Terrakotta-Armee in Markkleeberg ausgestellt |
80 Originalexponate, darunter 14 lebensgroße Kriegerfiguren, sowie Pferde und Wagen, durften China für die Ausstellung im "Center of Chinese Arts and Culture" in Markkleeberg erstmals verlassen und werden dort bis November 2005 ausgestellt. Die Ausstellungsstücke kamen per Flugzeug und waren so empfindlich, dass sie ihr eigenes Servicepersonal benötigten. Archäologen aus der Provinz Shaanxi haben sich um den Aufbau der kostbaren Originale gekümmert, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Roland Freyer, Projektmanager der Firma Classic Art, lobte die Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden bei der Vorbereitung der Ausstellung. "Wir haben mit den Denkmalschutzbehörden diese Ausstellung vorbereitet. Ich war viermal in China, besonders in der Provinz Shaanxi, habe aber auch mit den staatlichen Denkmalschutzbehörden in Beijing gesprochen, natürlich in Verbindung mit der chinesischen Botschaft hier in Deutschland. Auch mit der Kulturabteilung, die uns bei der Organisation geholfen hat. Wichtig war, dass wir als Freunde hingegangen sind und auch Freunde gefunden haben, in der Provinz Shaanxi," sagte Freyer.
Für die Durchführung der Ausstellung wurde das ehemalige Landwirtschaftsmuseum seit Mitte Februar zum "Center of Chinese Arts und Culture" umgewandelt. Erläuterungstafeln in Deutsch und Englisch hängen an der Wand und großformatige Fotos und Karten zeigen die chinesische Provinz Shaanxi und den spektakulären Fund, den einheimische Bauern dort im Jahr 1974 machten. Die mehr als 7000 lebensgroße Terrakotta-Figuren, die ungefähr aus dem Jahr 210 v. Chr. stammen, bilden eine vollständige Armee nach und wurden von Bauern beim Bau eines Brunnens zur Bewässerung ihrer Felder entdeckt. Sie sind die Grabbeigabe für den ersten Qin Kaiser, der mit einer derartigen Armee echter Soldaten das Land einte. Der Fund gilt als die größte archäologische Entdeckung des 20. Jahrhunderts in China. Die Besucher der Ausstellung werden durch Licht- und andere Effekte in die Zeit der Qin-Dynastie zurückversetzt. Bühnenbildner haben die Originalgrabanlage in Shaanxi nachgebaut. "Die Gäste schauen wie in China von einem 2,30 Meter hohen Podest auf die Soldaten", erläutert Architekt Manfred Bodenstein. Licht und Ton tun ein Übriges, den Eindruck der Grabanlage zu vermitteln.
Über acht Jahre sei eine Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde der Provinz Shaanxi vereinbart, erläuterte Projektleiter Freyer. Bis November 2005 werden die Figuren in Markkleeberg bleiben, danach gehen sie auf Tournee durch Europa. Die Originale dürften nur maximal zwei Jahre im Ausland bleiben, aber über die Kooperation werden neue Stücke aus China nach Markkleeberg kommen, auch aus anderen Epochen. Mit diesem Konzept sei die Schau einzigartig in Europa, sagte Freyer. Er rechnet mit mindestens 100.000 Besuchern in Markkleeberg. "Mein Ziel ist es, gemeinsam mit der Volksrepublik China, hier in Europa, hier in Deutschland, chinesische Kultur zu präsentieren, damit auch Besucher, die nicht die Möglichkeit haben, nach China zu kommen, diese Weltkultur kennenlernen können," sagte er. (CRI/China.org.cn, 13. Mai 2005)
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