Der zweite Tag in der Halle

Heute war ich sehr froh, weil Ricardo Melz von der deutschen Mannschaft die Bronzemedaille gewonnen hat. Seit der ersten Minute der WM hat es mich erstaunt, dass meine Kolleginnen und Kollegen jeweils nur die Mannschaft aus dem Land unterstützen und anfeuern wollen, dessen Sprache sie gelernt haben. So war etwa mein Kollege aus der Koreanisch-Abteilung immer für die koreanische Mannschaft. Manchmal hatten sie sogar Streit bei unterschiedlichen Meinungen, das finde ich sehr interessant! Nachdem ein japanischer Ringer aus dem Wettkampf ausgeschieden ist, brach eine Studentin aus der Japanischabteilung in Tränen aus. Ich glaube, das war die Äußerung eines echten Gefühls.

Es war ein Glück, dass ich die Gelegenheit gehabt habe, den Weltdritten Ricardo Melz einmal zu interviewen. Ich übersetzte für einen Journalisten aus der Nachrichtenagentur Xinhua. Ricardo Melz stand nach Siegen gegen Indien, Griechenland und Iran im Finale auf dem dritten Platz. Im Halbfinale verlor er gegen den Ringer aus Russland. Im Finale um den dritten Platz besiegt er seinen Gegner aus der USA und sichert sich Bronze. Er brachte seine Zufriedenheit mit seiner Leistung zu Ausdruck und bedankte sich bei seinen Eltern und dem Trainer. Während seiner Anwesenheit in der WM war sein Vater im Krankenhaus. "Mit dieser Medaillen habe ich auch die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2008 gewonnen. Bis nächstes Jahr!", so Melz. Schließlich wünschte ich seinem Vater gute Besserung und sprach nochmals meine Gratulation aus.

Li Shuangcheng

22. August 2007