Medizinische Fürsorge und Gesundheitsschutz

Im Jahr 2002 gab es in China 290 000 medizinische Einrichtungen mit 4,44 Millionen medizinischen Fachkräften, und in den Krankenhäusern und Sanitätsstationen standen 3,21 Millionen Betten zur Verfügung. In den großen Städten wie Beijing, Shanghai, Tianjin und Chongqing gibt es spezielle Krankenhäuser hoher Qualität zur Behandlung von Tumoren sowie von Herz- und Gehirnkrankheiten, für Augen- und Zahnbehandlungen, traditionelle chinesische Behandlung und Infektionskrankheiten sowie zahlreiche allgemeine Krankenhäuser. Auch mittelgroße Städte verfügen über Allgemein- bzw. Fachkrankenhäuser mit kompletten modernen Einrichtungen. Auf dem Land hat sich ein dreistufiges System der Gesundheitspflege auf Kreis, Gemeinde- und Dorfebene gebildet. Es gab im Jahr 2002 mehr als 2000 Krankenhäuser auf Kreisebene und 48 000 Sanitätsstationen in den Gemeinden. 89,9% von insgesamt 730 000 Dörfern waren mit Sanitätsstellen ausgerüstet. Landesweit arbeiteten 1,29 Millionen Ärzte und Sanitäter auf dem Land. Mit dem Aufbau und der Verbesserung der medizinischen Einrichtungen und der Erziehung zur Hygiene sind heute nicht mehr die epidemischen und parasitären Krankheiten wie früher die hauptsächlichen Todesursachen, sondern Krebs sowie Gehirngefäß- und Herzkrankheiten wie in den entwickelten Ländern. Heute ist das Gesundheitsniveau der städtischen wie der ländlichen Bevölkerung wesentlich höher als früher. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt jetzt 71,8 Jahre und hat damit den Weltdurchschnitt um 5 Jahre überschritten.

„Vorbeugung die Hauptsache“. Diese wichtige Erfahrung verfolgend, haben die Gesundheitsabteilungen auf verschiedenen Ebenen Maßnahmen zur Verhütung von epidemischen, endemischen, parasitären und anderen Krankheiten getroffen. Alle Verwaltungsgliederungen der verschiedenen Ebenen haben Einrichtungen zur Überwachung der hygienischen Zustände und zur Vorbeugung von Krankheiten errichtet, vor allem Epidemie-Vorbeugungsstationen. So hat sich ein nationales Netz der hygienischen Kontrolle und des Krankheitsschutzes gebildet, das bei der Bekämpfung von Seuchen und Krankheiten eine wichtige Rolle spielt. Bereits Anfang der 60er Jahre wurden die Pocken in China ausgerottet, die weltweit erst zehn Jahre später ganz verschwunden waren.

Um mit konzentrierter Kraft Infektions- und endemische Krankheiten unter Kontrolle zu bringen bzw. auszurotten, veröffentlichte die chinesische Regierung u.a. das „Gesetz zur Verhütung und Behandlung von Infektionskrankheiten“, das „Aktionsprogramm zur Ausrottung der Poliomyelitis“ (1995) und gab im Jahr 2000 das „Programm über die Beseitigung von durch Jodmangel bedingten Erkrankungen“ bekannt. Die Abteilung für die Krankheitskontrolle beim Ministerium für Gesundheitswesen wurde für ihre Erfolge auf dem Gebiet der Hygiene von der Weltgesundheitsorganisation mit einem besonderen Preis ausgezeichnet.

Die kommunalen Dienstleistungen im Gesundheitswesen, die die Verhütung, die allgemeine Behandlung und die Gesundheitspflege als ihre grundlegende Arbeit betrachten, haben sich durch den Antrieb der Reform des städtischen Medizin- und Gesundheitssystems sowie des kommunalen Aufbaus in den letzten Jahren von einigen wenigen Städten zu den meisten Städten ausgeweitet. Die Entwicklung der kommunalen Dienstleistungen im Gesundheitswesen hat der Urbanisierung, der Überalterung der Bevölkerung, dem geänderten Spektrum von Krankheiten und der Änderung der sozialen Schichten Rechnung getragen und praktische Konzepte für die Verbesserung des Gesundheitswesens geliefert. Derzeit bildet sich allmählich ein kommunales Dienstleistungsnetz in Bezug auf das Gesundheitswesen mit dem kommunalen medizinischen Servicezentrum (Servicestation) als Hauptträger und mit anderen medizinischen Einrichtungen auf der Basisebene als Ergänzung in großen und mittelgroßen Städten des ganzen Landes heraus.

 

Kampf gegen SARS

In der ersten Hälfte des Jahres 2003 brach SARS, eine neue Infektionskrankheit, in einigen Ländern und Gebieten aus, von denen China am schlimmsten betroffen wurde. Da der bisherige Erkenntnisstand bezüglich SARS eher begrenzt ist, stieß die chinesische Regierung bei der Bekämpfung und Verhütung dieser Seuche in der Anfangsphase auf große Schwierigkeiten. Jedoch hat sie danach rasch eine Reihe von entschiedenen Maßnahmen ergriffen und ein Landeskommando für die Bekämpfung und Verhütung von SARS eingesetzt. Die Regierungen aller Ebenen wurden aufgefordert, die Eindämmung dieser Epidemie als die vordringlichste Aufgabe anzusehen. Inzwischen ist die Seuche einigermaßen unter Kontrolle gebracht. Die chinesische Regierung unternimmt zusammen mit dem Volk weiter alle Anstrengungen, um den endgültigen Erfolg bei der Bekämpfung und Verhütung von SARS zu erringen.

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