Auch das Verlagswesen erlebt eine
große Entwicklung. 2002 wurden 2,95 Milliarden Exemplare
verschiedenartiger Zeitschriften und 6,87 Milliarden Bücher
herausgegeben. Seit Anfang 2002 hat sich das Verlagswesen
reorganisiert. Dadurch sind 12 große Verlags- und
Vertriebsanstalten wie die Shanghai Joint Publishing Co. Ltd., der
Verlag Commercial Press, die Xinhua-Buchandlung und die Chinesische
Im- und Exportgesellschaft für Bücher gegründet worden, die in ganz
China und auch weltweit bekannt sind. Die letztgenannte Gruppe, als
„Flugzeugträger im Verlagswesen“ bezeichnet, betreibt die
Herausgabe und den Vertrieb von Publikationen verschiedenartiger
Medien, Kettenläden, Im- und Export, Urheberrechtshandel, Druck und
Kopie, Informations- und technische Dienstleistungen sowie die
wissenschaftlich-technische Erschließung und Kapitalanlage. Nach
einem staatlichen Plan sollen sich bis zum Jahr 2005 fünf bis zehn
Verlagsgruppen mit einem jährlichen Umsatz von einer bis zehn
Milliarden Yuan herausbilden, und es sollen zehn bis 20
weltbekannte Zeitschriften und eine bis drei
Zeitschriftenverlagsgruppen mit einem jährlichen Umsatz von 300 bis
500 Millionen Yuan entstehen.
Um ein Versprechen, das China beim
Beitritt zur WTO gegeben hat, zu erfüllen, hat China Anfang 2003
Bestimmungen über den Zugang ausländischen Kapitals in den
Einzelhandelsmarkt für Bücher und Zeitschriften auf dem
chinesischen Festland veröffentlicht und Einzelhandelsmärkte für
Bücher, Zeitungen und Zeitschriften in Chongqing, Ningbo und den
Hauptstädten aller Provinzen geöffnet. Schon vorher hatte China
einigen Firmen mit ausländischer Investitionsbeteiligung gestattet,
in Einzelhandelsmärkte für Bücher, Zeitungen und Zeitschriften in
den sechs Städten wie Beijing und Shanghai und fünf
wirtschaftlichen Sonderzonen einzutreten.
Bücher und
Zeitschriften
In China gibt es heute über 560
Verlage. 2002 wurden insgesamt über 171 000 Titel von Büchern
herausgegeben. Um die Entwicklung des Buchverlagswesens zu fördern,
hat der Staat mehrere Schwerpunktprojekte durchgeführt und Preise
für ausgezeichnete Bücher vergeben. In den letzten 15 Jahren des
vorigen Jahrhunderts hat die Regierung nahezu 1200 Bücher
ausgezeichnet.
Die Entwicklung des
Zeitschriftenwesens in China ist erstaunlich. 1949 gab es im ganzen
Land nur 257 Zeitschriften mit einer Auflage von 20 Millionen
Exemplaren, weniger als 0,1 Exemplare pro Person im Durchschnitt,
während die Zahl der Zeitschriften sich im Jahre 1979, nach der
Einführung der Reform- und Öffnungspolitik, auf 1470 erhöhte und
die Auflage 1,184 Milliarden Exemplare erreichte, d. h. ein
Exemplar pro Person. 2002 stieg die Zahl der Zeitschriften auf
9029, die gesamte Auflage betrug 2,95 Milliarden Exemplare, d. h.,
dass nun durchschnittlich 2,3 Exemplare pro Kopf der Bevölkerung
kommen.
Elektronische
Publikationen
Mit der Entwicklung der
Informationstechnik hat sich sehr schnell ein Markt für
elektronische Publikationen herausgebildet und bereits einen
beträchtlichen Umfang angenommen. Heute gibt es in China 110
Verlage für elektronische Publikationen. Im Jahr 2001 wurden 2386
Titel elektronischer Publikationen herausgegeben.
Fremdsprachige
Publikationen
Die Chinesische Internationale
Verlagsgruppe ist eine große Verlagsgruppe, die hauptsächlich
fremdsprachige Bücher und Zeitschriften herausgibt und vertreibt.
Sie spielt auf dem Gebiet des Verlagswesens eine besondere Rolle in
der Zusammenarbeit und dem Austausch mit dem Ausland. Diese
Verlagsgruppe besteht aus fünf Zeitschriftenverlagen, die in
mehreren Sprachen die Zeitschriften „Beijing Rundschau“, „China
heute“, „China im Bild“, „Volkschina“ und „El Popola Cinio“ drucken
und auf ihren Webseiten im Internet verbreiten, sowie sieben
Buchverlagen wie dem Verlag für fremdsprachige Literatur und dem
Verlag Neue Welt, die jährlich ca. tausend Titel verschiedener
Themenbereiche in über 20 Sprachen publizieren. Die Bücher werden
in mehr als 190 Ländern und Gebieten vertrieben und spielen eine
bedeutende Rolle dabei, dass die Welt China besser kennenlernt. Die
der Chinesischen Internationalen Verlagsgruppe unterstehende
Chinesische Internationale Buchhandelsgesellschaft ist dafür
verantwortlich, die in China erscheinenden Bücher und Zeitschriften
derzeit in mehr als 80 Ländern und Gebieten zu vertreiben und
Ausstellungen von chinesischen Büchern in einigen Ländern und
Gebieten zu veranstalten.
Das Interkontinentale
Kommunikationszentrum Hierbei handelt es sich
um eine inoffizielle internationale Kommunikationsorganisation, die
mehrsprachige Audio- und Video-Produkte (einschließlich Filme und
Fernsehfilme) sowie gedruckte Publikationen produziert. Seit seiner
Gründung 1993 hat das Zentrum im Jahresdurchschnitt Filme und
Fernsehprogramme von einigen hundert Stunden und Bücher von mehr
als hundert Titeln herausgegeben und sie in mehr als 150 Ländern
und Gebieten vertrieben. Diese Filme, Fernsehprogramme und Bücher
geben einen Überblick über die allgemeine Lage, die Kultur, die
Sitten und Gebräuche in China und spiegeln die Reform und Öffnung
sowie den Prozess der Modernisierung Chinas wider. Zu aktuellen
internationalen Ereignissen gibt das Kommunikationszentrum mit
seinen Publikationen Stellungnahmen ab.
Das Chinesische
Internet-Nachrichtenzentrum Die Webseite des
Zentrums vermittelt dem Ausland in konzentrierter Form
inhaltsreiche Berichte und Nachrichten über China. Das Zentrum
wurde am 1. Januar 1997 in Betrieb genommen. Über 90% der Benutzer
leben im Ausland.