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Neben
Mythen und Legenden, die in manchen klassischen Werken gesammelt wurden, ist
das im 6. Jahrhundert v. Chr. zusammengestellte Shijing (Buch der
Lieder) die erste Gedichtsammlung Chinas. Sie umfasst 305 Volkslieder aus
der Zeit von der Westlichen Zhou-Dynastie bis zur Fr¨¹hlings- und Herbstperiode.
Das Buch der Lieder und das Li Sao (Klagelied von Chu),
geschrieben von Qu Yuan in der Zeit der Streitenden Reiche, gelten als die
beiden Kulminationen in der chinesischen Literaturgeschichte. Die schlichte
Prosa vor der Qin-Dynastie, die prächtige Reimprosa aus der Han-Zeit und die Yuefu -Balladen
gegen Ende der Han-Zeit repräsentieren jeweils die damalige Literatur. Die
Gedichte und Prosatexte von Cao Cao, einem Politiker und Literaten aus der Wei-
und der Jin-Dynastie, und seinen Söhnen Cao Pei und Cao Zhi sind von einem
kraftvollen Stil. Sie galten den nachfolgenden Generationen als Beispiele f¨¹r
fortschrittliche Literatur. In der Tang-Dynastie erlebte das Schaffen von
Gedichten eine Bl¨¹tezeit. Mehr als tausend damals bekannte Dichter traten auf,
von denen Li Bai, Du Fu u. a. die herausragendsten waren. Mehr als 50 000
Gedichte aus
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der Tang-Zeit sind erhalten. In der Song-Dynastie kam die hohe
Zeit der Ci-Dichtkunst. Die Zaju, Dramen in poetischer Form,
stellten die größte Leistung der Literatur der Yuan-Dynastie dar. Die in der
Ming- und der Qing-Dynastie erschienenen Romane Drei Reiche, Die Räuber vom
Liangshan-Moor, Die Pilgerfahrt nach dem Westen und Der Traum der Roten
Kammer gelten dank ihrer reichhaltigen literarischen und geschichtlichen
Inhalte und ihres einzigartigen Stils als große Meisterwerke der klassischen
chinesischen Literatur.
Die
chinesische Literatur hat in den 20er und 30er Jahren sowie in den 80er und
90er Jahren zwei Höhepunkte erreicht. Der erste war die Bewegung f¨¹r eine neue
Kultur, die von Anfang an stark durch antiimperialistische und
antifeudalistische Ideen geprägt war. Zusammen mit Lu Xun als Hauptvertreter
haben die fortschrittlichen Schriftsteller die moderne chinesische Literatur
begr¨¹ndet. Im literarischen Kreis galten Lu Xun, Shen Congwen und Zhang Ailing
als die „Drei großen Berge¡°, die schwer zu ¨¹bersteigen seien.
In den letzten zwei
Dekaden des 20. Jahrhunderts erreichten die Schriftsteller ein Niveau, das weit
¨¹ber das ihrer Vorgänger hinausragt. Auch die Quantität der chinesischen
Literatur hat enorm zugenommen. Jährlich erscheinen etwa 800 bis 1000 neue
Romane.
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