Wim Wenders hat als renommierter Filmemacher und Fotograph auch in China viele Fans. Seit Februar war die Ausstellung „Bilder von der Oberfläche der Erde“ mit Fotos des deutschen Regisseurs in Beijing und in der ostchinesischen Metropole Shanghai zu sehen. Ab dem 22. April wird sie nun auch in Guangzhou zu sehen sein.
Die Ausstellung mit Fotos von Wim Wenders umfasst 37 Bilder, die u.a. in den USA, Australien, Japan, Israel und Kuba aufgenommen wurden. Hauptmotive Wenders sind Landschaften und Architektur.
Die Fotos zeigen Szenen aus Kuba und den USA, japanische Wälder und Tempelanlagen sowie endlose Landstraßen in der australischen Wüste. Die 37 Bilder waren im Großformat mit maximal 4m Höhe und 4,5m Breite zu sehen. Die Größe verkürze visuell die Distanz zwischen Zuschauern und den dargestellten Szenen.
Die Bilder von Gewässern, von Himmel und Erde, Wüsten und Gebirgen beeindruckten die Zuschauer mit ihrer Weite und Stille. Auf anderen Bildern erscheinen Stadt- oder Straßenszenen, oftmals verwaist, z.B. ein leeres Motel, eine stillgelegte Tankstelle oder die Fassade eines Supermarktes.
Fachleute loben die Fotos. Wenders sei kein normaler Fotograph, er sei ein Fotograph mit vielfältigen Ideen, meint Fotograf Huang Rui: „Als Filmemacher hat Wim Wenders in bezug auf den Schnitt und die Komposition seiner Bilder eine andere Perspektive als normale Photographen.“
Huang Rui zeigt sich insbesondere davon beeindruckt, wie Wim Wenders Einzelheiten aus der Natur einfängt und sie auf seinen Bildern verewigt. Der chinesische Fotograf erklärt dies mit einer außergewöhnlichen Beobachtungsgabe des deutschen Künstlers. Die Bilder von Wenders erzählten nicht nur eine Geschichte, sondern gäben Anlass zum Nachdenken und seien voller Poesie, so Huang Rui.
Die Kuratorin des Milleniummonuments in Beijing, Chen Yang, erklärt zu der Ausstellung: „Wir streben danach, das chinesische Publikum zeitgerecht und in vielseitiger Form mit moderner Kunst in Kontakt zu bringen. Früher war die Vorstellung ausländischer Kunst sehr von Trends oder Politik geprägt. Zum Beispiel waren in den 50er Jahren ausschließlich osteuropäische Filme zu sehen. Und in den 80er Jahren dominierten amerikanische Filme auf dem chinesischen Filmmarkt. Wir aber halten es für richtig, die breite Vielfalt der Kunst in der Welt zu zeigen.“
Informationen zu der Ausstellung gibt es im Internet unter http://www.cnarts.net/cweb/arts/yishubaoz/exhibition/show/wenders/ oder http://www.mam.gov.cn/mam/wenders/index.htm.
Ort: Guangdong Museum of Art (GDMOA)
Dauer: 22. April – 26. Mai
Öffnungszeiten: 9:00—17:00 Uhr (Montags geschlossen außer an Feiertagen)
Eintrittspreise: 15 RMB (Schüler, Studenten 7 RMB / Gruppen ab 20 Personen 10 RMB / Senioren über 65 Eintritt frei)
Telefon: 020-87351468
Anfahrt: Bus 89: Tianhe Bus Centre—GDMOA—Dashatou;
Bus 2: Tianhe Bus Centre—GDMOA—Zhongshan Ba Road;
Bus 194: Guangyi Hospital—GDMOA—Huajin Xincheng Garden
Bus 248: Tangder Garden—GDMOA—Gexin Road
Adresse: Guangdong Museum of Art, 38 Yanyu Road, Er-sha Island, Guangzhou 510105,VR China
Internet: http://www.gdmoa.org/
(Alle Angaben ohne Gewähr.)
(CRI/China.org.cn, 21. April 2004)