Zur Schwierigkeit der kleinen und mittelgroßen Betriebe bei der Kreditaufnahme und der umstrittenen Gründung von Privatbanken meinte Qin Chijiang, Abgeordneter des 10. Nationalen Volkskongresses aus der Provinz Heilongjiang, beim Interview mit dem Berichterstatter von china.org, man solle unterschiedliche Typen von Finanzinstituten entwickeln, um die Bedürfnisse der verschiedenen Bereiche nach Finanzmitteln zu befriedigen.

Qin, Professor an der Zentralen Finanzhochschule, stellvertretender Generalsekretär der Chinesischen Gesellschaft für Finanzwesen und Berater der Chinesischen Volksbank, verfügt über ein umfangreiches Wissen bezüglich Finanzen und Finanzmärkten. Er sagte, es stimme, dass es für kleine und mittelgroße Betriebe schwierig sei, Kredite aufzunehmen, aber das Problem bestehe nicht überall, z.B in Taizhou und Yiwu in der Provinz Zhejiang, einer Provinz mit vielen kleinen und mittelgroßen Betrieben, wo er eine Untersuchung angestellt habe, bestehe dieses Problem nicht. Dies führe er auf eine Reihe kleiner und mitttelgroßer Finanzinstitute zurück, die auf diese Betriebe ausgerichtet seien. Sie ersparten durch flexible Mechanismen komplizierte Antragsverfahren, die bei großen Banken notwendig seien, und reduzierten das Kreditrisiko durch Verfolgung und Analyse des Marktgeschehens.

Nach seiner Ansicht kann es nicht nur ein einziges Modell für Finanzinstitute geben, vielmehr solle man die Einrichtung verschiedener Formen von Finanzinstituten, einschließlich Privatbanken, fördern, um die Bedürfnisse aller Bereiche zu befriedigen. Zugleich hielt er es für falsch, dass man glaubt, durch die Einrichtung von Privatbanken alle Probleme lösen zu können. Man solle die Eigentumsform der Finanzinstitute nicht überbewerten. Finanzinstitute dürften nicht nach ihrer Eigentumsform, sondern nach ihrer Orientierung auf dem Markt eingeteilt werden, so Qin.

Um die Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme von kleinen und mittelgroßen Betrieben zu überwinden, hat Qin seit 1999 mehrmals vorgeschlagen, das „Wechselgesetz“ abzuändern. Er hofft, durch die Diskontierung von Wechseln einen kurzfristigen Kapitalumlauf der Betriebe zu ermöglichen. Als Finanzexperte wird er einen Antrag über die Gewährleistung von Kapital für wissenschaftlich-technische Erneuerungen stellen.

Im Interview widerlegte Qin die These einiger ausländischer Gelehrter über die Finanzkrise Chinas. Mit dem raschen Wirtschaftswachstum Chinas und der Durchführung einer Politik zur strengen Kontrolle von Finanzen werden die nichtwiedereinbringbaren Kredite („bad loans“) allmählich reduziert werden und die Kapitalsättigung der Banken den international üblichen Stand erreichen. Auf diese Weise bringe man das Finanzrisiko unter Kontrolle.

(www.china.org.cn/10. März 2003)