Am Sonntag ist in Beijing die
diesjährige Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses (NVK)
eröffnet worden. Im Mittelpunkt der Tagung steht das 11.
Fünfjahresplan für die volkswirtschaftliche und gesellschaftliche
Entwicklung in den kommenden fünf Jahren. Chinas Ministerpräsident
Wen Jiabao legte am Sonntag den
Tätigkeitsbericht der Regierung vor. Demnach wird die Regierung in
den nächsten fünf Jahren die Art und Weise des Wirtschaftswachstums
in China überwachen. Die Verwirklichung einer neuen Form des
Wirtschaftswachstums wird von der chinesischen Regierung als
wichtigste Aufgabe betrachtet und findet in allen
Gesellschaftskreisen Unterstützung.
In den 80er Jahren des letzten
Jahrhunderts setzte die chinesische Regierung die Reform- und
Öffnungspolitik in Gang. Seitdem wächst die chinesische Wirtschaft
jährlich durchschnittlich um mehr als 9 Prozent. Der rasante
Aufschwung der chinesischen Wirtschaft führte aber auch zu einer
Zunahme der Umweltbelastung und des Ressourcenverbrauchs.
Angesichts dieser Entwicklung machte
es sich die chinesische Regierung zur Aufgabe, die Form des
Wirtschaftswachstums zu verändern, um eine ressourcensparende und
umweltfreundliche Gesellschaft aufzubauen. Wen deklarierte im
Tätigkeitsbericht der Regierung das Ziel, in den kommenden fünf
Jahren den Energieverbrauch gemessen am Bruttoinlandsprodukt um
etwa ein Fünftel zu senken. Der gesamte Ausstoß der wichtigsten
Schadstoffe soll um 10 Prozent reduziert werden. Um dieses Ziel zu
erreichen, muss nach Meinung von Experten in den kommenden fünf
Jahren der Energieverbrauch gemessen am chinesischen
Bruttoninlandsprodukt auf 4,4 Prozent begrenzt werden. Wen
bekräftigte die Bedeutung dieses Ziels:
"Der vorliegende Plan berücksichtigt
die immer dringlichere Frage der Ressourcen und der Umwelt und
spiegelt den Wunsch nach einer ressourcensparenden und
umweltfreundlichen Gesellschaft wider. Er ist Voraussetzung für die
Verwirklichung der langfristigen Ziele und zeigt klar unsere
politischen Absichten. Trotz der vor uns stehenden großen
Schwierigkeiten sind wir zuversichtlich und entschlossen, dieses
Ziel zu erreichen."
Die Änderung der Form des
Wirtschaftswachstums erfordert vor allem eine Verbesserung der
Verwaltungsmechanismen und die Verstärkung der Innovationsfähigkeit
chinesischer Unternehmen. Der Verbrauch von Energie und Ressourcen
soll durch den Einsatz moderner Technologien reduziert werden,
meinte auch Zhou Hongxing, NVK-Abgeordneter und Professor der
Shandong-Universität:
"Der Aufbau von Unternehmen mit
großer Innovationsfähigkeit sollte im Mittelpunkt der strukturellen
Reform der Wirtschaft stehen. Geschäftsführer und andere
Führungskräfte von Unternehmen müssen langfristig und strategisch
denken. Es ist erfreulich, dass viele große Unternehmen dieser
Frage bereits große Aufmerksamkeit widmen und aktiv begonnen haben,
ihre Managementprinzipien zu ändern. Ihre Bemühungen haben bereits
offensichtliche Effekte erzielt."
Die südwestchinesische Stadt Guiyang
gilt als Modell für den Aufbau einer ökologischen Stadt in China.
Dort werden die komplexe Nutzung von Ressourcen und die saubere
Produktion gezielt gefördert. Ziel des Modellprojekts ist es, den
Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung von Städten zu finden. Wie
der Vorstand des Bezirks Baiyun der Stadt Guiyang Dong Lanchu
erklärte, fühlen sich bereits viele Unternehmer in Guiyang dem
Konzept einer Kreiswirtschaft verpflichtet.
Die Idee zum Aufbau einer
ressourcensparenden und umweltfreundlichen Gesellschaft findet bei
immer mehr Unternehmern in China Unterstützung. Das
Investitionsumfeld in China ist sich bereits bessert geworden, weil
zahlreiche Unternehmen eigene innovative Technologien
entwickelten.
Theo de Hair ist seit einem Jahr
Geschäftsführer des Unternehmens Cap Gemini in China. In diesem
Jahr registrierte er die Bemühungen der chinesischen Regierung um
den Aufbau einer innovativen Gesellschaft. Er äußerte die Hoffnung,
dass China mit der Umsetzung des 11. Fünfjahresplans seinen Einsatz
für den Aufbau einer ressourcensparenden und umweltfreundlichen
Gesellschaft verstärkt:
"Mit der Umsetzung des 11.
Fünfjahresplans soll ein besseres Investitionsumfeld und eine
nachhaltige Entwicklungsumwelt geschaffen werden. Ich bin
überzeugt, dass sich China in den nächsten Jahren zu einem weltweit
wichtigen Zentrum für Innovation entwickeln wird."
(CRI, 7. März 2006)
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