Kultur und Kunst
Kalligraphie


Die chinesischen Schriftzeichen entwickelten sich aus Bildern und Zeichen. Ihre verschiedenartigen Schreibmethoden wiederum entwickelten sich zu einer selbständigen Kunstform, der Kalligraphie. In fast allen Dynastien gab es große Kalligraphen, deren Kalligraphie die Schreibkunst der jeweiligen Zeitspanne repräsentiert. Der berühmteste Kalligraph war Wang Xizhi in der örtlichen Jin-Dynastie. Seine Konzeptschrift, eine Art kursorische Schnellschrift, ist so elegant, daß sie heute noch als beispielhaft gilt. Sein Sohn Wang Xianzhi war ebenfalls ein berühmter Kalligraph zu dieser Zeit. Die Tang-Dynastie war eine blühende Periode der Kalligraphie. Die Werke der großen Kalligraphen aus dieser Zeit wie Ouyang Xun, Chu Suiliang, Yan Zhenqing und Liu Gongquan werden bis heute vielfach als Vorlagen benutzt.

Wu Changshuo, der große Kalligraph der Neuzeit, kombinierte seine Schreibkunst so gut mit der Malerei, daß sein typischer Stil beim Schreiben auch in seiner Malerei deutlich erkennbar ist.

Nach wie vor erfreut sich die Kalligraphie als eine der traditionellen chinesischen Kunstformen großer Beliebtheit. Die Chinesische Vereinigung der Kalligraphen und die lokalen Vereinigungen auf verschiedenen Ebenen sowie die Vereinigungen in manchen Unternehmen, Institutionen und Universitäten veranstalten häufig kalligraphische Ausstellungen.


In China gibt es über 300 lokale Opern, von denen die Peking-Oper die bekannteste ist. Sie entstand Anfang des 19. Jahrhunderts als eine einzigartige Kunstform, in die Theaterspiel, Gesang, Musik, Tanz und Kämpfe intergriert sind. Im Lauf der Zeit wurden mehr als 1000 Stücke entwickelt. Seit der Gründung der Volksrepublik hat man viele neue Stücke, die historische Motive, die chinesische Revolution, den sozialistischen Aufbau und das Volksleben behandeln, geschaffen.
Zahlreiche berühmte Künstler wie Mei Lanfang, Cheng Yanqiu, Ma Lianliang, Zhou Xinfang und Du Jinfang sind hervorgetreten. Auch im Ausland finden Aufführungen der Peking-Oper regen Beifall.

Das traditionelle Stück An der Weggabelung wurde in vielen Ländern aufgeführt und erfreute sich überall großer Beliebtheit. In diesem Stück dominieren die pantomimisch dargestellten Kampfszenen. Die Kampfszenen in der Peking-Oper sind faszinierend. Sie verbinden die chinesische Kampfkunst und die Darstellungstechnik im Theater miteinander. Ein Schauspieler der Peking-Oper muß von Kindheit an körperlich und darstellerisch trainiert werden. Der berühmte Schauspieler Gai Jiaotian konnte noch im Alter von 70 Jahren die Kampfszenen im Stück An der Weggabelung meisterhaft darstellen.
Das 1950 in Beijing gegründete Theater-Institut hat eine Anzahl hervorragender Peking-Oper-Schauspieler ausgebildet. Sie haben einerseits die Erfahrungen älterer Generationen weitergeführt und andererseits neue Ausdrucksformen zur Geltung gebracht.

Zu den beliebten lokalen Opern gehören die Yue-Oper aus Shanghai, die Huangmei-Oper aus Anhui, die Sichuan-Oper, die Yu-Oper aus Henan, die Yue-Oper aus Guangdong und die tibetische Oper. Die tibetische Oper ist durch eine religiöse Atmosphäre und das farbige Kolorit Tibets gekennzeichnet. In den letzten Jahren interessieren sich immer mehr in- und ausländische Zuschauer für diese Oper.