Die Dai leben in Bambushäusern. Die Frauen der Dai tragen als traditionelle Tracht lange und farbenfrohe Röcke. Junge Dai-Frauen stecken gerne Blumen in die Haare. Das wichtigste Fest der Dai ist das Wasserfest, mit dem sie ihr Neujahr feiern. Es findet Mitte April statt. Die subtropische Landschaft in Yunnan und die einzigartige Kultur der Dai-Nationalität ziehen jedes Jahr zahlreiche in- und ausländische Touristen an.
Jinghong in der Provinz Yunnan ist ein Ort, in dem man die Dai-Kultur und das Alltagsleben der Bevölkerung hautnah erleben kann. In Jinghong gibt es einen so genannten „Dai-Kulturgarten“, dort hört man oft die typische Musik der Dai-Nationalität. Die Reiseleiterin Yu Wen erklärt, der „Kulturgarten“ besteht aus fünf Dörfern. Hier bekommt man einen Gesamteindruck von der typischen Landschaft und Kultur in den von den Dai bewohnten Gebieten. In den Dörfern leben 373 Familien. Besucher können die typischen Bambushäuser bewundern und die Einheimischen bei ihren handwerklichen Tätigkeiten beobachten.
Fast alle Wege im „Kulturgarten“ sind sehr eng und von subtropischen Pflanzen gesäumt. Vor jedem Baumbushaus stehen Kokos- und Zwergapfelbäume.
Die Dai sprechen eine eigene Sprache. In den Dörfern gibt es Schulen, in denen Kinder und Jugendliche die chinesische Standardsprache lernen, zu Hause jedoch pflegen sie die Dai-Sprache.
Die Dai pflegen einen „Zanha" genannten Gesang. Er wird zu Hochzeiten, bei Umzügen von Freunden und Verwandten oder bei Opferzeremonien gesungen. Nach einer Metapher der Dai ist Zanha im Alltag ebenso wichtig wie das Salz in der Suppe. Zanha ist eine jahrhundertealte Gesangsform, mit Elementen einer Ballade.
Eine weitere alte Überlieferung der Dai-Kultur ist ihre Schrift. Den Frauen der Dai-Nationalität war es früher verboten, schreiben und lesen zu lernen. Die Dai-Jungen waren verpflichtet, ein paar Jahre in buddhistischen Tempeln als Mönche zu verbringen. Dort lernten sie die Dai-Schrift. Viele wertvolle Dokumente der Dai sind in der Dai-Schrift verfasst.
Die Dai sind fromme Buddhisten. In jedem Dorf gibt es einen Tempel, der das wichtigste und größte Gebäude im Dorf ist. Zu Festtagen finden in den buddhistischen Tempeln traditionelle Feierlichkeiten statt - eine ideale Gelegenheit, die Dai-Kultur kennen zu lernen.
(CRI/China.org.cn 21. April 2004)