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Paralympics erleichtern das Leben vieler Behinderter

german.china.org.cn          Datum: 05. 09. 2008

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Für einmal sind sich deutsche und chinesische Medien einig: Die Paralympics haben den Behinderten in China viel gebracht. Allerdings beschränken sich die Erleichterungen noch vorwiegend auf die Hauptstadt.

Der offiziellen Statistik zufolge gibt es in China mehr als 80 Millionen Menschen mit körperlicher Behinderung. Trotzdem fehle es in meisten chinesischen Städten an behindertengerechter Infrastruktur, wie die Deutsche Welle am Dienstag berichtete. Die Bordsteinkante sei oft zu hoch, die Straßen seien schwer begehbar, und die Busse seien für Behinderte nicht geeignet. Aber zumindest habe sich die Situation in Beijing geändert. Zum Beispiel biete die chinesische Hauptstadt für Behinderte geeignete Taxis an.

 
Ein für Rollstuhlfahrer pratisches Taxi in Beijing
 
Herr Hu ist Taxifahrer und führt ein neues Auto, das für mit Rollstuhl fahrende Behinderte praktisch ist. Auf den Türen und der Heckscheibe des Autos hat er ein Zeichen mit einem Rollstuhl geklebt. Er ist darauf stolz.

In China stellen zwei staatliche Taxiunternehmen Service für Behinderte zur Verfügung. Gao Lei ist Geschäftsführer von einem der beiden Unternehmen. Er sagt, Beijing sei die einzige Stadt in China, die für Behinderte geeignete Taxis anbiete. Doch die Paralympics seien nicht der einzige Grund für diese Dienstleistungen. "Wir haben auch gegenüber den Menschen mit körperlicher Behinderung eine soziale Pflicht", meint Gao.

Bisher seien die sozialen Pflichten immer wieder ignoriert werden. Aber kurz vor der Eröffnung der Olympischen Spiele kann man in Beijing sowohl Taxis wie auch Busse sehen, die für Behinderte praktisch sind. Außerdem wurden viele Übergänge mit Rolltreppen ausgestattet. Die Beijinger Regierung hat sehr viel ausgegeben, um der Welt die schönste Seite Beijings zu zeigen, und hofft, dass Beijing eine moderne, saubere und für die Behinderten lebenswerte Stadt werden könnte.

Doch die Taxis sind nicht die einzige Neuerung. So berichtet China Radio Intentional über die Infrastruktur des Flughafens: Speziell für die Begrüßung der Behinderten habe man in jeder Reihe der Empfangsschalter im Terminal 3 einen Schreibtisch auf niedriger Höhe installiert, erklärt Tan Wei, der Manager der östlichen Terminalzone. Auf allen Knöpfen und Tasten in den Fahrstühlen sind die jeweiligen Angaben zusätzlich in der Blindenschrift versehen. Zudem stehen spezielle behindertengerechte Toiletten zur Verfügung, inklusive sechs provisorische.

Die Flughafenbetreiber haben aber nicht nur an die behindertengerechte bauliche Infrastruktur gedacht, sondern auch ans körperliche Wohlbefinden der internationalen Gästeschar nach den Strapazen ihrer Reise, wie Tan Wei schildert: "Bis Juli dieses Jahres haben wir insgesamt 14 Anlagen behindertengerecht umgebaut. Außerdem stellen wir spezielle Massagezonen zur Verfügung, in denen die Ärzte der jeweiligen Delegationen ihren Mitgliedern eine Massage geben können."

 

 
Eine Mitarbeiterin des Hauptstadtflughafens hilft einem behinderten Athleten.
Neben dem Hauptstadt-Flughafen wurde auch die Ausstattung in den öffentlichen Verkehrsmitteln Beijings verbessert. Während den Paralympics würden in Beijing über 900 Busse für die Delegationen der paralympischen Familien im Einsatz stehen, teilte Zhao Chunluan, die Verantwortliche des Beijinger Behindertenverbands, mit. Zusätzlich zu den regulären Linien würden 16 spezielle Buslinien eröffnet werden: "Beim öffentlichen Verkehr hat Beijing bereits 2835 behindertengerechte Busse mit niedrigem Fahrgestell in Betrieb genommen. Daneben werden während der Paralympics 600 Spezialbusse zum Einsatz kommen, die bis zu sechs Rollstuhlfahrern Platz bieten. Überdies wurden zwei Schnellbuslinien behindertengerecht ausgestattet." In den U-Bahnstationen gebe es spezielle Markierungen für Blinde, Fahrstühle und Rolltreppen. Auf diese Weise können sich Rollstuhlfahrer bequem fortbewegen.

Seit 2005 entstanden in Beijing jährlich mehr als 1.000 behindertengerechte Anlagen. Über 80 Prozent aller Anlagen im öffentlichen Verkehr oder an öffentlichen Verkehrsknotenpunkten in Beijing sind bisher entsprechend umgestaltet worden. An 130 Straßen und 1180 Straßenkreuzungen sind Unterführungen errichtet worden, die über Rampen mit einer geringen Steigung erreichbar sind. Auch der behindertengerechte Umbau von 460 Banken, 20 Postämtern und 50 Hochschulen ist inzwischen abgeschlossen.

Die von der Stadt Beijing getroffenen Maßnahmen erleichtern nicht nur den Alltag der in Beijing wohnhaften Behinderten, sondern auch die Teilnahme der behinderten Sportler und Gäste aus aller Welt an den diesjährigen Paralympics. So konnte beispielsweise die Schweizer Delegation am Mittwoch problemlos die Große Mauer besuchen. China.org.cn hat die Sportler bei ihrem Ausflug begleitet.

Quelle: german.china.org.cn

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