Die Verfassung garantiert jedem Bürger die Freiheit der Rede und der Publikation. Seit den 80er Jahren hatte die wirtschaftliche Entwicklung auch das Aufkommen einer Vielfalt von Medien zur Folge. Heute gibt es im ganzen Land mehr als 2000 Zeitungen, 9000 Zeitschriften, 306 Rundfunkstationen und 369 Fernsehstationen. Ende 2002 gab es 770 Mittel- bzw. Kurzwellen-Radiosendestationen und Überstragungsstationen. 98,57 Millionen Haushalte sind heute an das Kabelfernsehen angeschlossen, 93,3% der Bevölkerung können Rundfunk hören und 94,6% der Bevölkerung Fernsehprogramme empfangen. Es hat sich ein Rundfunk- und Fernsehnetzwerk herausgebildet, in dem mehrere Rundfunk-Übertragungsmodi wie die durch Satelliten und die mit oder ohne Kabel gemeinsam existieren.
Presseagenturen
In China gibt es zwei Nachrichtenagenturen: die Nachrichtenagentur Xinhua und den China-Nachrichtendienst.
Die Nachrichtenagentur Xinhua mit Sitz in Beijing ist die staatliche Nachrichtenagentur Chinas. Sie sammelt wichtige Nachrichten und Informationen vor allem in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur in China und anderen Ländern und gibt sie heraus. Als eine der wichtigsten internationalen Nachrichtenagenturen der Welt hat sie mehr als hundert Niederlassungen im asiatisch-pazifischen Raum, im Nahen Osten, in Lateinamerika, in Afrika und anderen Gebieten.
Die Zentrale des China-Nachrichtendienstes befindet sich ebenfalls in Beijing. Der Nachrichtendienst wendet sich hauptsächlich an Auslandschinesen, Chinesen mit ausländischer Staatsangehörigkeit und Landsleute in den Sonderverwaltungszonen Hong Kong und Macao sowie auf Taiwan.
Zeitungen
China ist bereits in die Reihe der großen Mächte im Zeitungswesen der Welt eingetreten. Zwischen 1950 und dem Jahr 2000 wuchs die Zahl der Zeitungen um etwa das Zehnfache an. Im Jahr 2002 betrug die Gesamtauflage der Zeitungen 36,9 Milliarden Exemplare. Auf unterschiedliche Lesergruppen abzielend, sind die Zeitungen immer mehr von Vielfalt und Reichhaltigkeit geprägt. In den letzten Jahren ist die Umorganisierung des Zeitungswesens eine allgemeine Entwicklungstendenz. Inzwischen sind landesweit 38 Zeitungsgruppen wie die Gruppe der Beijing-Tageszeitung, die gemeinsame Gruppe der Wenhui-Zeitung und der Xinmin-Abendzeitung und die Gruppe der Guangzhou-Tageszeitung gebildet worden. Jede Gruppe verfügt über angegliederte Zeitungen und Zeitschriften und stellt einen Konzern im Zeitungswesen dar, der einen vollständigen Geschäftsbereich und ein eigenes Gepräge besitzt und dessen Mitglieder am gleichen Strang ziehen, so dass der gemeinsame Genuss seiner Ressourcen und die Bewirtschaftung von seinen Mitgliedern maximal realisiert werden können.
Rundfunk
Als staatlicher Sender Chinas strahlt der Zentrale Volksrundfunk acht Serien von Programmen per Satellit aus und kommt täglich auf insgesamt 156 Sendestunden. Alle Provinzen, autonomen Gebiete, regierungsunmittelbaren Städte und anderen lokalen Verwaltungsgebiete verfügen über eigene Sendestationen, die neben der Übertragung von Programmen des Zentralen Volksrundfunks auch eigene Programme mit lokaler Prägung liefern. Radio China International sendet gegenwärtig in 38 Fremdsprachen sowie in Hochchinesisch und vier chinesischen Dialekten weltweit. Neben allgemeinen Nachrichtensendungen bringt Radio China International Kommentare zu internationalen Fragen, Kulturprogramme und zahlreiche Sondersendungen über Politik, Wirtschaft, Kultur sowie Wissenschaft und Technik. Im Vergleich zu entsprechenden Rundfunkanstalten anderer Länder nimmt Radio China International heute hinsichtlich der Sendestunden und des Spektrums der angebotenen Sprachen den dritten Platz ein.
Fernsehen
Im chinesischen Fernsehen ist ein Fernsehfilmproduktions-,
-sendungs- und -vertriebssystem mit einem hohen technischen Niveau entstanden. Das Zentrale Chinesische Fernsehen (CCTV) ist die größte und leistungsstärkste Fernsehstation im ganzen Land. Es unterhält mit mehr als 250 Fernsehanstalten in über 130 Ländern und Gebieten Kontakte. In China gibt es insgesamt über 3000 Fernsehstationen in den verschiedenen Provinzen, autonomen Gebieten, regierungsunmittelbaren Städten sowie den ihnen unterstehenden Städten, Bezirken und Kreisen. Sie wirken mit dem Zentralen Chinesischen Fernsehen und den Satelliten- sowie Boden-Übertragungssystemen zusammen und bilden das größte Fernsehnetz der Welt. Regelmäßig finden große internationale Fernsehpräsentationen wie das Shanghaier Fernsehfestival, die Beijinger Internationale Fernsehwoche, die Chinesische Rundfunk- und Fernsehmesse und das Sichuaner Fernsehfestival statt, auf denen neben der Bewertung von Sendungen und der Verleihung von Preisen der Austausch in der Fernsehkunst und der Im- und Exporthandel mit Fernsehprogrammen durchgeführt werden. Shanghai ist zum größten Markt für den Handel mit Fernsehprogrammen in Asien geworden.
Das Netzwerkmedium
Seit Mitte der 90er Jahre entwickelt sich das chinesische Netzwerkmedium rapide. Von mehr als 10 000 Massenmedien in China sind über 2000 online. Zahlreiche bekannte Netzwerke und Webseiten, die entsprechend dem Verfahren der Pressemedien Geschäfte betreiben, haben bereits Gestalt angenommen und bei verschiedenen Berichterstattungen ihre Vorzüge zur Geltung gebracht. Einer Prognose von Experten zufolge werden das Netzwerkmedium und die traditionellen Medien auf der Grundlage der Informationstechnik zu einer Multimedien-Presseplatteform verschmelzen, die Berichterstattungen und Programme in Ton, Wort und Bild sendet. Schätzungsweise wird die Zahl von Computern, die ans Internet angeschlossen sind, bis zum Jahr 2005 in China 40 Millionen erreichen. Die Zahl von Daten-, Multimedien- und Internet-Benutzern dürfte auf 200 Millionen steigen. Etwa 15% der Bevölkerung werden dann das Internet benutzen.
Multimediengruppen
Mit der stetigen Verstärkung der Tendenz zur wirtschaftlichen Globalisierung ist das Medienwesen in China mit der Konkurrenz und Herausforderung seitens der starken ausländischen Mediengruppen konfrontiert. Im Jahr 2001 setzte sich die chinesische Regierung das Ziel, die Reform der Medien zur Gründung von Gruppen aktiv zu fördern und überregionale große Multimedien-Pressegruppen zu bilden, und legte für die Finanzierung des Medienwesens, die Kooperation mit ausländischem Kapital, eine übermediäre Entwicklung usw. konkrete Bestimmungen fest. Die Chinesische Gruppe für Rundfunk, Film und Fernsehen, Ende 2001 gegründet, hat die Ressourcen und Fachkräfte der zentralen Gesellschaften für Rundfunk, Fernsehen und Film sowie der Rundfunk- und Fernsehnetzwerke wie das CCTV fusioniert. Ihr Geschäftsbereich umfasst nun das Fernsehen, das Netzwerk, das Verlagswesen, die Werbung usw. Sie ist jetzt die umfangreichste und kapitalstärkste Multimediengruppe Chinas.