Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Kultur | Schriftgröße: klein mittel groß |
18. 08. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Giacomo Puccinis Oper "Turandot" war in China jahrzehntelang verpönt. Schließlich geht es darin um eine brutal herrschende chinesische Prinzessin. Jetzt wird "Turandot" wiederentdeckt: Zum 60-Jahr-Jubiläum der Volksrepublik will die Führung eine weichgespülte Version der Oper im "Vogelnest" in Peking zeigen - mit Massenszenen und Spezialeffekten wie bei den Olympiashows im Vorjahr.
Zhang Yimou und sein Arbeitsteam bereiten sich auf die Oper "Turandot" vor.
Zum 60-Jahr-Jubiläum der Volksrepublik will China eine weichgespülte Version der Oper "Turandot" im "Vogelnest" in Peking zeigen. Im Oktober begehen die Chinesen das 60-jährige Republiksjubiläum; Mao hatte am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik China ausgerufen. Teil der Feierlichkeiten sind gigantische "Turandot"-Aufführungen im 90.000 Zuschauer fassenden Nationalstadion in Peking, dem "Vogelnest". Der chinesische Filmmacher Zhang Yimou, der seit seinen Mega-Shows zur Eröffnung und zum Abschluss der Olympischen Spiele im Vorjahr die erste Anlaufstelle für chinesische Machtdarstellungen ist, inszeniert Puccinis "Turandot" und weitere Veranstaltungen zum 60-jährigen Bestehen der Volksrepublik China.
Die Auswahl von "Turandot" ist ein 180-Grad-Schwenk. Viele Chinesen empfanden "Turandot" bisher nicht ganz zu Unrecht als beleidigend. Puccini kannte China nur aus Berichten, und an einer authentischen Handlung war er nicht interessiert. Es geht um eine kaltblütige Prinzessin, die ihre Verehrer köpfen lässt, wenn sie nicht drei von ihr gestellte Rätsel lösen können. Die Handlung hat mit der chinesischen Geschichte so gut wie überhaupt nichts zu tun und vermischt hemmungslos Versatzstücke aus verschiedensten Epochen. Das einzige authentische Detail ist laut US-Musikwissenschaftler William Ashbrook und Harold Powers eine Melodie, die Puccini bei einer aus China importierten Spieluhr eines befreundeten Händlers aufschnappte und in die Oper einbaute.
Als problematisch empfand China bisher auch, dass die Herrschenden in "Turandot" als brutal und unterdrückend dargestellt werden. Doch trotz aller Vorbehalte erlebte "Turandot" in China in den letzten Jahren eine Renaissance. Im Vorjahr wurde mit der Oper das riesige neue Nationale Zentrum für Darstellende Künste in Peking eingeweiht.
"Turandot" war Puccinis letzte Oper und blieb unvollendet. Statt des meistens verwendeten Finales des Italieners Franco Alfano wird nun ein chinesischer Komponisten mit einem alternativen Schluss beauftragte. Hao Weiya schuf ein neues, 18-minütiges Finale, in dem Prinzessin Turandot in einer neuen Arie erklärt, warum sie am Ende ihre Kälte verliert und sich in ihren Verehrer Calaf verliebt. Am Ende ist also alles eitel Wonne, und Hao lässt die Oper in seiner Version mit dem von Puccini zuvor mehrmals zitierten Volkslied enden.
Quelle: german.china.org.cn
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |