Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>China | Schriftgröße: klein mittel groß |
19. 08. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die chinesische Landwirtschaft hat sich in den letzten 60 Jahren gewaltig gewandelt. So kann China heute nicht nur die eigene Bevölkerung ernähren, sondern auch dem Rest der Welt helfen.
Wenn China sich nicht mehr selbst ernähren kann, muss die Welt hungern. Es hat Zeiten gegeben, in denen die westliche Welt besorgt war, dass China seiner eigenen Bevölkerung nicht ausreichend Lebensmittel zur Verfügung stellen kann. Jedoch zeigt die heutige Situation, dass die Chinesen nicht nur sich selbst ernähren können, sondern auch der Welt helfen.
Innerhalb der 60 Jahre seit der Gründung der Volksrepublik hat die chinesische Bevölkerung nicht nur das Leben beenden können, das sie hatte hungern lassen, sondern auch die Lebensmittelselbstversorgungsrate immer bei über 95 Prozent gehalten. Das Pro-Kopf-Nettoeinkommen chinesischer Landwirte ist 2007 bereits auf 4140 Yuan (430 Euro) gestiegen. Verglichen mit 1978 hat es sich verfünffacht. Die Gesamternte Chinas hat im Jahr 2008 525 Millionen Tonnen erreicht, wohingegen sie sich im Jahr 1949 lediglich auf 113 Millionen Tonnen belaufen hatte.
Heute muss China nicht mehr um Lebensmittelhilfe aus anderen Ländern bitten, sondern ist selbst einer der größten Lebensmittelversorger geworden. Unvollständigen Statistiken des World Food Programmmes (WFP) zufolge hat China 2005 anderen Ländern 577.000 Tonnen Lebensmittel gespendet. China hat in diesem Jahr seine Rolle als Bittsteller beendigt und den dritten Platz hinter den USA und der EU eingenommen.
Fang Cheng, ein Ökonom bei der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) ist von den Errungenschaften Chinas beeindruckt: "Man kann es umwälzende Veränderungen nennen, dass China von Armut und Hungersnöten im Jahr 1949 zum Wohlstand von heute gelangt ist." Fang meint, dass diese Leistungen hauptsächlich der heutigen Landwirtschaftspolitik der ländlichen Gebiete sowie den Bauern selbst zu verdanken sei. Diese expansive Politik habe öffentliche Investitionen und technische Fortschritte nach sich gezogen, so Fang.
Die Hektarerträge der drei wichtigsten chinesischen Zerealien sind seit 1961 wie folgt gestiegen: der von Mais ist von 1,18 auf 5,15 Tonnen pro Hektar gestiegen, der von Reis von zwei auf 6,43 Tonnen pro Hektar und der von Weizen von 0,56 auf 4,61 Tonnen pro Hektar.
David Blanford, Professor für Agrarwirtschafts- und Umweltökonomie der US-amerikanischen Pennsylvania State University, sagte, dass ein gesundes Getreidesystem aus drei Faktoren bestehe: Erstens Investitionen in landwirtschaftliche Forschung, zweitens den Aufbau der Infrastruktur sowie drittens einem Festlegungsmechanismus für Getreidepreise. "China hat in all diesen Bereichen Leistungen erzielt," fügte Blanford hinzu.
Das von der chinesischen Regierung gesetzte neue Ziel ist wie folgt: sie will die Getreideerzeugungskapazität bis 2020 auf 540 Millionen Tonnen erhöhen und das jährliche Pro-Kopf-Nettoeinkommen von Landwirten auf der Basis des Jahres 2008 nochmals verdoppeln.
Ein Bericht der britischen Financial Times besagt, dass die Steigerung der Erträge der chinesischen Agrarwirtschaft nach wie vor mit ernsten Herausforderungen konfrontiert sei. "Langfristig gesehen werden Wassermangel, der Verlust fruchtbarer Böden sowie die Verlangsamung der landwirtschaftlichen Produktivität zu Schlüsselproblemen. Langfristig gesehen spielt der Klimawandel eine wichtige Rolle."
Dies hat die chinesische Regierung nach eigenem Bekunden bereits vor langem erkannt und Vorbereitungen dagegen getroffen. Im November 2008 hat die Regierung das Konzept der mittel- sowie langfristigen, staatlichen Planung erlassen. Darin hat sie ausführlich die Probleme aufgezählt, mit denen die Landwirtschaft künftig noch rechnen muss. Demnach werde beispielsweise das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage von Nahrungsmitteln langfristig nur knapp gehalten werden können. Darüber hinaus werde sich die Einfuhr von Sojabohnen und Baumwolle Jahr für Jahr vergrößern. Obendrein würden die Preise wichtiger Erzeugnisse aus dem Ackerbau und seinen Nebengewerbe in großem Umfang steigen.
Heutzutage sei die Pro-Kopf-Nährstoffaufnahme der Chinesen höher als der weltweite Durchschnitt. Darüber hinaus sei die Anzahl der chinesischen Bevölkerung, die in ärmlichen Verhältnissen lebt, von 250 Millionen im Jahr 1978 auf die heutigen 1,479 Millionen gesunken. Somit bezeichnet sich China heute als eines der wenigen Länder, in denen die Anzahl der Armen schrumpft.
Auf einer Pressekonferenz im Mai dieses Jahres hat Jan Brinkmann Henke, hochrangiger Konsultant des WFD behauptet, man könne China als ein "Vorbild" bezeichnen, was die Eliminierung von Hunger und Armut angehe.
In den letzten Jahrzehnten hat die marktwirtschaftliche Getreidepolitik, die die westlichen Länder und ein paar internationale Organisationen befürworteten, manche Entwicklungsländer beeinflusst. Manche haben sogar den eigenen Getreideanbau eingestellt und stattdessen Cash Crops angepflanzt. Als Folge dessen waren sie bei der Lebensmittelversorgung auf andere Länder angewiesen. Heute wollen viele von den Erfahrungen Chinas lernen, in der Hoffnung, ihre eigene Agrarwirtschaft wiederzubeleben.
Auf dem 13. Gipfeltreffen der Afrikanischen Union, das im Juli dieses Jahres stattgefunden hat, hat Baba Belt, Vizesekretär für die Präsidentenangelegenheiten des Staates Mali, gegenüber Reportern der Nachrichtenagentur Xinhua zum Ausdruck gebracht: "Mali ist davon überzeugt, dass afrikanische Länder Anstöße von den Erfahrungen Chinas erhalten können." Seine Meinung hat bei afrikanischen Experten Zustimmung gefunden. Ein neuer Bericht der Stiftung afrikanischer Agrartechnologien weist darauf hin, dass der Aufschwung der chinesischen Landwirtschaft "Afrika wertvolle Erfahrungen geboten haben".
Bislang hat China im Ausland schon die ersten von 20 geplanten Demonstrationszentren für agrarwirtschaftliche Technologien gegründet. Der Rest ist noch im Bau begriffen. Außerdem hat sich China dazu entschlossen, die Zahl der ins Ausland entsandten agrarwirtschaftlichen Experten und Techniker zu verdoppeln. China hat es als erstes Entwicklungsland geschafft, den eigenen Lebensmittelbedarf zu decken, und ist heute darauf stolz.
Quelle: german.china.org.cn
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |