Das Beijinger Museum für traditionelle Oper |
Das Huguang-Gildenhaus ist im 12. Jahr (1807) der Regierungsperiode Jiaqing der Qing-Dynastie erbaut worden. Im Gildenhaus befinden sich neben dem Musem auch der große Opernturm, die Xiangxian-Gedenkhalle, die Wenchang-Mansarde, der Baoshang- und der Chuyuan-Saal und das Zimmer "Fräulein Unbekannt im Wind und Regen". Einst war das Haus der Versammlungsort von Geschäftsleuten aus den Provinzen Hunan und Hubei und Studenten aus den beiden Provinzen, die an der zentralen kaiserlichen Prüfung in Beijing teilnehmen wollten. Das Haus kann auf eine lange Geschichte und tiefe kulturelle Wurzeln zurückblicken. 1912 besuchte der große Revolutionär Dr. Sun Yat-sen insgesamt fünf Mal das Huguang-Gildenhaus und hielt hier politische Reden. Am 25. August 1912 führte er hier den Vorsitz der Gründungsversammlung der Guomintang. Das Haus ist aber auch für seine einmalige Tradition auf dem Gebiet der Pekingoper bekannt und kann daher auch als "Bühne der großen Meister" bezeichnet werden. Während der Epoche der Republik China traten hier die großen Pekingopernmeister Tan Xinpei, Yu Shuyuan und Mei Lanfang auf. Dadurch wurde dieser Ort in der damaligen Zeit zu einer berühmten Bühne für die Pekingoper. Die Grundausstellung des Museums heißt „Kurze Geschichte der traditionellen Pekingoper" und erläutert die Entwicklungsgeschichte der traditionellen Pekingoper, die den Besuchern in Form von Literatur, Bilddokumenten und Tonaufnahmen nähergebracht wird. Ein großer Teil der in dem Museum ausgestellten Gegenstände bezieht sich auf Künstler. In der Ausstellungshalle sind einige dutzend Biographien, Kostüme und Instrumente, die die Geschichte der traditionellen chinesischen Oper bestimmten, ausgestellt. Unter den kostbarsten Ausstellungsstücken befindet sich ein Bild von Shouyun Xuan bei der Entgegennahme von Gratulationen, der für den Pekingoper-Star Chen Delin ausgestellte Pass zum Eintritt in den kaiserlichen Palast, das kaiserliche Grammofon, vier berühmte Jinghu (traditionelles Streichinstrument der Pekingoper) und andere seltene Gegenstände von hohem Wert. Das auffälligste Austellungsstück ist besagter Pass Chen Delins, ausgestellt vom Theaterbüro des kaiserlichen Hofes. Chen Delin war Operndarsteller und der führende Qingyi-Schauspieler (die Qingyi-Rolle repräsentiert die gute Matrone, die treue Ehefrau oder die kindliche Tochter) am Ende der Qing-Dynastie (1644-1911). Chen war für viele berühmte Operndarsteller eine Inspiration, von Wang Yaoqing bis zu den vier legendären Dan-Darstellern (Darsteller weiblicher Rollen), Mei Lanfang, Xun Huisheng, Shang Xiaoyun und Cheng Yanqiu. Der Pass wurde 1899 im 25. Jahr der Herrschaft des Kaisers Guangxu ausgestellt, als Chen ihn benötigte, um für seine Auftritte Zutritt zum kaiserlichen Palast zu bekommen. Auf dem Deckel des Passes sind zwei Reihen chinesischer Schriftzeichen zu sehen: Theater-Büro des Hofes, ausgestellt in Guangxu 25. Auf der rechten Seite steht Student Chen Delin, im Alter 38 und auf der linken Seite stehen Schriftzeichen, die die charakteristischen Gesichtszüge des Halters des Ausweises beschreiben: gelb, sauber rasiertes Gesicht. In der oberen Hälfte der Rückseite stehen vertikal in goldenen Lettern die Schriftzeichen „Herausgegeben vom Büro des kaiserlichen Hofs", auf der unteren Hälfte steht in Mandschurischen Schriftzeichen „Der Leiter der Abteilung des kaiserlichen Hofs". Das Bild Shouyun Xuans bei der Entgegennahme von Gratulationen zeigt den Reichtum der Pekingoper. Es stellt in lebhafter Weise Chen Delin und seine sechs berühmten Studenten Wang Yaoqing, Mei Lanfang, Jiang Miaoxiang, Wang Huifang, Wang Qinnong und Yao Yufu dar. Ausgestellt sind auch vier von Shi Shanpeng, dem berühmtesten aller Jinghu-Bauer, hergestellte Jinghu. Ihr Klang sollte die Stimmen und den Singstil der erwähnten vier berühmten Dan-Schauspieler imitieren. Ihre hervorragende Arbeitsausführung und ihre überragende Klangqualität haben in Pekingoperkreisen hohe Anerkennung gefunden. Das Beijinger Museum für traditionelle Oper bietet eine Reihe von Veranstaltungen an, darunter Vorführungen, Sonderausstellungen, akademische Seminare und Kulturaustauschprogramme mit dem Ausland. In der letzten Woche jeden Monats wird gewöhnlich eine Reihe von Vorträgen über traditionelle Oper abgehalten. Die Vorträge sind kostenlos und finden täglich um 14 Uhr statt. Während der Vorstellungen werden englische und chinesische Untertitel eingespielt. Außerdem gibt es Englische und Japanische Simultandolmetschen. Öffnungszeiten des Huguang Gildenhauses: täglich ab 9 Uhr Adresse: Hufang Road Nr.3, Bezirk Xuanwu, 100052 Beijing Anfahrt: Die Buslinien 14, 15, 53, 66 und 102 halten am Museum. Name der Haltestelle ist Hufangqiao. Kartenvorbestellungen unter: (010) 63.518.284 oder 63.510.019 Webseite: www.beijinghuguang.com (Alle Angabe ohne Gewähr. Zuletzt überprüft am 21. April 2004.) (China.org.cn, 22. April 2004)
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