UNESCO entscheidet über 42 neue Welterbestätten

Das Welterbekomitee (WHC = World Heritage Committee) der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) wird in dieser Woche im südafrikanischen Durban seine Jahresversammlung abhalten und über die Aufnahme von 42 weiteren Stätten in die prestigereiche Welterbeliste beraten.

Außerdem soll im Rahmen der 29. Sitzung des WHC die Erweiterung von 9 bereits auf die Liste aufgenommen Stätten beraten werden, heißt es auf der offiziellen Internetseite der Organisation.

Bei den Stätten, die neu aufgenommen werden sollen, handelt es sich um 28 Kultur-, 10 Natur- und 4 gemischte Stätten aus 44 Ländern, darunter aus Albanien, China und dem Gastland Südafrika.

Vier Länder könnten, laut dem Komitee, zum ersten Mal eine ihrer Stätten auf der Liste wieder finden. Bei den vier Ländern handelt es sich um Bahrain, Bosnien-Herzegowina, Gabun und Moldawien.

Die Konferenz in Durban ist die erste Sitzung des WHC seit 1972, die in einem Land südlich der Sahara abgehalten wird, als die UNESCO die Konvention über den Schutz des Weltkultur- und Naturerbes verabschiedete.

Die 178 Mitgliedsstaaten der Konvention wählen 21 Repräsentanten, die das WHC bilden. Das Komitee bestimmt Stätten von außergewöhnlichem kulturellen Wert oder einzigartiger natürlicher Schönheit und entscheidet über ihre Aufnahme in die Liste der Welterbestätten.

Afrika sei mit 64 eingetragenen Kultur-, 33 Natur- und 3 gemischten Stätten auf der Liste nach wie vor unterrepräsentiert, sagt das Komitee. Außerdem befinden sich gegenwärtig 17 afrikanische Natur- und Kulturerbestätten auf der Liste des gefährdeten Welterbes, dies entspricht fast der Hälfte aller Stätten auf der Liste.

Laut dem Komitee befinden sich momentan 35 Stätten auf der Liste für gefährdetes Welterbe. Die Stätten seien durch Chemieindustrie, Bergbau, Umweltverschmutzung, Plünderung, Krieg, Tourismus oder Wilderei in ernsthafter Gefahr.

Das WHC wird während des Treffens eine Sonderveranstaltung mit dem Titel "Partner für Afrika" organisieren. Auf dem Event soll besonderes Augenmerk auf das afrikanische Welterbe und die Maßnahmen der UNESCO und ihrer Partner zu dessen Schutz gelegt werden.

Unter anderem werden auf der Sitzung in Durban Themen wie die Glaubwürdigkeit der Liste, der Schutz der Stätten, Aufbau von Kapazitäten und die Förderung von Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und unter Jugendlichen diskutiert werden.

Gegenwärtig schützt die Konvention von 1972 insgesamt 788 Stätten von "außerordentlichem universellem Wert", die sich in 134 der Mitgliedsstaaten befinden. Die 788 Stätten setzen sich zusammen aus 611 Kultur-, 154 Natur- und 23 gemischten Stätten.

(China.org.cn, Xinhua, 11. Juli 2005)