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1. Politische
Beziehungen
China und Österreich nahmen am 28. Mai 1971 offiziell diplomatische
Beziehungen auf. Im September desselben Jahres akkreditierten beide
Länder ihren Botschafter bei der Regierung der Gegenseite. Die
Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Österreich
hat vielversprechende Perspektiven für die Entwicklung der Beziehungen
zwischen beiden Ländern eröffnet. Im April 1974 stattete
der österreichische Außenminister, Dr. Rudolf Kirchschläger,
China einen Besuch ab. Dies war die wichtigste österreichische
Delegation, die in den ersten Jahren nach Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen beiden Ländern China besuchte.
In den 80er Jahren betrachtete
China nach der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik
die Verstärkung der Zusammenarbeit mit den westeuropäischen
Ländern, einschließlich Österreich, als einen wichtigen
Bestandteil seiner Außenpolitik, was der Entwicklung der Beziehungen
zwischen China und Österreich neue Impulse gab. Der Austausch
zwischen beiden Ländern auf verschiedenen Gebieten nahm schnell
zu, und die Kooperationsbereiche vergrößerten sich ständig.
Im April 1984 besuchte Staatskommissar und Außenminister Wu
Xueqian Österreich. Dies war der erste Österreich-Besuch
eines chinesischen Außenministers nach Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen beiden Ländern. Im September 1985 besuchte
der österreichische Bundespräsident, Dr. Rudolf Kirchschläger,
China. Er war damit der erste österreichische Präsident
in der Geschichte, der China besuchte.
In den 90er Jahren zeigten
die Beziehungen zwischen beiden Ländern eine gute Entwicklungstendenz.
Die Kooperation zwischen beiden Ländern auf verschiedenen Gebieten
entwickelte sich beschleunigt. Im Oktober 1991 stattete Staatskommissar
und Außenminister Qian Qichen Österreich einen offiziellen
Besuch ab. Im Januar 1992 besuchte der Präsident des österreichischen
Nationalrates, Heinz Fischer, China. Im April 1993 besuchte Dr.
Franz Vranitzky als der erste österreichische Bundeskanzler
in der Geschichte der Beziehungen zwischen China und Österreich
China. Im Januar und Juni 1994 besuchten Qiao Shi, der Vorsitzende
des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses, und
Li Peng, der Ministerpräsident des Staatsrates, jeweils Österreich.
Im September 1995 besuchte der österreichische Bundespräsident,
Dr. Thomas Klestil, China. Im September 1996 besuchte Li Ruihuan,
der Vorsitzende des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz
des Chinesischen Volkes, Österreich. Im Oktober desselben Jahres
besuchte der österreichische Bundeskanzler, Dr. Franz Vranitzky,
nochmals China. Im März 1997 besuchte der Präsident des
österreichischen Nationalrates, Heinz Fischer, zum zweiten
Mal China. Im März 1998 besuchte Vizekanzler und Außerminister,
Dr. Wolfgang Schüssel, China. Im Mai desselben Jahres besuchte
Ding Guangen, Mitglied des Politbüros und des Sekretariats
des ZK der KP Chinas, Österreich. Im März 1999 stattete
Staatspräsident Jiang Zemin Österreich einen Staatsbesuch
ab. Das war der erste Österreich-Besuch eines chinesischen
Staatsoberhauptes und bildete einen weiteren Aufschwung in der Geschichte
der Beziehungen zwischen China und Österreich.
2. Bilaterale Wirtschafts-
und Handelsbeziehungen und wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit
Im September 1964 unterzeichneten
China und Österreich ein Abkommen über den Austausch von
Handelsvertretungen. Im Oktober 1972 unterzeichneten beide Länder
ein Handels- und Zahlungsabkommen, wodurch die vorhandenen nichtstaatlichen
Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern auf die Stufe der
zwischenstaatlichen Handelsbeziehungen gehoben wurden. Danach entwickelten
sich die Handelsbeziehungen zwischen China und Österreich ständig.
Im September 1996 unterzeichneten beide Regierungen ein neues Abkommen
über die wirtschaftliche, industrielle, technische und technologische
Zusammenarbeit. 2000 belief sich das Handelsvolumen zwischen beiden
Ländern auf 780 Mio. US$, ein Anstieg um 14% gegenüber
1999. Chine exportierte nach Österreich hauptsächlich
Textilien, Kleidung, Getreide, Speiseöl und andere Nahrungsmittel,
Viehzuchtprodukte, kunsthandwerkliche Waren und Buntmetalle und
importierte aus Österreich hauptsächlich technische Anlagen,
Maschinen, Mineralien und Erzeugnisse der Chemie- und Leichtindustrie.
Beide Länder führen im Bau von Wasserkraftwerken, Eisenbahnlinien,
Landstraßen und Spezialwagen sowie im Hüttenwesen, Maschinenbau
und Umweltschutz vielfältige Kooperationen durch.
3. Austausch und Kooperation
auf den Gebieten Kultur, Wissenschaft und Technik, Bildungs- und
Militärwesen
Mit der Entwicklung der
politischen Beziehungen und der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen
zwischen China und Österreich ist der Kulturaustausch zwischen
beiden Ländern sehr rege. Kulturdelegationen besuchen häufig
gegenseitig. Chinesische Akrobatentruppen und Kinderensembles und
das Tibetische Kunstensemble besuchten nacheinander Österreich,
während das österreichische Strauss-Orchester, die Wiener
Sängerknaben, das Feiertagsorchester und die Wiener Philharmoniker
China besuchten. Seit 1998 führte das chinesische Zentrale
Nationale Orchester jedes Jahr im Wiener Goldenen Saal
das Frühlingskonzert auf.
Im April 1984 unterzeichneten
China und Österreich ein Abkommen über die wissenschaftliche
und technische Zusammenarbeit. In den letzten Jahren verstärkten
beide Seiten ihre Kooperation in den hochtechnologischen Bereichen
wie Informatik, neue Werkstoffe, Fernabtasten und Elektronik. Die
Akademien der Wissenschaften und die Abteilungen für Gesundheitswesen,
Umweltschutz, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Patente sowie
die Stiftungen für Naturwissenschaften beider Länder haben
Abkommen für partnerschaftlichen Austausch abgeschlossen, ihre
Kooperation machte gute Fortschritte.
1973 begannen das chinesische
Erziehungsministerium und das österreichische Wissenschaftsministerium,
Studienrende auszutauschen. Die Kooperation zwischen Hochschulen
beider Länder hat eine gesunde Entwicklung zu verzeichnen.
Die Peking-Universität und 13 andere chinesische Hochschulen
haben mit österreichischen Hochschulen eine Partnerschaft geschlossen.
Sie schicken gegenseitig Gelehrte und Sprachlehrer zur Vorlesung,
was schon institutionalisiert worden ist.
Im Juli 1973 akkreditierte
China den ersten Militärattaché in Österreich.
Im Juli 1997 akkreditierte Österreich den ersten Militärattaché
in China. Im Mai 1997 besuchte der österreichische Verteidigungsminister,
Dr. Werner Fasslabend, China. Dies war der erste China-Besuch eines
österreichischen Verteidigungsministers seit Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen China und Österreich. Im Mai 1998 besuchte
General Fu Quanyou, Mitglied der Zentralen Militärkommission
und Generalstabschef, Österreich.
Seit 1983 haben die Stadt
Chengdu und die Stadt Linz, das Autonome Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität
und das Bundesland Kärnten, die Provinz Guizhou und das Bundesland
Steiermark, die Stadt Xuzhou und die Stadt Leoben, die Provinz Shandong
und das Bundesland Oberösterreich, die Provinz Henan und das
Bundesland Tirol, die Stadt Jinhua und die Stadt Hollabrunn, die
Provinz Hainan und das Bundesland Burgenland eine Partnerschaft
geschlossen. Die Provinz Zhejiang und das Bundesland Niederösterreich
haben eine Absichtserklärung über die Freundschaft und
Zusammenarbeit unterzeichnet.
Im Juni 1994 haben China
und Österreich eine Vereinbarung über die Errichtung eines
Generalkonsulats in Salzburg bzw. Shanghai getroffen. Das österreichische
Generalkonsulat in Shanghai ist Ende 1994 eröffnet worden.
4. Wichtige bilaterale
Abkommen und Dokumente
Im September 1985 unterzeichneten
beide Regierungen ein Abkommen über die Zivilluftfahrt und
im Mai 1989 ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.
Im Juli 1994 unterzeichneten die Landwirtschaftsministerien beider
Länder ein Memorandum über die wissenschaftliche und technische
Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Landwirtschaft. Im Juni 1997 erzielten
beide Regierungen Übereinstimmung über den Notenaustausch
betreffs der Beibehaltung des österreichischen Generalkonsulats
in der Sonderverwaltungszone Hong Kong nach dem 1. Juli 1997. Im
Oktober 2000 unterzeichneten beide Regierungen ein Abkommen über
die Zusammenarbeit im Tourismus.
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