zehn Maßnahmen ergriffen, darunter die Reform der Pr¨¹fung. Das Ministerium will
die Situation, dass die Sch¨¹ler mechanisch auswendig lernen, um die
Aufnahmepr¨¹fung zu bestehen, grundsätzlich ändern. Der Inhalt der Pr¨¹fung
bezieht sich nun mehr darauf, die Qualität und Fähigkeit der Studienbewerber zu
erkennen.
Ausbau
des Aufnahmeumfangs der Hochschulen
Gemäß einem Entwicklungsplan
soll die Zahl der im Jahr 2005 in den Hochschulen und Universitäten des ganzen
Landes immatrikulierten Studenten ca. 16 Millionen betragen (600 000 davon als
Postgraduierte). So m¨¹ssen die Hochschulen und Universitäten sowie die
Erwachsenen-Hochschulen ab 2001 jährlich rund eine Million Studenten mehr
aufnehmen. Das bedeutet, dass bis Ende 2005 eine Aufnahmequote von 15% erreicht
wird. Zu diesem Zweck wird der Aufnahmeumfang der allgemeinen Hochschulen,
Universitäten und der Hochschulen f¨¹r Erwachsene jährlich um ca. 10% und der
der Postgraduierten jährlich um ca. 15% zunehmen.
In
den Jahren 1998, 1999 und 2000 nahmen die allgemeinen Hochschulen und
Universitäten Chinas jeweils 1,08 Millionen, 1,60 Millionen und 2,20 Millionen
Studienbewerber auf. 2001 stieg die Zahl der neu aufgenommenen Studenten auf 4,64
Millionen an, von denen sich 2,68 Millionen auf die allgemeinen Hochschulen und
Universitäten und 1,96 Millionen auf die Hochschulen f¨¹r Erwachsene verteilten.
Im Jahr 2001 nahmen die Hochschulen und Universitäten sowie Forschungsinstitute
des ganzen Landes 165 000 Postgraduierte auf, eine Zunahme um 27,9% gegen¨¹ber
2000.
Studienkredite
In China muss man seit 1989 f¨¹r das Studium
bezahlen. Die Ausgaben f¨¹r die Hochschulbildung werden von der Regierung, der
Gesellschaft und von Privatpersonen gemeinsam getragen. Das ist eines der
grundlegenden Prinzipien, die China bei der gegenwärtigen Reform der
Studiengeb¨¹hren verfolgt.
Von
1990 bis 1997 erhöhten sich die Studiengeb¨¹hren jährlich um 20%, im Jahr 2001
war die Steigerung noch höher. Die Studiengeb¨¹hren betragen jetzt
durchschnittlich zwischen 4200 und 6000 Yuan im Jahr, doch das
Pro-Kopf-Einkommen der städtischen Bevölkerung lag 1999 nur bei 5854 Yuan.
Nicht wenige Haushalte werden deshalb von den erheblich erhöhten
Studiengeb¨¹hren schwer belastet. Um sicherzustellen, dass kein in die
Hochschulen aufgenommener Student aus finanziellen Gr¨¹nden das Studium aufgibt,
hat der Staat neben der Weiterf¨¹hrung der Reform der Studiengeb¨¹hren von 1994
bis 1999 mit acht Zuwendungen insgesamt 744,7 Millionen Yuan als Sonderfonds
f¨¹r arme Studenten bereitgestellt sowie ein System von Maßnahmen zur Armenhilfe
aufgebaut, das Stipendien, Studienkredite, Studien- und Notbeihilfen sowie
Geb¨¹hrennachlässe umfasst.
Die
staatlichen Studienkredite sind derzeit eine der wichtigsten Formen f¨¹r die
Unterst¨¹tzung von Studenten in finanziellen Schwierigkeiten. Dieses
Studienkreditsystem, gegr¨¹ndet im Jahr 1999, hat sich zu einem relativ
vollständigen Unterst¨¹tzungssystem entwickelt. Arme Studenten können dadurch
Kredite ohne Garantiehaftung erhalten, die den Kosten f¨¹r das Studium und den
Lebenshaltungskosten entsprechen. Zugleich können sie vom Staat einen g¨¹nstigen
Diskont von 50% bekommen. In der Regel beträgt die Jahressumme des
Studienkredits rund 8000 Yuan. Die Laufzeit ist weniger als acht Jahre, kann
aber entsprechend verlängert werden, wenn ein Student f¨¹r die Postgraduation
noch weiter studieren will. Der Zinssatz f¨¹r die Studienkredite entspricht dem
f¨¹r die entsprechenden Kredite der Chinesischen Volksbank und darf nicht angehoben
werden. Im Jahr 2000 hat die Regierung Studienkredite in Höhe von 2,25
Milliarden Yuan vergeben. Bis zum Mai 2001 haben landesweit 170 000 Studenten
Kreditverträge abgeschlossen. Die vertragliche Kreditsumme lag bei 1,26
Milliarden Yuan. Daf¨¹r haben die Finanzbehörden auf verschiedenen Ebenen 279
Millionen Yuan als Diskont zur Verf¨¹gung gestellt. Im Vergleich zum ganzen Jahr
2000 ist die Kreditsumme schon in den ersten f¨¹nf Monaten des Jahres 2001 um
51% angewachsen.
Zusammenschluss
von Hochschulen
Als eine
der wichtigen Maßnahmen zur Reform des Hochschulsystems begann man in den 90er
Jahren damit, Hochschulen zusammenzuschließen. Verfolgt wird damit das Ziel, im
21. Jahrhundert 100 Universitäten mit vielfältigen Fachrichtungen aufzubauen,
die das fortschrittliche Weltniveau erreichen. Diese Maßnahme wurde von den
Massenmedien als Bau von „Flugzeugträgern¡° der Hochschulbildung bezeichnet.
1993 wurde mit der Regulierung und Zusammenschließung der Hochschulen begonnen.
Das
chinesische Hochschulsystem war in den Jahrzehnten nach Gr¨¹ndung der
Volksrepublik relativ stark von der Planwirtschaft geprägt. Die Hochschulen
unterstanden teils Ministerien und Kommissionen, teils verschiedenen Branchen
bzw. Lokalbehörden, so dass eine Struktur entstanden war, in der es
verschiedene Blockierungen und Hindernisse gab und Fachrichtungen mit niedrigem
Niveau eingerichtet wurden. 1999 begann der Zusammenschluss von Hochschulen und
erreichte im selben Jahr seinen Höhepunkt. Im September 1999 fusionierte das
Zentrale Institut f¨¹r Kunsthandwerk mit der Qinghua-Universität. Im April 2000
schloss sich die Peking-Universität, die eine Geschichte von mehr als 100
Jahren hat, mit der Universität f¨¹r Medizin zusammen.
Landesweit wurde fast
die Hälfte der Hochschulen zusammengefasst. Bis zum Juni 2000 schlossen sich
490 Hochschulen und Universitäten (355 allgemeine Hochschulen und 135
Hochschulen f¨¹r Erwachsene) in 196 allgemeine Hochschulen und acht Hochschulen
f¨¹r Erwachsene zusammen.