Staatspräsident Jiang Zemin hat gestern in der Großen Halle des Volkes in Beijing seinen österreichischen Amtskollegen Dr. Thomas Klestil, der zu einem Arbeitsbesuch in China weilte, empfangen.
Jiang erinnerte sich mit Freude an seinen Besuch in Österreich vor zwei Jahren und freute sich sehr über das Wiedertreffen mit Klestil.
Jiang sagte, seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen seien 30 Jahre vergangen und die Beziehung zwischen den beiden Ländern bestehe schon seit 35 Jahren. Inzwischen hätten sich die bilateralen Beziehungen sehr gut entwickelt und die Kooperation auf den Gebieten Wirtschaft und Handel habe erfreuliche Erfolge gemacht. Allein im letzten Jahr betrage das Handelsvolumen zwischen China und Österreich 780 Mio. US-Dollar, was eine Zunahme um 14% bedeute. China sei mit der reibungslosen Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Ländern sehr zufrieden.
Er fuhr fort, Österreich sei ein wichtiges Land in Mitteleuropa und spiele in europäischen und internationalen Angelegenheiten eine besondere Rolle. China und Österreich haben je eine lange Geschichte und Tradition. Sie haben auf ihrem jeweiligen Boden glänzende Kultur geschafft und wichtige Beiträge zur menschlichen Zivilisation geleistet, so Jiang.
Klestil bedankte sich bei Jiang für seine Einladung und Empfang. Er sagte, er sei diesmal mit einer großen Wirtschaftsdelegation von über 80 Firmenvertretern begleitet und Kooperationsabkommen in Höhe von einigen hunderten Millionen US-Dollar seien unterzeichnet worden, so dass sein Besuch als erfolgreich bezeichnet werden könne.
Jiang und Klestil haben noch Meinungen über die gegenwärtige Weltlage ausgetauscht. Jiang äußerte, die Welt tendiere derzeit zur politischen Multipolarisierung und wirtschaftlichen Globalisierung, so stellten Frieden, Stabilität und Entwicklung das gemeinsame Anliegen und den starken Wunsch aller Völker der Welt dar.
China unterstütze stets die Vereinigung Europas und wolle ersehen, daß Europa eine wichtige Kraft in der multilateralen Welt werden und noch größere und posotivere Rolle in internationalen Angelegenheiten spielen werde, sagte der chinesische Staatspräsident.
Dr. Klestil stimmte Jiangs Meinungen zu und sagte, die Europäische Union bemühe sich gerade um die Integration innerhalb Europas und sei eine wichtige Kraft in der multilateralen Welt. Die EU werde in internationalen und regionalen Angelenheiten an mehr Bedeutung gewinnen.
Nach dem Gespräch haben Jiang und Klestil die ausgezeichneten Aufführungen der Wiener Philharmoniker bewundert.
Auf dem Empfang waren Regierungsbeamte der chinesischen und österreichischen Seite wie Vizeministerpräsident Qian Qichen, chinesischer Botschafter in Österreich Lu Yonghua sowie der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich Christoph Leitl anwesend.
Der österreichische Bundespräsident ist zum 30jährigen Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern nach China gekommen. Er wird ferner noch die Stadt Shanghai besuchen.
(CIIC/17. Mai 2001)