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Sport
Volkssport und das "Fitnessprogramm des Volkes"
In den 50 Jahren seit der Gründung der Volksrepublik entwickelte
sich der Volkssport kontinuierlich. Etwa 300 Millionen Chinesen beteiligen
sich regelmäßig an Sportübungen. Der Sport in Stadt
und Land entwickelt sich mit dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Aufschwung.
Der Volkssport der Vergangenheit bestand vorwiegend aus dem Frühlings-
und dem Herbstsportfest und der Rundfunkgymnastik. 1951 führte
die Allgemeine Chinesische Sportgesellschaft die Rundfunkgymnastik
ein. Später wurden mehrere Rundfunk-Sportprogramme für Erwachsene,
Jugendliche und Kinder zusammengestellt. 1954 erließ die chinesische
Regierung die Vorschrift, daß Regierungsangestellte an jedem
Arbeitstag vormittags und nachmittags je zehn Minuten Gymnastik treiben
müssen. Auch andere Sportdisziplinen wurden gefördert. Im
selben Jahr wurde das Sportsystem "Vorbereitung für die
Arbeit und den Schutz des Vaterlandes" erlassen, das in den 60er
Jahren Maßstab für die Gesundheit der Jugendlichen und
Kinder war und in den 70er Jahren zur staatlichen Norm für die
körperliche Leistungsfähigkeit abgeändert wurde. In
den vergangenen 50 Jahren haben rund eine Milliarde Menschen die vorgeschriebenen
Normen erreicht.
In den letzten 21 Jahren hat sich mit der Entwicklung der Volkswirtschaft
auch das materielle Leben des Volkes erhöht. Die Sportarten,
die man jetzt betreibt, werden immer zahlreicher. Sport wird von vielen
als ein unentbehrlicher Lebensinhalt betrachtet.
Das erste "Sportfest des Neuen Langen Marsches für alte
Menschen" fand 1978 in Beijing statt. Der Sportverein alter Menschen
wurde im April 1983 gegründet. Nacheinander wurden dann Angelsportvereine,
Drachenvereine, Drachenbootvereine und andere Sportorganisationen
ins Leben gerufen. Wer beim Volkssport gute Leistungen erbrachte,
bekam die Chance, sich in staatlichen Mannschaften zu bewähren.
Von den 94 Medaillen, die chinesische Sportler bei den Olympischen
Spielen 1988 in Seoul errungen haben, sind 26 ländlichen Sportlern
zu verdanken.
Am Neujahrstag 1995 stellte die chinesische Regierung das "Fitnessprogramm
des Volkes" vor, das darauf abzielt, den Gesundheitszustand des
Volkes zu verbessern. Dieses vor allem auf Kinder und Jugendliche
ausgerichtete Programm ist auch als "121-Projekt" bekannt.
Danach soll man täglich mindestens einmal Sport treiben, mindestens
zwei Sportarten beherrschen und mindestens einmal jährlich den
Gesundheitszustand feststellen lassen. Am 29. August des gleichen
Jahres hat der ständige Ausschuß des Nationalen Volkskongresses
das "Sportgesetz der VR China" einstimmig verabschiedet,
worin zum erstenmal das Prinzip "Den Sport fördern und die
Gesundheit des Volkes erhöhen" als Staatswille festgelegt
wurde.
Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Antonio
Samaranch, regte einen Fahrrad-Wettkampf in hundert chinesischen Städten
an. 1995 wurde ein solcher Wettkampf in 107 Städten Chinas organisiert.
Mehr als eine Millionen Menschen nahmen daran teil. Über zehntausend
Freunde des Taijiquan (Schattenboxen) aus aller Welt versammelten
sich 1998 auf dem Platz des Himmlischen Friedens und zeigten in prächtiger
Formation ihre Techniken. In den letzten Jahren haben einige für
China neue Sportarten wie Extremklettern, Bungee, Bowling, Skateboard,
Frauenboxen, Taekwondo und Golf immer mehr Chinesen begeistert. Die
städtischen Sportanlagen können die Besucher oft kaum mehr
fassen. Schwimmhallen verlängerten ihre Öffnungszeiten am
Morgen und am Abend und sind trotzdem ständig überfüllt.
Es gibt immer mehr Fitnesszentren, auf den Eisflächen der Sporthallen
drängen sich die Menschen, sogar an Tennistischen und -plätzen
steht man Schlange. Untersuchungen zufolge nimmt die Zahl der sporttreibenden
Menschen jährlich etwa um zwei Prozent zu.
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