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26. 09. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
von Wolfgang Kuhn, Beijing
Seit 2006 ist die gebürtige Wienerin Dr. Petra Stolba Geschäftsführerin der Österreich-Werbung (ÖW). Im Interview mit China.org.cn erzählt Dr. Stolba über die Chancen, aber auch die Herausforderungen, die der chinesische Markt für den österreichischen Tourismus bringt.
China.org.cn: Sehr geehrte Frau Dr. Stolba, Sie befinden sich gerade auf einem Workshop der Österreich-Werbung in Beijing. Die Veranstaltung ist gut besucht, viele chinesische Reiseunternehmen und -agenten scheinen sich für Österreich zu interessieren. Welche Chancen sehen Sie für den österreichischen Tourismus, am heiß umkämpften chinesischen Markt zu bestehen?
Dr. Petra Stolba: Gerade momentan halte ich es für besonders wichtig, in China Präsenz zu zeigen und den Markt zu bearbeiten. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ändert sich im Allgemeinen das Reiseverhalten. Wir haben drei große Schwerpunktregionen, dazu zählen Westeuropa, der CEE-Raum und zum Dritten natürlich unsere Überseemärkte. Je unsicherer die Zeiten werden, desto mehr tendieren die Menschen dazu, im Nahbereich ihren Urlaub zu verbringen und zu buchen. Das bedeutet für uns, dass wir genau deswegen versuchen müssen, diese eventuell drohenden Rückgänge durch neue Märkte auszugleichen und neue Gästeschichten anzusprechen. Aktuell haben wir glücklicherweise noch keine, im Gegenteil, der heurige Sommer ist wieder sehr gut gelaufen für Österreich. Dennoch müssen wir uns vorbereiten und in den Überseemärkten, speziell im asiatischen Raum verstärkt Aktivitäten setzen.
Welche Strategien verfolgen Sie dabei?
Wir versuchen seit dem letzten Jahr verstärkt, neue asiatische Tourismusanbieter für den österreichischen Markt zu begeistern. Es gilt auch, in Österreich - in der Industrie, in der Wirtschaft und in der Tourismuswirtschaft - neue Angebote und Produkte zu entwickeln. Die allgemeinen Rahmenbedingungen sind im Tourismus schwieriger geworden, der Wettbewerb hat zugenommen. Es ist jetzt wirklich auch notwendig, in den Kernbereichen Marktanteile zu halten, aber auch neue Schichten anzusprechen, neue Quellmärkte zu erschließen oder eben hier zu vertiefen. Wir haben ja seit dem Jahr 2000 hier ein Büro in Beijing. Der chinesische Markt ist inzwischen bereits der wichtigste asiatische Herkunftsmarkt, und es gibt hier garantiert noch Möglichkeiten. Der Markt ist jedoch heiß umkämpft, und wir haben es mit einer sehr hohen Wettbewerbsfähigkeit unserer Mitbewerber zu tun. Hier gilt es, im Rahmen unserer Möglichkeiten zu gut wie möglich am Ball zu bleiben.
Mit welchen "Lockmitteln" wird versucht, chinesische Touristen für Österreich zu begeistern?
Grundsätzlich ist das in China eine spannende Sache: Auf der einen Seite haben viele Touristen noch einen sehr traditionellen Zugang, sie suchen also ein dementsprechendes Angebot mit Musik, klassischen historischen Gebäuden und Ähnlichem. Für diese Zielgruppe ist eine Europareise, von der man bepackt mit vielen Souvenirs und Geschenken wieder zurückkommt, nach wie vor sozusagen ein Statussymbol. Allerdings entwickelt sich nach und nach auch ein Kongress-Tourismus sowie eine Incentive-Schiene. Damit sind freizeitorientierte Reisen gemeint, die oft von Firmen als Motivationsanreiz bezahlt werden. Bei den Jüngeren beginnt dann jetzt auch schön langsam der Individualtourismus – sie tun sich auch leichter, da bei ihnen durch die besseren Englisch-Kenntnisse die Sprachbarriere wegfällt. Die meisten sind jedoch nach wie vor hauptsächlich im Gruppenreisesegment zu finden.
Quelle: german.china.org.cn
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