Das Beijinger Wachsfigurenkabinett |
Die Besucher des Wachsfigurenkabinetts begrüßt in der Mitte der Eingangshalle der bekannte chinesische Raumfahrer Yang Liwei mit einem Lächeln. Yang Liwei war der Pilot des ersten bemannten chinesischen Raumschiffs "Shenzhou V" In China wird er als Held der Nation verehrt. In der Ausstellungshalle selbst sind namhafte Politiker früherer Generationen zu sehen, darunter Mao Zedong und Zhou Enlai, die an der Gründung der Volksrepublik China einen entscheidenden Anteil hatten. Und natürlich ist auch der Chefkonstrukteur der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik Deng Xiaoping anzutreffen. Aufmerksame Besucher werden bemerken, dass die Wachsfiguren von älteren Personen nicht nur die für Senioren typischen Alterungsflecken und Falten im Gesicht zeigen, sondern auch die typische dünne und brüchige Haut am Handrücken. Die Exponate stammen von Chinas besten Wachsfigurenkünstlern wie Zhang Shouxiang aus Beijing und Zou Renti aus Xi'an. Auch Er Baorui aus Tianjin hat Wachsfiguren für das Beijinger Wachsfigurenkabinett erstellt. Seiner Meinung nach ist das Kabinett im Nationalmuseum ein Meilenstein in der Geschichte der chinesischen Wachsfigurenkunst: "Was kann man eigentlich durch Wachsfiguren zum Ausdruck bringen? Meiner Meinung nach präsentieren die Wachsfiguren nicht nur die Geschichte und Kultur der chinesischen Nation. Sie demonstrieren auch die außerordentliche Fähigkeit chinesischer Künstler, von fremden Kulturen zu lernen und sie weiter zu entwickeln." Die Wachsfigurenkunst hat ihren Ursprung in den westlichen Ländern. Erst in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts fand sie auch in China Verbreitung. Dank dem Fleiß chinesischer Künstler konnte die chinesische Wachsfigurenkunst Weltniveau erreichen. Wachsfigurenmeister Zhang Shouxiang aus Beijing beherrschte beispielsweise schon in den 80er Jahren die Technik, Porenöffnungen in Wachsfiguren zu „bohren“. Diese Technik war damals führend in der Welt. Bei der Erstellung der Wachsfiguren von Karl Marx und Friedrich Engels war die Modellierung des Bartes eine große technische Herausforderung für die chinesischen Künstler. Die Experimente erstreckten sich über mehr als zwei Monate. Dann endlich fanden sie die Lösung. Beim Anblick der beiden Skulpturen erscheint einem der lockige Bart lebensecht, jedes einzelne Haar scheint aus den feinen Poren herausgewachsen zu sein. Die Augäpfel für die Wachsfiguren von Marx und Engels stellte das Pariser Wachsfigurenkabinett zur Verfügung.
Ort: Nationalmuseum Chinas (im Osten des Tian'anmen-Platzes) Öffnungszeiten: 8.30-16.30 Uhr Telefon: 010-6512 8901 Eintritt: 30 RMB (Ermäßigung 15 RMB für Schüler und Studenten, 25 RMB für Gruppen ab 20 Personen) Internet: http://www.nmch.gov.cn Anfahrt: Metro Linie 1 bis Tian'anmendong oder Linie 2 bis Qianmen. Buslinien 1, 2,4, 728, 802 bis Tian´anmen oder Linien 44, 48, 54, 808 bis Qianmen. (Alle Angaben ohne Gewähr.) (CRI/China.org.cn, 10. Dezember 2004)
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