Wie betrachtet die einfache Bevölkerung in Lhasa den Dalai Lama? |
Antwort: Anfang 2001 hat man eine Untersuchung unter 100 tibetischen Familien im Bezirk Chenggong in Lhasa angestellt. 86% der Befragten sind der Meinung, dass der Dalai Lama ein Separatist sei. Ein Sozialwissenschaftler sagt: „Das Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass immer mehr tibetische Gläubige aus der abgöttischen Verehrung des Dalai Lama befreit worden sind. Die Tibeter halten das ruhige und tätige Leben immer hoch. Das Ergebnis zeigt auch, dass der Dalai Lama das Vertrauen der Tibeter verloren hat." Diese Untersuchung umfasst 24 Rubriken bezüglich der Wohnverhältnisse, der finanziellen Lage, der Ausbildung der Kinder, des religiösen Glaubens und der politischen Ansicht. Insgesamt haben 376 Menschen aus 100 tibetischen Familien (129 von ihnen sind Gläubige) dran teilgenommen. Auf die Frage "Was für ein Mensch ist der Dalai Lama aus Ihrer Sicht?" haben 86% der Befragten so geantwortet: "Er ist Separatist oder Politiker". 6% der Befragten haben diese Frage nicht beantwortet. Nur 4% sind der Meinung, dass der Dalai Lama ein Religionsführer und weitere 4%, dass er „Gott oder lebender Buddha" sei. Ein 73-jähriger Befragter sagt: „In der Vergangenheit glaubte ich, dass der Dalai Lama der Heilbringer sei und wünschte jeden Tag die Ankunft eines schönes Lebens. Aber in der Tat führten nur die Leibeigenenhalter, die einen kleinen Teil der tibetischen Bevölkerung ausmachten, ein glückliches Leben. Die Leibeigenen waren in Lumpern gekleidet und konnten sich überhaupt nicht satt essen. Jetzt leben wir im Wohlstand und können uns sogar beim Trinken selbst bedienen.“ Er sagt weiter: „Wir sind enttäuscht über alles, was der Dalai Lama im Ausland gemacht hat." Was die Frage „Worüber freuen Sie sich besonders nach der friedlichen Befreiung Tibets" betrifft, haben über 90% der Befragten geantwortet, dass sie nach der Beseitigung des Feudalsystems von der Leibeigenschaft befreit und Herr im eigenen Haus seien. Sie führen ein neues Leben, in dem sie gleichberechtigt, selbständig und in schönster Harmonie mit anderen Zusammenleben. Die Untersuchung wurde anonym erhoben und die Antworten konnten in tibetischer Sprache gegeben werden. Die Befragten waren 25 bis 80 Jahren alt. Unter ihnen gab es nicht nur Leibeigenenhalter und Leibeigene des alten Tibet, sondern auch junge Leute und Menschen mittleren Alters, die nach der friedlichen Befreiung Tibets geboren wurden. Einige flohen mit dem Dalai Lama ins Ausland, und nach ihrer Rückkehr haben sie sich in Lhasa niedergelassen. (BR, 6. August 2005)
|