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Umweltschutzwesen des Hochlandsees Erhai

Dali in der südwestchinesischen Provinz Yunnan ist Schmelztiegel verschiedener, nationaler Minderheiten. Fremde sind oft neidisch auf die Einwohner Dalis. Denn sie sind in der schönen Jahrtausende alten Stadt und an dem landschaftlich reizvollen Erhai-See zu Hause.

Der Erhai-See ist 250 qkm groß. Das blaue Seewasser, die grünen Berge und die weißen Wolken bilden eine malerische Landschaft. Nach den Worten des Leiters des Umweltschutzamtes Dalis, Shang Yumin, weckt der Grad der Verschmutzung des Sees Bedenken. Da der Erhai-See als die Hauptquelle für die Wasserversorgung und Bewässerung gilt, belästigte dessen Verschmutzung in den letzten Jahren die Menschen in Dali sehr. Die Verschmutzung war vor ein paar Jahren sehr kritisch gewesen. Dazu Shang Yumin:

"1996 sank der Durchsichtigkeitsgrad des Seewassers wegen der Vermehrung blauer Algen von ursprünglich 4 Metern drastisch auf 0,5 Meter. Das Wasser begann einen faulen Geruch auszubreiten. Da der Erhai See die Wasserquelle für Leben und Produktion ist, hat dessen Verschmutzung Panik in der Gesellschaft hervorgerufen."

Eine Untersuchung der lokalen Regierung nach der ökologischen Katastrophe ergab, dass die Hauptverschmutzung organische Substanzen wie Stickstoff und Phosphor waren. Verschmutzungsquelle sind Abwasser der am See ansässigen Fabriken, phosphorhaltiges Waschmittel und die Zucht von Wasserprodukten.

Die Katastrophe verdeutlichte den Menschen in Dali die Notwendigkeit des Schutzes der Umwelt. Die lokale Regierung hat drei Schutzmaßnahmen ergriffen. Erstens, die komplette Abschaffung von der Fischzucht im See. Dies bedeutet einen wirtschaftlichen Schaden von 100 Millionen Yuan RMB pro Jahr. Zweitens, eine befristete Regulierung der 18 verschmutzenden Betriebe in der Nähe des Sees und die Schließung einiger dieser Betriebe, die in der befristeten Übergangszeit ihre Abwässer nicht filtern konnten. Und drittens das Verbot der Nutzung von phosphorenthaltenden Waschmitteln in bestimmten Gebieten.

Gleichzeitig hat das gesetzgebende Organ der Stadt 1998 "Administrationsvorschriften" für den Erhai-See erlassen und umgesetzt. Dank dieser Maßnahme stieg der Spezialfonds für den Schutz des Erhai Jahr für Jahr an. Es macht jedes Jahr über 1% des Bruttosozialprodukts der Stadt aus. Auch die Einwohner beteiligen sich freiwillig an der Schutzaktion. Die ökologische Situation des Sees hat sich gegenüber 1996 in großem Maße geändert.

Im August ist Hochsaison für den Tourismus in der Region. Täglich zählt der Erhai-See über 10.000 Besucher. Viele Vergnügungsboote sind auf ihm unterwegs. Touristen verbringen normalerweise mehr als einen halben Tag auf dem See. Auf die Frage, ob so viele Touristen die Umwelt des Sees belasten würden, antwortete Shang Yumin, daß die lokale Regierung dazu Vorbeugungsmaßnahmen getroffen habe. Wörtlich sagte er weiter:

"Große Boote sind mit Öl- und Wassertrennvorrichtungen ausgestattet, die das gebrauchte Öl sammeln können. Darüber hinaus haben die Boote Müllkasten und Tanks, die die Abwässer aus den Toiletten aufnehmen. Mittagessen auf Booten wird nicht mehr angeboten."

Die ökologische Regulierung des Erhai Sees ist nur ein kleines Beispiel der Umweltschutzaktionen der Stadt Dali. Die Stadtregierung hat zur Förderung der lokalen Wirtschaft die Richtlinie zur Entwicklung von kleinen Ortschaften festgelegt. Eine Reihe von kleinen Städten und Gemeinden, die reizvoll für Tourismus und Handel sind, werden in ein paar Jahren entstehen. Beim Bau soll dem Umweltschutz Priorität eingeräumt werden, um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.