Der dritte Fall von Schweinegrippe in Festlandchina ist am Samstag in Beijing bekannt geworden. Die anderen zwei A/H1N1-Patienten auf dem chinesischen Festland erholen sich gut. Dennoch gaben chinesische Gesundheitsbehörden bekannt, dass mehr Personen unter Quarantäne gestellt wurden.

Ein Passagier mit Maske wartet in der Abflughalle am Hongkonger Flughafen (14. Mai 2009).

Beijing hat am Samstag den dritten Schweinegrippefall auf dem chinesischen Festland bei einer 18-jährigen Frau bestätigt, die gerade aus den USA heimgekehrt war. Sie ist am 11. Mai mit einem Flug mit der Flugnummer CO89 aus den USA in Beijing angekommen. Danach hat sie keine Freunde getroffen und ist immer zu Hause geblieben. An 13. Mai fühlte sie sich nicht wohl und ging zum Arzt. Sie bekam leichtes Fieber von 37,7 Grad, Husten, Hals- und Kopfschmerzen. Am 16. Mai haben das chinesische Zentrum für Krankheitsvorbeugung und –kontrolle und die chinesische medizinische Akademie bestätigt, dass die Frau H1N1-Virus positiv getestet wurde. Jetzt befindet sie sich im stabilen Zustand mit einer normalen Körpertemperatur. Alle Leute, die enge Kontakte mit der Patientin hatten, werden medizinisch untersucht. Keine zeigt Symptome der Krankheit.

Chinesische Gesundheitsbehörden gaben am Donnerstag bekannt, dass mehr Personen unter Quarantäne gestellt wurden, wenn auch die beiden Patienten auf dem chinesischen Festland, bei denen eine Infektion mit Schweinegrippe bestätigt worden war, sich gut erholen. Gesundheitsbehörden in der ostchinesischen Provinz Shandong riefen am Donnerstag 30 Personen auf, zu Hause oder in Krankenhaus-Quarantäne zu bleiben, um auf Symptome des H1N1-Virus getestet zu werden.

Die Gruppe von 27 Passagieren und drei Zugbegleitern war in einem Zug auf der Strecke von Beijing nach Jinan in engem Kontakt mit einem Bewohner aus Shandong, der laut Gesundheitsbeamten am Mittwoch positiv auf Schweinegrippe getestet wurde. Keine der weiteren Insassen zeigt Symptome der Krankheit. Die Gesundheitsbehörden der Provinz suchen 13 weitere Passagiere, die Montagnacht in demselben Wagon des Zuges D41 von Beijing in die Hauptstadt der Provinz, Jinan, waren.

Lu war am Montag ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der Patient habe immer noch Halsschmerzen, doch erhole sich gut. Die Körpertemperatur sei normal und keinerlei andere Symptome zeigten sich, so Li Zhongjun, Sprecher des Gesundheitsamtes der Provinz Shandong. Lu befinde sich auf einer Isolierstation im Krankenhaus Jinan für Infektionskrankheiten, wo er antivirale Medikamente – Tamiflu und traditionelle Chinesische Medizin – gemäß Verordnung von Medizinexperten beim Gesundheitsministerium einnehme.

Die Gesundheitsbehörden in Shandong erklärten außerdem, sie hätten vier der 45 Passagiere ermittelt, die mit Lu auf dem Flug von Kanada nach Beijing in demselben Flugzeug saßen. Die vier Passagiere seien unter Quarantäne gestellt worden und hätten normale Körpertemperatur, so Verantwortliche. Die Suche nach anderen Passagieren des Fluges dauere an. Zong Lin, Leiter der Abteilung für Krankheitskontrolle und -vorbeugung beim Gesundheitsamt der Provinz Shandong, erklärt, dass Gesundheitsbeamte an noch nicht ermittelte Passagiere Meldungen über das Fernsehen senden. Gesundheitsbehörden in der Provinz Hebei, einer Nachbarprovinz von Shandong, suchen ebenfalls fieberhaft 22 Passagiere , die Meldungen zufolge in demselben Zugwagon wie Lu saßen, doch innerhalb von Hebei oder an der Grenze der beiden Provinzen ausgestiegen sind, bevor der Zug den Endbahnhof erreicht hat.

Ein Mann namens Bao, der erste Infektionsfall auf dem chinesischen Festland, der fünf Tage lang im Krankenhaus für Infektionskrankheiten in Chengdu zur Isolation und medizinischen Behandlung in der Provinz Sichuan in Südwestchina behalten wurde, erhole sich ebenfalls gut, so die Behörden am Donnerstag. Alle 147 Passagiere, die mit Bao bei einem Flug von Tokyo nach Beijing in Kontakt waren, wurden vom Beijinger Gesundheitsamt kontaktiert.

Tian Ming, stellvertretender Präsident des Krankenhauses für Infektionskrankheiten Chengdu, erklärte am Donnerstag, dass Bao's Entlassungstermin noch nicht festegelegt worden sei. "Er hat zwar normale Temperaturwerte, isst normal und ist in gutem Zustand, doch H1N1-Grippe ist ein neuer Virusstamm, und die medizinischen Experten müssen Bao's körperliche Besserung engmaschig beobachten, bevor ein Datum für seine Entlassung aus dem Krankenhaus festgelegt werden kann", so Tian.

Bis Donnerstagnachmittag sind 126 Personen, die in Kontakt mit Bao gewesen sind, in einem Lager in Chengdu unter Quarantäne gestellt worden. Unterdessen gaben Gesundheitsbehörden der Provinzen Shanxi und Henan bekannt, sie hätten 16 unter Quarantäne gestellt, die Kontakt mit Bao oder Lu hatten.