Lamas heißen Qinghai-Tibet-Eisenbahn willkommen

Die Augen von Logzham, einem Lama des Ta'er Klosters in Xining, der Provinzhauptstadt der westchinesischen Provinz Qinghai, leuchten vor Begeisterung wenn er über die Qinghai-Tibet-Eisenbahn spricht.

"Ich werde bestimmt mit der Bahn nach Tibet reisen. Ich werde den Potala-Palast mit meinen eigenen Augen sehen und auch andere Klöster in Tibet besuchen", sagte der Lama, der bereits seit einem Dutzend Jahren im Ta'er Kloster lebt und buddhistische Texte studiert.

Logzham war noch nie in Tibet. Daher erregt jeder Fortschritt beim Bau der Bahnstrecke seine Aufmerksamkeit.

"Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn ist eines der häufigsten Themen unter uns Lamas", sagte Logzham. "Lhasa ist das heilige Land unserer Herzen. Ich wünsche mir so bald wie möglich nach Lhasa zu kommen, um dort mit anderen Lamas Ansichten über heilige buddhistische Schriften austauschen zu können.

Die 1956 Kilometer lange Qinghai-Tibet-Eisenbahn wurde im letzten Oktober fertig gestellt. Die Strecke verläuft über die gefrorene Tundra des Qinghai-Tibet-Plateaus von Xining nach Lhasa. Es ist die erste Eisenbahnstrecke, die das autonome Gebiet Tibet mit anderen Teilen Chinas verbindet. Vor der Fertigstellung der Strecke war Tibet nur über einige Straßen und per Luft mit den anderen Landesteilen verbunden.

Die Waggons sind unter anderem mit einem System ausgestattet, dass den Sauerstoffgehalt in den Waggons auf 80 Prozent des Sauerstoffanteils im Flachland hält.

Außerdem werden unter den Sitzen Sauerstoffmasken installiert, die die Passagiere nutzen können, wenn ihnen schlecht wird. Auch befinden sich an Bord jeden Zuges ein Arzt und eine Krankenschwester, die in Notfällen helfen können.

Das im Landkreis Huangzhong gelegene Ta'er Kloster wurde in der Ming-Dynastie (1368-1644) in Erinnerung an Tzongkhapa, den Gründer der gelben Sekte des tibetischen Buddhismus errichtet. Das Kloster hat sich zu einem der sechs berühmtesten Lamatempeln entwickelt und ist heute Heim von 10.000 Sälen und Räumen im tibetischen Stil. Außerdem beherbergt es über 20.000 religiöse Malereien und hölzerne Strukturen.

Qamra Qamzham, stellvertretender Direktor der Verwaltung des Klosters, sagte, die Qinghai-Tibet-Eisenbahn werde nicht nur die Reisezeit verkürzen, sondern auch eine günstige Reisemöglichkeit für gläubige tibetische Buddhisten bieten.

(China.org.cn, Xinhua, 3. Juli 2006)