Chen-Taiqi soll Weltkulturerbe werden

Die Vorbereitungen für eine Bewerbung in die Aufnahme der UNESCO-Liste für mündliches und immaterielles Welterbe sind bereits angelaufen, erklärte ein Vertreter der zentralchinesischen Provinz Henan.

Beim chinesischen Schattenboxen, dem Taiqi, handelt es sich um eine innere Kampfkunst. Taiqi ist für sanfte und langsame Bewegungsabläufe bekannt, die jeden Morgen von vielen Menschen in China und in anderen Teilen der Welt praktiziert werden.

Theorie und Praxis von Taiqi basieren überwiegend auf den Prinzipien von traditioneller chinesischer Medizin, Philosophie und Ästhetik. Im modernen China sind fünf Taiqi-Stile bekannt. Jeder Stil wurde nach seiner chinesischen Begründerfamilie, Chen-, Yang-, Wu- und Sun-Stil benannt.

Der populärste Chen-Stil hat seinen Ursprung im Kreis Wenxian der Stadt Jiaozuo, die sich rund 700 Kilometer südlich von Beijing befindet. Den Geburtsort in Henan hat das Chen-Taiqi Chen Wangting (1600-1680) zu verdanken, der ein eigenes System körperlicher Übungen basierend auf dem Boxstil der Chen-Familie entwickelte.

Als eine der Geburtsstätten des chinesischen Schattenboxens finden in Jiaozuo jedes Jahr sieben internationale Taiqi-Spiele statt. Die Stadtregierung von Jiaozuo hat eigens ein Taiqi-Forschungsinstitut eingerichtet, das sich am Chen-Stil orientiert.

Die Bewerbung als mündliches und immaterielles Welterbe könne den Menschen in anderen Teilen der Welt das Taiqi näher bringen, meinte der Stadtvertreter weiter.

Zu den insgesamt 47 Welterben zählen auch die Kunqu-Oper und die Guqin-Musik aus China. Als älteste und einflussreichste Theaterformen wurde die Kunqu-Oper im Jahr 2001 in die UNESCO-Liste aufgenommen.

(China.org.cn, China Daily, 14. Juni 2005)