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06. 02. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Klimawandel bringt Chinas Gletscher zum Schmelzen

Die globale Erwärmung zieht offensichtliche Folgen nach sich: Gletscher am Oberlauf des Jangtse schmelzen dahin.

Chinesische Wissenschaftler gaben gestern bekannt, dass Gletscher, die im Qinghai-Tibet-Plateau als Wasserquellen dienen, infolge der globalen Erwärmung mit einem "Besorgnis erregender Geschwindigkeit" schmelzen. Die Gletscher seien über die vergangenen knapp 40 Jahre um 196 Quadratkilometer geschwunden, eine Fläche, die einem Viertel der Stadt New York entspreche.

Xin Yuanhong, ein erfahrener Ingenieur, der für die drei Jahre lange Feldstudie verantwortlich ist, erklärt, die Gletscher am Oberlauf des Jangtse, dem längsten Fluss Chinas, deckten heute 1051 Quadratkilometer ab. Im Jahr 1971 hätten sie sich noch auf 1247 Quadratkilometer erstreckt. "Die Reduzierung bedeutet, dass über 989 Millionen Kubikmeter Wasser weggeschmolzen sind," so Xin, dessen Team die Gletscher zwischen Juni 2005 und August 2008 beobachtet haben. Diese Menge an Wasser könnte das größte Reservoir Beijings füllen.

Das Team besteht aus Experten des Geologischen Forschungsinstituts der Provinz Qinghai und der in Beijing ansässigen Universität für Geowissenschaften China. Xin erklärt, die Daten aus dem Bericht des Team würden vom Chinesischen Geologischen Forschungsinstitut unter dem Ministerium für Land und Ressourcen zur Ausarbeitung von Maßnahmen zum Wasserschutz genutzt.

Die Forscher fanden heraus, dass ein Gletscher am Berg Kunlun innerhalb der vergangenen knappen 40 Jahre um 1500 Meter eingefallen ist. Die Rückzugsrate ist beinahe so groß wie die des Quelccaya-Gletschers in Peru, dem weltgrößten tropischen Eismasse. Die Ostseite des Gletschers im Tanggula-Bergpass ist mit der schnellsten Geschwindigkeit geschmolzen, wobei die Frontseite 265 Meter pro Jahr schmilzt. Die durchschnittliche jährliche Rückzugsgeschwindigkeit betrug 7,57 Meter im Jahr 1970.

Xin schreibt das beschleunigte Schmelzen der globalen Erwärmung zu. "Schmelzendes Gletscherwasser wird kurzfristig gesehen Flüsse auffüllen, doch auf lange Sicht wird mit der Verminderung der Ressource Dürre die Flussabschnitte dominieren", berichtet er. Xin erklärt, dass das Plateau warme, feuchte Luft über dem Indischen Ozean hindert, über die aufragenden Gebirge Himalaya und Tanggula den Jangtse-Fluss zu ereichen. Warmes Wetter in den niedrigeren Gebieten locke mehr Vieh-Hirten an, was ebenfalls Druck auf das Ökosystem ausübe.

Quelle: Shanghai Daily

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