und 1990 in acht Bänden herausgegeben wurde, umfaßt
sogar über 56 000 Schriftzeichen.
Tatsächlich aber kommen im Alltag die Schriftzeichen bei weitem
nicht so zahlreich vor. Moderne Bücher und Zeitungen kommen mit
etwa 3000 Schriftzeichen aus. Chinesische Schriftzeichen können,
geschickt kalligraphiert, geschätzte Kunstwerke sein.
Von den 55 nationalen Minderheiten benutzen die Hui-Nationalität
und die Mandschuren die han-chinesische Sprache. Die übrigen
53 Nationalitäten haben eigene Sprachen und 21 Nationalitäten
auch eigene Schriften. Insgesamt werden 27 Schriften benutzt. Die
Sprachen der nationalen Minderheiten sind im großen und ganzen
fünf Sprachstämmen zuzuordnen: 29 Sprachen gehören
zum sinotibetischen Stamm, darunter die Sprachen der Zhuang, Dai,
Tibeter, Yi, Miao und Yao; 17 gehören zum altaischen Sprachstamm,
dazu zählen Uigurisch, Kasachisch, Mongolisch und Koreanisch;
drei sind dem austroasiatischen Sprachstamm zuzurechnen, nämlich
die Sprachen der Wa, De'ang und Blang, zwei dem indoeuropäischen
Stamm, nämlich Tadschikisch und Russisch, und die Gaoshan-Sprache
auf Taiwan gehört zum austronesischen Sprachstamm. Die Sprachzugehörigkeit
der Nationalität Jing ist bis jetzt noch nicht geklärt.
In den Schulen, die hauptsächlich Schüler der nationalen
Minderheiten besuchen, wird in der Sprache der jeweiligen Minderheit
unterrichtet und sind die Lehrbücher in der eigenen Schrift erstellt.
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