Umweltschutz beim Bau der Qinghai-Tibet-Eisenbahn

Um die Auswirkungen beim Bau der Qinghai-Tibet-Eisenbahn auf die Umwelt des Qinghai-Tibet-Plateaus wirksam zu kontrollieren, wurden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt. Dabei galt als Prinzip, dem vorbeugenden Schutz die Priorität einzuräumen. Bei der Planung, beim Bau und bei Inbetriebnahme der Strecke wurde und wird großer Wert auf den Umweltschutz und die Bewahrung des Öko-Systems gelegt. Dazu wurden geeignete Maßnahmen getroffen.

Schutz der Vegetation des Plateaus

Um die empfindliche Pflanzendecke des Qinghai-Tibet-Plateaus zu schützen, wurden viele Maßnahmen getroffen. Die provisorischen Wege für den Bau, die Baustellen, die Plätze für den Erdaushub und sonstige Lagerplätze wurden rationell geplant. Der Bauraum und die Routen, auf denen die Erbauer zu gehen beziehungsweise ihre Fahrzeuge zu fahren hatten, waren streng abgegrenzt, um die Zerstörung der Vegetation außerhalb der Arbeitsorte zu vermeiden. Die Pflanzendecke an den Baustellen wurden vor Baubeginn verlegt und, wo möglich, später wieder zurückgebracht oder an den Bahnkörper gelegt, sobald eine Phase des Projekts beendet war. In den Regionen südlich des Kunlun-Gebirges wurde die ursprüngliche Vegetation wieder angepflanzt, sofern es die Naturbedingungen erlaubten. Dafür wurde Grassamen aus der Region gewählt, der dort wurzeln kann.

Naturschutzgebiete und Schutz der selten, vom Aussterben bedrohten Wildtiere

Für den Umweltschutz und für die Naturschutzgebiete mit ihren Wildtieren wurden entlang der Qinghai–Tibet-Eisenbahn zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Für die Streckenführung durch Naturschutzgebiete wie Hoh Xil, den Chumar-Fluss und Suojia wurden mehrere Varianten geprüft. Man wollte dort die Bauarbeiten möglichst gering halten, um Umweltzerstörungen zu vermindern. Beispielsweise wurde das Yangpajin-Projekt für die Strecke in Tibet ausgewählt, um das Schutzgebiet für Schwarzhalskraniche zu umgehen. Außerdem wurden entsprechend den Lebensgewohnheiten und charakteristischen Eigenarten der Wildtiere und unter Berücksichtigung ihrer Wanderwege Unterführungen oder Übergänge entlang der Eisenbahnlinie angelegt. Außerdem wurden Wege für Zuchtvieh und Fußgänger eingeplant.

Schutz der Seen und Feuchtgebiete

Um Bach- und Flussläufe durch den Bahnkörper nicht zu stark zu beeinträchtigen und Feuchtgebiete zu schützen, wurde bereits bei der Projektierung versucht, solche sensiblen Bereiche zu umgehen. Wo dies nicht möglich war, wurden Brücken bevorzugt. Außerdem wurden vermehrt Durchlässe eingebaut, um den Druck der Wasserläufe auf den Bahnkörper zu verringern und zugleich den Feuchtgebieten die ständige Wasserzuführung zu sichern.

Schutz des Dauerfrostbodens und der Landschaften

Um den Dauerfrostboden stabil zu halten und die ursprünglichen Landschaften nicht zu beeinträchtigen, hat man das notwendige Ausbaggern der Schüttmassen für die Bahnkörper so schonend wie möglich vorgenommen und wo es ging, die Vegetation wieder angesiedelt. An den Abschnitten des Bahnkörpers, bei denen ein tiefer Aushub notwendig war, wurde auf den Sohlen spezielle Isolierstoffe ausgelegt. Erst dann wurden diese Einschnitte aufgefüllt, um nicht bei den Dauerfrostböden die Stabilität des Bahnkörpers zu beeinträchtigen. Damit wurde zugleich auch an beiden Seiten des Bahnkörpers die Sicherheit der Anlage gewährleistet.

Strenge Kontrolle möglicher Verschmutzungsquellen

Auf dem Plateau wurden relativ wenige Stationen errichtet, um eventuelle Quellen für die Umweltverschmutzung zu verringern. In jeder der neuen Stationen wurde eine Anlage zur Abwasserreinigung installiert. Nach dem Klärprozess soll das Wasser dem staatlich vorgeschriebenen Standard entsprechen und für Grünanlagen in der Nähe der Station genutzt werden. Das geklärte Wasser soll also nicht direkt in die Bäche und Flüsse eingeleitet werden. Die Bahnstationen sollen nach Möglichkeit saubere Energien wie Sonnen- oder Windenergie nutzen. Müll aller Art, der aus der Bauzeit bzw. aus dem Bahnbetrieb stammt, wird gesammelt und regelmäßig in die Müllentsorgungsanlagen der Städte verbracht, die außerhalb des Plateaus liegen.

(China.org.cn, Staatlichs Hauptamt für Umweltschutz, 22. Juni 2006)