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Volksleben
Beschäftigung
Nach der Gründung der Volksrepublik China hat die Zahl der Beschäftigten
sehr schnell zugenommen. Insbesondere in den 21 Jahren der Wirtschaftsreform
und Öffnungspolitik wurden die Beschäftigungsmöglichkeiten
stark erweitert. Die Bereitschaft der Arbeitskräfte, Arbeitsplätze
zu wechseln, nahm zu, und die Beschäftigungsstruktur wurde verbessert.
Ende 1999 betrug die Zahl der Beschäftigten im ganzen Land 705,86
Millionen. Im Vergleich zu 1949 und 1978 hatte sie sich um 525,04
Millionen bzw. 304,34 Millionen vermehrt. Die Zahl der Beschäftigten
in den Städten und Gemeinden ist noch schneller gestiegen. 1949
und 1978 wurden in den Städten und Gemeinden jeweils nur 15,33
Millionen und 95,14 Millionen Menschen Beschäftigungen zugewiesen,
während 1999 diese Zahl 210,14 Millionen betrug. In Privatunternehmen
waren 39,4 Millionen Menschen beschäftigt.
Mit der Verbesserung der Wirtschaftsstruktur sowie der Unternehmensstruktur
hat sich auch die Beschäftigungsstruktur entsprechend geändert.
Die Zahl der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich ist rapide
gewachsen. In den Jahren 1979 bis 1998 stieg sie insgesamt um das
2,9fache, woraus sich eine jährliche Zuwachsrate von durchschnittlich
6,7 Prozent errechnet. Dagegen stiegen die Zahlen der in der Landwirtschaft
Beschäftigten nur um 1% im Jahresdurchschnitt und die der in
der Industrie Beschäftigten um 4,1%. So spielte der tertiäre
Sektor eine große Rolle beim Zuwachs der Beschäftigungsmöglichkeiten.
Auch hinsichtlich der Wahl der Beschäftigung hat sich vieles
geändert. 1978 gab es in China noch keine Aktiengesellschaften,
Privatunternehmen und von Ausländern bzw. Landsleuten aus Hongkong,
Macao und Taiwan betriebenen Firmen. Und die Zahl der Selbständigen
betrug nur ca.150 000. Ende 1999 waren insgesamt 21 Millionen Menschen
bei Aktiengesellschaften und Privatunternehmen oder in Firmen auswärtiger
Investoren beschäftigt.
Chinas riesige Bevölkerung stellt ein großes Problem für
die Arbeitsplatzbeschaffung dar. Um die Widersprüche bei der
Beschäftigung zu entschärfen, begann die chinesische Regierung
1993, eine Arbeitsmarktpolitik einzuführen, indem sie den Markt
eine Basisrolle bei der Verteilung der Arbeitskräfte spielen
ließ, um die Beschäftigungsmöglichkeiten auszubauen
und schrittweise eine neue Lage zu schaffen, in der der Staat die
Beschäftigung zwar generell kontrolliert, die Betriebe die Einstellung
von Arbeitskräften jedoch selbst regeln, die Menschen die Wahl
ihrer Beschäftigung selbst entscheiden und der Markt mit Angebot
und Nachfrage die Beschäftigung reguliert. Überall wurden
Arbeitsmärkte und Arbeitsvermittlungsstellen eingerichtet. In
den letzten Jahren mußten viele Mitarbeiter staatlicher Unternehmen
aufgrund der Regulierung der Unternehmensstruktur ihren Arbeitsplatz
verlassen und eine neue Arbeit finden. Die chinesische Regierung erleichterte
die Schwierigkeiten bei der Aufnahme einer neuen Beschäftigung
dadurch, daß sie innerhalb der Unternehmen Zentren einrichten
ließ, die die Betroffenen für andere Tätigkeiten umschulen.
Auf diese Weise haben 4,92 Millionen Menschen neue Arbeitsplätze
gefunden, so daß die Arbeitslosigkeitsquote nur 3,1% betrug.
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