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Militärischer Verkehr
I Auf der Grundlage der Fünf Prinzipien der Friedlichen Koexistenz regelt
China selbständig auswärtige militärische Beziehungen und entfaltet Austausch
und Zusammenarbeit mit dem Ausland im militärischen Bereich. Nach dem
Motto "Die militärische Diplomatie dient der allgemeinen Diplomatie des
Staates, dem Modernisierungsaufbau der Landesverteidigung und der Armee"
praktiziert die chinesische Armee einen flexiblen und pragmatischen Verkehr
mit der Außenwelt und strengt sich unermüdlich an, gegenseitiges Vertrauen,
Freundschaft und Zusammenarbeit mit den Armeen anderer Länder sowie den
Frieden, die Stabilität und die Entwicklung in den verschiedenen Regionen
sowie in der ganzen Welt zu verstärken und vertiefen.
In den vergangenen zwei Jahren entsandte die chinesische Armee insgesamt
70 wichtige Delegationen, die über 60 Länder besuchten, und empfing mehr
als 160 ausländische Armeedelegationen hohen Ranges. Darüber hinaus reisten
über 150 Fachdelegationen der chinesischen Armee ins Ausland, während
rund 180 ausländische militärische Fachdelegationen China besuchten. Zwischen
der chinesischen Armee und ausländischen Armeen gab es Austausch und Zusammenarbeit
auf fachlichem Gebiet, die beiden Seiten von Nutzen sind.
Die militärischen Beziehungen Chinas zu den umliegenden Ländern wurden
weiter ausgebaut. Zwischen der chinesischen und der russischen Armee gab
es einen regen Austausch von Führungskräften, die bilateralen militärischen
Beziehungen haben sich zügig entwickelt. Die chinesische Armee strebt
nach einer Entwicklung der militärischen Beziehungen mit den Ländern im
nordöstlichen Asien und hat für die Stabilität auf der Koreanischen Halbinsel
und im nordöstlichen Teil Asiens positive Beiträge geleistet. Der militärische
Austausch Chinas mit Ländern in Südost-, Süd- und Mittelasien entwickelt
sich gleichfalls weiter. Währenddessen konnte China die militärischen
Beziehungen mit Ländern in Westasien, Afrika, Lateinamerika und Ozeanien
sowie mit osteuropäischen Ländern und GUS-Ländern ausbauen. China gewährte
den betreffenden Entwicklungsländern Unterstützung in Form von Personalausbildung,
Ausrüstungen und Geräten, logistischem Material und medizinischer Versorgung
und erschloß neue Gebiete des Verkehrs.
Im Mai 1999 hat China infolge der Bombardierung der chinesischen Botschaft
in der Bundesrepublik Jugoslawien durch die NATO mit den USA an der Spitze,
die ein schwerwiegender Zwischenfall war, die hochrangigen Militäraustauschprojekte
zwischen China und den USA verschoben. Mit der allmählichen Verbesserung
der Beziehungen zwischen beiden Ländern in der vergangenen Zeit wurde
der normale Verkehr zwischen den Streitkräften Chinas und der USA wiederhergestellt.
Im Januar 2000 hielten die Verteidigungsministerien Chinas und der USA
Gespräche über die Verteidigung auf Vizeminister-Ebene ab, und im Juli
besuchte der US-Verteidigungsminister die Volksrepublik China. China beachtet
seit jeher die Entwicklung der militärischen Beziehungen auch mit europäischen
Ländern und unterhält mit verschiedenen Ländern hochrangige Besuchskontakte
und militärischen Verkehr auf unterschiedlichen Ebenen.
In den letzten zwei Jahren haben Flotten der chinesischen Marine Neuseeland,
Australien, den Philippinen, Malaysia, Tansania, Südafrika und anderen
Ländern Freundschaftsbesuche abgestattet, während französische, russische,
australische, malaysische, belgische, kanadische und türkische Kriegsschiffe
China besuchten. Darüber hinaus hat die chinesische Armee eine große Anzahl
von Fachdelegationen zu Informationsaufenthalten, Besichtigungen, Ausbildungen
und Forschungen ins Ausland entsandt und empfing umgekehrt zahlreiche
Fachgruppen ausländischer Armeen. Der Verkehr betraf Sektoren wie die
wissenschaftliche Forschung und den akademischen Austausch, militärische
Ausbildung und militärisches Training, Verwaltung der Armee, Kultur und
Sport, Medizin und Hygiene. Im August 1999 nahm die chinesische Armee
an den II. Internationalen Sportwettkämpfen Militärangehöriger in Kroatien
teil.
Die Zusammenarbeit zwischen der chinesischen Armee und ausländischen Armeen
im Bereich von Ausbildung und Training hat ebenfalls eine neue Entwicklung
erfahren. In den letzten zwei Jahren hat China mehr als 200 Studenten
zum Studium der Militärwissenschaft u.a. nach Rußland, Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Pakistan, Bangladesch, Thailand und Kuwait geschickt und
mehr als 1000 Studenten und andere Personen aus Ländern Asiens, Afrikas,
Lateinamerikas und Europas zum Studium bzw. zur Weiterbildung aufgenommen.
Regionale Sicherheitskooperation
China unterstützt -- auf der Grundlage von gleichberechtigter Teilnahme,
Einmütigkeit durch Beratungen, Suche nach Gemeinsamkeit und Ausklammerung
der Unterschiede sowie schrittweisem Vorgehen - - Gespräche und Zusammenarbeit
für die regionale Sicherheit in unterschiedlichen Formen, auf verschiedenen
Ebenen und durch diverse Kanäle. China tritt dafür ein, daß man sich gegenseitig
respektiert statt, gestützt auf die eigene Macht, Schwächere tyrannisiert,
daß man zusammenarbeitet statt gegeneinander kämpft, daß man durch Konsultationen
Übereinstimmung erzielt statt eigene Auffassungen anderen aufzwingt, und
daß dies alles die Orientierung und Besonderheit der multilateralen Sicherheitsgespräche
und der Zusammenarbeit im asiatisch-pazifischen Raum sein sollte. China
beteiligte sich an multilateralen Sicherheitsgesprächen und am Kooperationsprozeß
wie ASEAN-Region-Forum (ARF), Konferenz über die gegenseitigen Kooperation
und vertrauensbildende Maßnahmen in Asien (CICA), Rat für Sicherheitskooperation
im Asiatisch-Pazifischen Raum (CSCAR), Dialog über Kooperation in Nordost-Asien
(NEACD) und dem Dreier Symposium von China, Japan und den USA. China befürwortet,
daß die betreffenden Länder durch diese offiziellen und inoffiziellen
Diskussionen über Sicherheitsfragen als wichtige Kanäle Verständigung
und Vertrauen verstärken und auf diese Weise Frieden und Stabilität in
den Regionen fördern.
Das ARF ist zur Zeit das einzige multilaterale offizielle panregionale
Sicherheitsgespräch im asiatisch-pazifischen Raum und Forum über die Zusammenarbeit.
Vertreter aus Chinas Außen- und Verteidigungsministerium nahmen an allen
ARF-Außenministerkonferenzen und ARF-Konferenzen für hohe Beamte sowie
an den im Rahmen des ARF stattfindenden offiziellen und inoffiziellen
Konferenzen zu verschiedenen Themen wie z.B. über vertrauensbildende Maßnahmen,
Friedenserhaltung, Hilfe auf See, Katastrophenbekämpfung, Präventivdiplomatie
und Nichtweitergabe von Kernwaffen sowie andere Leitprinzipien teil. In
den letzten zwei Jahren veranstaltete China in Beijing nacheinander im
Rahmen des ARF ein militärmedizinisches Symposium über die Hygiene in
heißen Zonen und die Vorbeugung und Bekämpfung von tropischen Erkrankungen,
einen Ausbildungskurs über die Sicherheitspolitik, die IV. Sitzung von
Rektoren militärischer Hochschulen und ein Symposium über die Zusammenarbeit
bei der Umwandlung von Rüstungsbetrieben in Industriebetriebe für zivile
Zwecke.
China tritt dafür ein, daß das ARF weiterhin mit Maßnahmen zur Vertrauensbildung
als Kern nach neuen Sicherheitskonzepten und neuen Sicherheitsmethoden
sucht, und unterstützt alle Seiten bei der Erforschung von Fragen der
Präventivdiplomatie. China ist der Ansicht, daß als erstes ein Konsens
durch ausreichende Diskussionen über Begriffe, Definitionen, Prinzipien
und Kategorien der Präventivdiplomatie im asiatisch-pazifischen Raum erzielt
werden sollte. China befürwortet eine multilaterale Zusammenarbeit im
Rahmen des ARF in bezug auf die militärische Medizinwissenschaft, militärische
Rechtswissenschaft und Umwandlung von militärischen Produktionen in Zivilproduktionen,
schlägt die Errichtung eines maritimen Informationszentrums unter dem
ARF vor, ermutigt gegenseitige Besuche hoher Militärführer, Schiffsbesuche
und Personalaustausch und unterstützt die Zusammenarbeit u.a. hinsichtlich
des Katastrophenschutzes sowie der Sicherheit der Schiffahrt auf See und
der Reinhaltung der Meere.
China wirkt stets aktiv mit im Prozeß der von Kasachstan initiierten Konferenz
über gegenseitige Kooperationen und die Schaffung vertrauensbildender
Maßnahmen in Asien und ist der Meinung, daß die Zielsetzung der Konferenz
mit dem von China gesetzten Ziel zur asiatischen Sicherheit im wesentlichen
übereinstimmt. China tritt dafür ein, daß die Konferenz mit voller Rücksicht
auf die Besonderheit und Mannigfaltigkeit der asiatischen Region weiterentwickelt
wird.
China trat 1996 dem CSCAP bei und bildete 1997 das China-Komitee des CSCAP,
das seit seinem Bestehen gewissenhaft an allen Aktivitäten dieser Organisation
mitwirkt.
Seit der Gründung des NEACD 1993 nahm China an allen seiner Konferenzen
teil und veranstaltete 1996 und 1999 in Beijing die IV. und die IX. NEACD-Vollversammlung.
Mit den anderen Mitgliedsstaaten hat China das NEACD veranlaßt, hinsichtlich
der Leitprinzipien zur Zusammenarbeit zwischen den Ländern im nordöstlichen
Asien einen Konsens zu erzielen.
China hat mit Rußland, den USA, Frankreich, Deutschland, der Ukraine,
Kanada, Australien, Neuseeland und anderen Ländern sowie mit einigen benachbarten
Ländern und regionalen Organisationen einen Mechanismus für regelmäßige
oder unregelmäßige Konsultationen über Sicherheit, Verteidigung und Rüstungskontrolle
errichtet. In dem Bemühen, dauerhaften Frieden und Stabilität im asiatisch-pazifischen
Raum zu gewährleisten, nahmen chinesische Beamte und Experten aus dem
Verteidigungsministerium sowie anderen betreffenden Behörden an unterschiedlichen
Symposien über Sicherheitsfragen im asiatisch-pazifischen Raum und anderen
diesbezüglichen Aktivitäten teil, was die gegenseitige Verständigung und
das Vertrauen zwischen China und den betreffenden Ländern vertieft hat.
Maßnahmen zur Bildung von Vertrauen
Die chinesische Regierung beachtet stets und fördert aktiv die Schaffung
von Maßnahmen zur Bildung von Vertrauen mit den umliegenden Ländern, tritt
aktiv dafür ein, gemäß den Prinzipien "gleichberechtigte Gespräche, Nichteinmischung
in die inneren Angelegenheiten anderer Länder, nicht gegen ein drittes
Land gerichtet, keine Bedrohung und Schädigung der Sicherheit und Stabilität
anderer Länder" durch Verhandlungen und Beratungen verschiedenartige Grenzvereinbarungen
und Übereinkünfte zu erzielen, und wahrt gleicherweise die Sicherheit
aller Seiten sowie Frieden und Stabilität in allen Regionen.
Im April 1996 trafen die Staatsoberhäupter von China, Rußland, Kasachstan,
Kirgisistan und Tadschikistan in Shanghai zusammen und unterzeichneten
das "Abkommen über die Verstärkung des Vertrauens im militärischen Bereich
in den Grenzgebieten". Im April 1997 trafen die Staatsoberhäupter dieser
fünf Länder in Moskau erneut zusammen und unterzeichneten das "Abkommen
über die gegenseitige Reduzierung der Streitkräfte in Grenzgebieten".
Darin heißt es: "Alle Partner bemühen sich, im Sinne der gegenseitig gleichwertigen
Sicherheit ihre jeweiligen Streitkräfte in den Grenzgebieten aufs niedrigste
Maß zu reduzieren, damit sie den gutnachbarlichen Beziehungen der betreffenden
Länder entsprechen; sie bekräftigen erneut den Verzicht auf Gewaltanwendung
oder -androhung sowie auf das Streben nach einseitiger militärischer Überlegenheit;
die in den Grenzgebieten aufgestellten Streitkräfte der betreffenden Länder
üben keinerlei militärische Aktivitäten aus, die die anderen Seiten bedrohen
und den Frieden und die Stabilität in den Grenzgebieten stören würden;
die Zahl des militärischen Personals und der wichtigsten Waffen und militärischen
Geräte sowie militärischen technischen Ausrüstungen in den für das Abkommen
gültigen Gebieten werden reduziert und beschränkt". Im Juli 1998 und August
1999 sind die Staatsoberhäupter der fünf Länder in Almaty, Kasachstan,
und Bischkek, Kirgisistan, zum dritten und vierten Gipfeltreffen zusammengekommen,
wobei sie die Gemeinsamen Erklärungen unterzeichneten. Im Juli 2000 sind
die Staatsoberhäupter der fünf Länder in Duschanbe, Tadschikistan, zum
fünften Mal zusammengetroffen, wobei der usbekische Präsident als Beobachter
zugegen war. Das Ergebnis dieser Zusammenkunft war die "Duschanbe-Erklärung",
in der es u.a. heißt: Die fünf Länder spielen bei der Wahrung der Sicherheit
und Stabilität in dieser Region eine immer bedeutendere und aktivere Rolle.
Sie werden sich dafür einsetzen, als die "Fünf Länder des Shanghaier Abkommens"
einen regionalen Machanismus für die Entfaltung der multilateralen Kooperation
der fünf Länder auf allen Gebieten zu entwickeln. Die fünf Länder sind
entschlossen, die Zusammenarbeit in Politik, Diplomatie, Wirtschaft und
Handel, Militärwesen, Rüstungstechnik und anderen Bereichen zu vertiefen,
um die regionale Sicherheit und Stabilität zu festigen, und werden alle
Klauseln der von den fünf Ländern unterzeichneten Abkommen über die Verstärkung
des Vertrauens auf dem militärischen Gebiet sowie über die gegenseitige
Reduktion der Streitkräfte in den Grenzgebieten effektiv in die Tat umsetzen.
Die fünf Länder erklären, jegliche Aktionen, unter Ausnutzung des eigenen
Territoriums die Souveränität, Sicherheit und öffentliche Ordnung irgendeines
der fünf Länder zu verletzen, unter keinen Umständen zu dulden und die
gegenseitigen Anstrengungen zur Wahrung der Unabhängigkeit, Souveränität,
territorialen Integrität und sozialen Stabilität der fünf Länder zu unterstützen.
Im März 2000 trafen die Verteidigungsminister der fünf Länder zum erstenmal
in Astara, Kasachstan, zusammen. In dem anschließend unterzeichneten Gemeinsamen
Kommunique heißt es: "Mit Rücksicht auf die Interessen der Partner und
der benachbarten Regionen werden die politischen und militärischen Beziehungen
der fünf Länder entwickelt und die freundschaftliche Zusammenarbeit auf
der Grundlage der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Vertrauens
entfaltet; diese Zusammenarbeit ist von offenem Charakter und richtet
sich nicht gegen irgendeinen Staat oder irgendeine Staatengruppe. Die
fünf Länder unterstreichen, entschieden zu bekämpfen, daß irgendein Staat
unter dem Vorwand, nationale und religiöse Interessen oder die Menschenrechte
zu schützen, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einmischt.
Alle Parteien erklären, nationalistisches Spaltertum, religiösen Extremismus
und Terrorismus auf keinen Fall zu dulden, treten entschlossen dagegen
auf, daß diese Kräfte auf ihrem eigenen Territorium gegen ein anderes
Land vorgehen, und unternehmen gemeinsam effektive Maßnahmen zur Bekämpfung
dieser Kräfte, um den Frieden und die Stabilität in dieser Region zu gewährleisten.
Die fünf Länder erklären sich einverstanden, die Möglichkeit zur Stärkung
von Maßnahmen zur Vertrauensbildung im militärischen Bereich zu erforschen,
die Zusammenarbeit zwischen den Behörden für den Grenzschutz zu verstärken
und vereint die grenzüberschreitende Kriminalität zu bekämpfen; gemeinsame
militärische Aktionen werden zur Verhütung von gefährlichen militärischen
Aktivitäten, zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus und in Katastrophenfällen
organisiert; Erfahrungen im Einsatz für die Friedenserhaltung werden ausgetauscht
und bei Aktivitäten zur Friedenserhaltung wird koordiniert zusammengearbeitet".
Im August 1995 unterzeichneten das chinesische Verteidigungsministerium
und das russische Grenzschutz-Hauptamt das "Chinesisch-Russische Abkommen
über die Grenzschutzkooperation", in dem es u.a. heißt: "Beide Seiten
führen Kooperationen im Grenzschutz durch und streben danach, die chinesisch-russische
Grenze zu einer friedlichen, ruhigen und freundschaftlichen Grenze aufzubauen;
Informationen zum Nutzen der Kooperationen im Grenzschutz werden ausgetauscht;
die Maßnahmen zum wirksamen Grenzschutz und zur Sicherstellung der Ordnung
werden koordiniert; Zwischenfällen und Konflikten in den Grenzgebieten
wird vorgebeugt; koordinierte Maßnahmen werden getroffen, um gesetzwidrige
Straftaten in den Grenzgebieten zu verhüten; es wird Hilfe geleistet,
illegale Grenzüberschreitende sowie ihre Transportmittel und Habe zu durchsuchen,
sie in Haft zu nehmen und rechtzeitig der anderen Seite zu übergeben;
Erfahrungen hinsichtlich der Organisation und Durchführung des Grenzschutzes
werden ausgetauscht; beide Seiten unterstützen einander bei der Lieferung
und Anwendung von technischen Geräten und Ausrüstungen zur Grenzverteidigung".
Im November 1999 unterzeichneten das chinesische Verteidigungsministerium
und das mongolische Verwaltungsamt der Grenzschutztruppen das "Chinesisch-Mongolische
Abkommen über die Grenzschutzkooperation", in dem u.a. festgestellt wird:
"Beide Seiten führen Kooperationen im Grenzschutz durch und bemühen sich
darum, den Frieden und die Stabilität an der chinesisch-mongolischen Grenze
aufrechtzuerhalten; Informationen zum Nutzen der Sicherstellung der normalen
Ordnung in den Grenzgebieten und andere betreffende Informationen werden
ausgetauscht, desgleichen Maßnahmen und Erfahrungen hinsichtlich der Bewachung
und Verwaltung der Grenze und der Aufrechterhaltung der normalen Ordnung
im Grenzgebiet; Zwischenfällen und Streitigkeiten im Grenzgebiet wird
vorgebeugt; gesetzwidrige Straftaten im Grenzgebiet wie illegaler Waffen-
und Drogentransport und anderer Schmuggel sowie Plünderungen und Diebstähle
sind zu verhüten; die Zusammenarbeit der beiderseitigen Grenzbehörden
wird verstärkt, Grenzzwischenfälle werden nach Konsultationen beider Seiten
behandelt, es wird Hilfe geleistet, Grenzüberschreitende sowie ihre Transportmittel
und Habe sowie auch grenzüberschreitendes Vieh zu suchen und rechtzeitig
der anderen Seite zu übergeben; über Naturkatastrophen, Epidemien und
Ausbruch und Verbreitung von Seuchen, die für die andere Seite Schaden
verursachen können, wird die andere Seite informiert, und Maßnahmen werden
getroffen, ihre Verbreitung über die Grenze zu verhindern".
Die betreffenden Abteilungen der chinesischen Regierung und die Grenzschutztruppen
Chinas führen getreu die Bestimmungen der Verträge und Abkommen durch,
entwickeln aktiv Austausch und Kooperation mit den entsprechenden Abteilungen
der Nachbarländer und erledigen gemeinsam mit diesen durch die Errichtung
des Informations- und Konsultationssystems und der Systeme der Grenzverhandlungen
und Zusammenkünfte über die Grenzverteidigung rechtzeitig die Grenzangelegenheiten
und gehen zusammen gegen verschiedenartige gesetzwidrige Straftaten im
Grenzgebiet vor. Mit der allmählichen Errichtung und Umsetzung verschiedener
vertrauensbildener Maßnahmen wurde die Zahl der Streitigkeiten und Zwischenfälle
im Grenzgebiet deutlich reduziert, die normale Ordnung wird wirksam gewahrt
und erhalten, es kommt allmählich zu einer friedlichen und freundschaftlichen
Atmosphäre an der Grenze.
Beteiligung an UNO-Aktionen zur Erhaltung des Friedens
Nach den Bestimmungen der Charta der Vereinten Nationen trägt der
Sicherheitsrat der UNO hinsichtlich der Wahrung des Friedens und der Sicherheit
in der Welt die Hauptverantwortung. Als ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat
setzt sich China stets für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen
Sicherheit ein und unterstützt die Vereinten Nationen dabei, unter der
Anleitung der Zielsetzung und der Prinzipien der UN-Charta für die Erhaltung
des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit ihre gebührende Rolle
zu spielen.
Um zu gewährleisten, daß die friedenserhaltenden Aktionen der UNO Erfolge
erzielen und sie sich gesund entwickeln, sollten bei diesen Aktionen die
Ziele und Prinzipien der UN-Charta, insbesondere die Prinzipien des Respekts
vor der staatlichen Souveränität und der Nichteinmischung in die inneren
Angelegenheiten anderer Länder, befolgt werden; eine Billigung der betroffenen
Länder sollte vorauserbeten werden, die Neutralität ist streng zu wahren,
Waffengewalt außer zur Selbstverteidigung darf nicht angewandt werden;
man sollte daran festhalten, Streitigkeiten auf friedliche Weise wie durch
Vermittlung, Schlichtung und Verhandlung beizulegen; zu vermeiden sind
Zwangsaktionen, die Praktizierung des Doppelstandards und militärische
Einmischungen unter dem Deckmantel der UNO; man sollte sich an die Prinzipien
halten, die Wahrheit in den Tatsachen zu suchen und seinen Fähigkeiten
entsprechend vorzugehen, sind die Bedingungen dafür noch nicht reif, sollte
man keine Aktion zur Friedenserhaltung durchführen, noch weniger dürfen
entsprechende Aktionen eine Seite zu einem Konfliktpartner machen und
der grundlegenden Richtung von Aktionen zur Friedenserhaltung zuwiderlaufen.
In diesem Sinne wirkt China bei UNO-Aktionen zur Erhaltung des Friedens
aktiv mit. Bis heute hat China 522 Militärbeobachter, Militärverbindungsoffiziere
und Militärberater sowie 800 Pioniere in zwei Gruppen zu mehreren UNO-Aktionen
zur Friedenserhaltung entsandt, darunter zur "UNO-Aufsichtsorganisation
für den Waffenstillstand in Nahost" (UNTSO), zur "UNO-Beobachterdelegation
im Irak und in Kuwait" (UNIKOM), zur "Provisorischen Macht-Verwaltung
der UNO in Kambodscha" (UNTAC), zur "UNO-Sonderbeauftragtendelegation
für die Abstimmung in West-Sahara" (MINURSO), zur "UNO-Aktion in Mosambik"
(ONUMOZ), zur "UNO-Beobachterdelegation in Liberia" (UNOMIL), zur "UNO-Beobachterdelegation
in Sierra Leone" (UNOMSIL) und zur "UNO-Sonderbeauftragtendelegation in
Sierra Leone" (UNAMSIL).
38 chinesische Militärbeobachter sind momentan noch aktiv bei den vier
UNO-Aktionen UNTSO, UNIKOM, MINURSO und UNOMSIL vor Ort, um dort ihre
Aufgaben durchzuführen. Auf Bitten der UNO hat die chinesische Regierung
im Januar 2000 15 Zivilpolizisten zur UN-Übergangsregierung in Osttimor
geschickt. Dies war das erste Mal, daß China Zivilpolizisten zur Durchführung
einer friedenserhaltenden Aufgabe der UNO entsandte. Außerdem nimmt China
immer noch an den Vorbereitungen von UNO-Aktionen zur Friedenserhaltung
teil.
In Erfüllung ihrer Aufgaben bei friedenserhaltenden Aktionen der UNO sind
vier Chinesen ums Leben gekommen, Dutzende wurden verletzt.
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