China, ein Land mit einer der
ältesten Zivilisationen, kann auf eine Geschichte von rund 4000
Jahren zurückblicken, die durch Aufzeichnungen zu belegen sind.
Der "Yuanmou-Mensch", dessen
Fossilien in der Provinz Yunnan gefunden worden sind, lebte vor ca.
1,7 Millionen Jahren und war damit der älteste uns bekannte
Urmensch auf dem chinesischen Territorium. Der "Peking-Mensch"
lebte vor annähernd 600 000 Jahren in der Gegend Zhoukoudian des
heutigen Beijing. Er konnte aufrecht gehen und einfache Werkzeuge
herstellen sowie Feuer benutzen. Überall in China wurden Relikte
aus der Jungsteinzeit vor rund 10 000 Jahren gefunden. In den
Hemudu-Ruinen in Yuyao, Provinz Zhejiang, und in den Banpo-Ruinen
in der Nähe von Xi'an, Provinz Shaanxi, deren Alter auf rund 6000
bis 7000 Jahren datiert ist, fand man Reis- und Hirsekörner sowie
Ackergeräte.
Die Xia-Dynastie, die älteste
Dynastie der chinesischen Geschichte, wurde im Jahr 2070 v. Chr.
gegründet. Mit ihr begann in China die Sklavenhaltergesellschaft.
Das Zentralgebiet der Xia-Dynastie lag im westlichen Teil von Henan
und südlichen Teil von Shanxi, und ihr Einfluss reichte bis
nördlich und südlich des Gelben Flusses. Auf die Xia folgten die
Shang-Dynastie (etwa 1600-1046 v. Chr.) und die Westliche
Zhou-Dynastie (1046-771 v. Chr.), in denen sich die
Sklavenhaltergesellschaft voll herausbildete. Danach schwächte sich
die königliche Macht ab, es folgten die Frühlings- und
Herbstperiode (770-476 v. Chr.) und die Zeit der Streitenden Reiche
(475-221 v. Chr.), die als eine Übergangsepoche von der
Sklavenhalter- zur Feudalgesellschaft betrachtet werden.
Vor etwa 5000 Jahren kannte man in
China bereits die Bronzehüttentechnik. In der Shang-Dynastie vor
mehr als 3000 Jahren wurden Eisengeräte eingesetzt. Es wurde
Keramik, auch bemalt, produziert, und die Seidenproduktion war auf
so hohem Stand entwickelt, dass die erste Jacquardwebtechnik der
Welt entstand. In der Frühlings- und Herbstperiode gab es bereits
Stahlwaren. Das Geistesleben erfuhr in dieser Periode und in der
Zeit der Streitenden Reiche eine stürmische Entwicklung.
Philosophen wie Laozi, Konfuzius, Menzius und der Stratege Sun Wu,
die auf die Nachwelt tiefgreifende Einflüsse ausüben, waren
Vertreter dieser Zeit.