Demokratische Reform

Im alten Tibet galt das System der Leibeigenschaft mit Politik und Religion in einer Einheit. In diesem Gesellschaftssystem wurden die Tibeter politisch unterdrückt und wirschaftlich ausgebeutet; es herrschte ein Elend, das nahezu einmalig in der Welt war.

1951 wurde das 17-Punkte-Abkommen zur friedlichen Befreiung Tibets von der Zentralregierung und der tibetischen Lokalregierung unterzeichnet. Unter der Berücksichtigung der geschichtlichen Entwicklung und der aktuellen Situation war im Abkommen vorgesehen, dass das Gesellschaftssystem in Tibet reformiert werden muss, aber ohne Zwang durch die Zentralregierung. Die Reform sollte von der tibetischen Lokalregierung selbst eingeleitet und durchgeführt werden.

Manche Leute in der tibetischen Führungsschicht betrachteten die Geduld und die Politik der Erziehung von Menschen als politische Schwäche und entfesselten skrupellos die bewaffnete Rebellion. In dieser Situation schlug die Zentralregierung 1959 dem Wunsch der meisten tibetischen Einwohner entsprechend die Rebellion nieder.

Durch die demokratische Reform in Tibet wurde das grausame und finstere System der Leibeigenschaft abgeschafft und Millionen von Leibeigenen und Sklaven wurden befreit. Sie wurden nicht mehr wie einst als Privateigentum der Lehnsherren gekauft, verkauft, einem anderen überlassen oder getauscht und auch nicht von diesen zur Zwangsarbeit gezwungen. Die Leibeigenen oder Sklaven, die lange Zeit als "sprechende Tiere" betrachtet worden waren, wurden nun Menschen und gewannen persönliche Freiheit. Sie wurden Herren ihres eigenen Schicksals und der Gesellschaft. Das ist eine epochale Veränderung in der tibetischen Geschichte und ein großartiger Fortschritt in der Geschichte der Entwicklung des Menschenrechts.

Während der demokratischen Reform wurden die Leibeigenenhalter unterschiedlich behandelt. Die Produktionsmittel derjenigen, die an der Rebellion teilgenommen hatten, wurden beschlagnahmt, und für die anderen Leibeigenenhalter wurde die Politik der friedlichen Reform durchgeführt. Ihre Produktionsmittel wurden aufgekauft und dann an die in Not und Elend lebenden Leibeigenen und Sklaven verteilt. Das fand Verständnis bei zahlreichen sich kooperativ zeigenden Persönlichkeiten in der tibetischen Führungsschicht.

(China.org.cn, 3. August 2005)