Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Kultur Schriftgröße: klein mittel groß
10. 10. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chef der Frankfurter Buchmesse liebt chinesische Geschichten

Unter der chinesischen Literatur finden sich durchaus Juwelen, doch sie finden im Ausland kaum Beachtung. Grund dafür sind die kulturellen Unterschiede und das schlechte Marketing der Verlage.

Jürgen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, dem grössten Medienevent der Welt, bezeichnete "Die Räuber vom Liang-Schan-Moor", eines der "vier klassischen Geschichten" Chinas, als eines seiner liebsten Bücher. "Ganz ehrlich gesagt liebe ich die klassische chinesische Literatur, besonders "Die Räuber vom Liang-Schan-Moor". Jedes Mal, wenn ich das Buch lese, verstehe ich ein bisschen mehr von China", erzählte Boos in einem Interview mit der Zeitung Shenzhen Business Daily.

Die Frankfurter Buchmesse findet jedes Jahr Mitte Oktober statt, und jedes Jahr wird ein anderes Land als Ehrengast gewählt. Für diesen Oktober fiel die Wahl zum ersten Mal auf China. "Die Verlagsbranche in China entwickelt sich schnell. Es werden sehr gute Arbeiten jedes Jahr veröffentlicht. Wir hoffen, dass die Messe den chinesischen Büchern helfen wird, neue Leser zu finden", sagte Boos Shenzhen Business Daily während der Beijinger Buchmesse, welche am 7. September zu Ende gegangen ist. Schon lang wollte China seine Buchverkäufe im Ausland ankurbeln, doch alle Versuche dazu endeten bislang in Enttäuschung. Lokale Bestseller wie Konfuzius von Herzen von Yu Dan, Kommentare zu den drei Königreichen von Yi Zhongtian und sogar das spannende Buch "Der Zorn der Wölfe" von Chen Zhen erhielten kaum Beachtung im Ausland.

Paul Richardson, ein internationaler Verlagswesensberater, sieht den Grund für die wenigen Verkäufe bei den kulturellen Barrieren zwischen China und dem Ausland. Im Falle von "Der Zorn der Wölfe" meinte Richardson, dass die Ausländer von der Beschreibung der Kindheit des Protagonisten in ihren Bann gezogen wurden und den Plot kompliziert fanden. Auch müssten chinesische Verlage und Autoren bessere Marktanalysen im Ausland durchführen. Obwohl die Menschen im Ausland während Reisen und übers Internet mehr über China erfahren, haben sie kaum die Möglichkeit, das innere Leben des Landes wie es in der Literatur beschrieben wird kennen zu lernen. "Wir lernen das meiste über China aus dem Fernsehen. Doch das gibt uns vor allem ökonomische und politische Nachrichten und nur sehr wenig über die Kultur", so Boos. Die meisten Ausländer seien aber am Leben der normalen Chinesen interessiert. "Die Deutsche Leserschaft war vor kurzem total fasziniert von einem Buch über einen Chinesen, der mit seinem Fahrrad durch Beijing gefahren ist und dabei mit den Menschen gesprochen hat."

China wird 300 übersetzte Werke an der Frankfurter Buchmesse ausstellen und 100 chinesische Autoren sind zu dem Ereignis geladen. Die Frankfurter Buchmesse ist die grösste und älteste Verlagsmesse der Welt und wurde zum ersten Mal vor 500 Jahren abgehalten, kurz nachdem Johannes Gutenberg den Buchdruck mit verschiebbaren Lettern in der Stadt Mainz bei Frankfurt erfunden hatte.

Quelle: german.china.org.cn

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr